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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
von den Eingebohrnen, der sie von dort aus begleitete, leistete ihnen, vornemlich1774.
April.

dadurch manchen sehr guten Dienst, daß er weit in einen Teich hinein schwamm,
auf welchem sie einige wilde Endten geschossen hatten. Er lud sie auch nach
seiner Wohnung ein, die wohl 10 Meilen westwärts von Point Venus ent-
fernt war. Daselbst bewirthete er sie mit einer guten Mahlzeit von Früchten, und
unter andern, mit einem vortreflichen Pudding, der von geschabten Cocos-Nuß-
Kernen
und Pfeilwurzeln (arum esculentum) gemacht war, versorgte sie
auch reichlich mit Cocos-Nüssen. Die Bäume um seine Hütte, lieferten ihm
diese Frucht, ihrer Erzählung nach, in großer Menge. Nach dem Essen beschenkte
er sie noch mit einer wohlriechend gemachten Kleidung, vom feinsten Zeuge,
und auf dem Rückwege trug er ihnen eine große Tracht von Früchten nach, die
bey der Mahlzeit nicht waren verzehrt worden. Unterwegens fanden sie die beyden
Ziegen, die Capitain Fourneaux dem Könige geschenkt hatte, ohnweit dem
Hause ihres hohen Eigenthümers. Sie hatten seit unsrer Abwesenheit ein feines,
sanftes, seidenartiges Haar bekommen, auch hatte die Ziege bereits zween Junge ge-
worfen, die beynahe völlig ausgewachsen, eben so gut bey Leibe und so mun-
ter waren, als die beyden Alten. Wenn die Einwohner noch eine Zeitlang
fortfahren, diese Thiere so sorgfältig zu warten; so werden sie solche bald können
wild gehen lassen, und denn haben sie, von der schnellen Vermehrung derselben,
einen neuen Artikel des Unterhalts zu gewarten, der ihnen ohne Zweifel sehr will-
kommen seyn wird. Der gastfreye Begleiter meines Vaters kam mit an Bord,
schlief die Nacht bey uns, und gieng am folgenden Morgen, höchst vergnügt
über einige Messer, Nägel und Corallen, die er zum Gegengeschenk bekom-
men hatte, wieder nach Hause.

Des folgenden Morgens, den 24sten, fand ich mich, durch den verbo-
tenen Apfel den ich den Tag vorher genossen hatte, ganz außerordentlich erquickt,
und Capitain Cook, der noch immer einige Zeichen seiner Gallenkrankheit an
sich warnahm, hatte gleiche Würkung von dieser herrlichen Frucht gespürt.
Wir fuhren also fort, uns nach unserm Appetit, von Zeit zu Zeit, damit zu la-
ben und empfohlen sie allen ähnlichen Patienten. Unsere Besserung wurde da-
durch über alle Erwartung beschleunigt, und in wenig Tagen war die ganze

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in den Jahren 1772 bis 1775.
von den Eingebohrnen, der ſie von dort aus begleitete, leiſtete ihnen, vornemlich1774.
April.

