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Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810.

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Mutter fürchtete, da streichelte ihn Jesus mit den kleinen Händchen, und sagte, weine nicht, ich will dir helfen, geh nur und hole mir die Scherben, und da diese nun vor Jesum lagen, da machte er den Krug wieder ganz, so daß man nicht sehen konnte, daß er zerbrochen gewesen war. Eben wie sie die letzten Worte sagte, fiel nicht weit von ihr ein Schuß. Der kranke Knabe schreckte heftig zusammen, und barg den Kopf in ihren Schooß. Luise redete ihm zu, und suchte ihn auf alle Weise zu beruhigen, als sie selbst durch ein ungewöhnliches hin und her Laufen außerhalb des Gartens verstört ward. Sie wollte nach der Thür eilen, konnte aber wegen des Knaben nur langsam gehen. Dieser hatte mit einer Hand seine Blumenbüsche zusammen gefaßt, und hielt mit der andern die Kette und Luisens Kleid. So schlichen sie an der Hecke entlang, als plötzlich hinter derselben ein Mann, wild und verstört, vor Luisen hinstürzte, und heftig rief: Sie werden mir fluchen, Sie müssen mir fluchen, gewiß, gewiß, ich habe ihn ja ermordet! - Sie erkannte schaudernd den Jagdjunker, und wie ein Blitz fuhr der Sinn seiner Worte durch ihre Seele. - Fernando! rief sie. Ja, ja schrie Carl, da tragen sie ihn hin. Luise sah auf, zwei Männer hoben eine Tragbahre in das Haus

Mutter fürchtete, da streichelte ihn Jesus mit den kleinen Händchen, und sagte, weine nicht, ich will dir helfen, geh nur und hole mir die Scherben, und da diese nun vor Jesum lagen, da machte er den Krug wieder ganz, so daß man nicht sehen konnte, daß er zerbrochen gewesen war. Eben wie sie die letzten Worte sagte, fiel nicht weit von ihr ein Schuß. Der kranke Knabe schreckte heftig zusammen, und barg den Kopf in ihren Schooß. Luise redete ihm zu, und suchte ihn auf alle Weise zu beruhigen, als sie selbst durch ein ungewöhnliches hin und her Laufen außerhalb des Gartens verstört ward. Sie wollte nach der Thür eilen, konnte aber wegen des Knaben nur langsam gehen. Dieser hatte mit einer Hand seine Blumenbüsche zusammen gefaßt, und hielt mit der andern die Kette und Luisens Kleid. So schlichen sie an der Hecke entlang, als plötzlich hinter derselben ein Mann, wild und verstört, vor Luisen hinstürzte, und heftig rief: Sie werden mir fluchen, Sie müssen mir fluchen, gewiß, gewiß, ich habe ihn ja ermordet! – Sie erkannte schaudernd den Jagdjunker, und wie ein Blitz fuhr der Sinn seiner Worte durch ihre Seele. – Fernando! rief sie. Ja, ja schrie Carl, da tragen sie ihn hin. Luise sah auf, zwei Männer hoben eine Tragbahre in das Haus

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Mutter fürchtete, da streichelte ihn Jesus mit den kleinen Händchen, und sagte, weine nicht, ich will dir helfen, geh nur und hole mir die Scherben, und da diese nun vor Jesum lagen, da machte er den Krug wieder ganz, so daß man nicht sehen konnte, daß er zerbrochen gewesen war. Eben wie sie die letzten Worte sagte, fiel nicht weit von ihr ein Schuß. Der kranke Knabe schreckte heftig zusammen, und barg den Kopf in ihren Schooß. Luise redete ihm zu, und suchte ihn auf alle Weise zu beruhigen, als sie selbst durch ein ungewöhnliches hin und her Laufen außerhalb des Gartens verstört ward. Sie wollte nach der Thür eilen, konnte aber wegen des Knaben nur langsam gehen. Dieser hatte mit einer Hand seine Blumenbüsche zusammen gefaßt, und hielt mit der andern die Kette und Luisens Kleid. So schlichen sie an der Hecke entlang, als plötzlich hinter derselben ein Mann, wild und verstört, vor Luisen hinstürzte, und heftig rief: Sie werden mir fluchen, Sie müssen mir fluchen, gewiß, gewiß, ich habe ihn ja ermordet! &#x2013; Sie erkannte schaudernd den Jagdjunker, und wie ein Blitz fuhr der Sinn seiner Worte durch ihre Seele. &#x2013; Fernando! rief sie. Ja, ja schrie Carl, da tragen sie ihn hin. Luise sah auf, zwei Männer hoben eine Tragbahre in das Haus
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[179/0181] Mutter fürchtete, da streichelte ihn Jesus mit den kleinen Händchen, und sagte, weine nicht, ich will dir helfen, geh nur und hole mir die Scherben, und da diese nun vor Jesum lagen, da machte er den Krug wieder ganz, so daß man nicht sehen konnte, daß er zerbrochen gewesen war. Eben wie sie die letzten Worte sagte, fiel nicht weit von ihr ein Schuß. Der kranke Knabe schreckte heftig zusammen, und barg den Kopf in ihren Schooß. Luise redete ihm zu, und suchte ihn auf alle Weise zu beruhigen, als sie selbst durch ein ungewöhnliches hin und her Laufen außerhalb des Gartens verstört ward. Sie wollte nach der Thür eilen, konnte aber wegen des Knaben nur langsam gehen. Dieser hatte mit einer Hand seine Blumenbüsche zusammen gefaßt, und hielt mit der andern die Kette und Luisens Kleid. So schlichen sie an der Hecke entlang, als plötzlich hinter derselben ein Mann, wild und verstört, vor Luisen hinstürzte, und heftig rief: Sie werden mir fluchen, Sie müssen mir fluchen, gewiß, gewiß, ich habe ihn ja ermordet! – Sie erkannte schaudernd den Jagdjunker, und wie ein Blitz fuhr der Sinn seiner Worte durch ihre Seele. – Fernando! rief sie. Ja, ja schrie Carl, da tragen sie ihn hin. Luise sah auf, zwei Männer hoben eine Tragbahre in das Haus

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Zitationshilfe: Fouqué, Caroline de la Motte-: Die Frau des Falkensteins. Zweites Bändchen. Berlin, 1810, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fouque_falkensteins02_1810/181>, abgerufen am 09.11.2024.