dadurch manchen ſehr guten Dienſt, daß er weit in einen Teich hinein ſchwamm,
auf welchem ſie einige wilde Endten geſchoſſen hatten. Er lud ſie auch nach
ſeiner Wohnung ein, die wohl 10 Meilen weſtwaͤrts von Point Venus ent-
fernt war. Daſelbſt bewirthete er ſie mit einer guten Mahlzeit von Fruͤchten, und
unter andern, mit einem vortreflichen Pudding, der von geſchabten Cocos-Nuß-
Kernen
und Pfeilwurzeln (arum eſculentum) gemacht war, verſorgte ſie
auch reichlich mit Cocos-Nuͤſſen. Die Baͤume um ſeine Huͤtte, lieferten ihm
dieſe Frucht, ihrer Erzaͤhlung nach, in großer Menge. Nach dem Eſſen beſchenkte
er ſie noch mit einer wohlriechend gemachten Kleidung, vom feinſten Zeuge,
und auf dem Ruͤckwege trug er ihnen eine große Tracht von Fruͤchten nach, die
bey der Mahlzeit nicht waren verzehrt worden. Unterwegens fanden ſie die beyden
Ziegen, die Capitain Fourneaux dem Koͤnige geſchenkt hatte, ohnweit dem
Hauſe ihres hohen Eigenthuͤmers. Sie hatten ſeit unſrer Abweſenheit ein feines,
ſanftes, ſeidenartiges Haar bekommen, auch hatte die Ziege bereits zween Junge ge-
worfen, die beynahe voͤllig ausgewachſen, eben ſo gut bey Leibe und ſo mun-
ter waren, als die beyden Alten. Wenn die Einwohner noch eine Zeitlang
fortfahren, dieſe Thiere ſo ſorgfaͤltig zu warten; ſo werden ſie ſolche bald koͤnnen
wild gehen laſſen, und denn haben ſie, von der ſchnellen Vermehrung derſelben,
einen neuen Artikel des Unterhalts zu gewarten, der ihnen ohne Zweifel ſehr will-
kommen ſeyn wird. Der gaſtfreye Begleiter meines Vaters kam mit an Bord,
ſchlief die Nacht bey uns, und gieng am folgenden Morgen, hoͤchſt vergnuͤgt
uͤber einige Meſſer, Naͤgel und Corallen, die er zum Gegengeſchenk bekom-
men hatte, wieder nach Hauſe.

Des folgenden Morgens, den 24ſten, fand ich mich, durch den verbo-
tenen Apfel den ich den Tag vorher genoſſen hatte, ganz außerordentlich erquickt,
und Capitain Cook, der noch immer einige Zeichen ſeiner Gallenkrankheit an
ſich warnahm, hatte gleiche Wuͤrkung von dieſer herrlichen Frucht geſpuͤrt.
Wir fuhren alſo fort, uns nach unſerm Appetit, von Zeit zu Zeit, damit zu la-
ben und empfohlen ſie allen aͤhnlichen Patienten. Unſere Beſſerung wurde da-
durch uͤber alle Erwartung beſchleunigt, und in wenig Tagen war die ganze

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[43/0055] in den Jahren 1772 bis 1775. von den Eingebohrnen, der ſie von dort aus begleitete, leiſtete ihnen, vornemlich dadurch manchen ſehr guten Dienſt, daß er weit in einen Teich hinein ſchwamm, auf welchem ſie einige wilde Endten geſchoſſen hatten. Er lud ſie auch nach ſeiner Wohnung ein, die wohl 10 Meilen weſtwaͤrts von Point Venus ent- fernt war. Daſelbſt bewirthete er ſie mit einer guten Mahlzeit von Fruͤchten, und unter andern, mit einem vortreflichen Pudding, der von geſchabten Cocos-Nuß- Kernen und Pfeilwurzeln (arum eſculentum) gemacht war, verſorgte ſie auch reichlich mit Cocos-Nuͤſſen. Die Baͤume um ſeine Huͤtte, lieferten ihm dieſe Frucht, ihrer Erzaͤhlung nach, in großer Menge. Nach dem Eſſen beſchenkte er ſie noch mit einer wohlriechend gemachten Kleidung, vom feinſten Zeuge, und auf dem Ruͤckwege trug er ihnen eine große Tracht von Fruͤchten nach, die bey der Mahlzeit nicht waren verzehrt worden. Unterwegens fanden ſie die beyden Ziegen, die Capitain Fourneaux dem Koͤnige geſchenkt hatte, ohnweit dem Hauſe ihres hohen Eigenthuͤmers. Sie hatten ſeit unſrer Abweſenheit ein feines, ſanftes, ſeidenartiges Haar bekommen, auch hatte die Ziege bereits zween Junge ge- worfen, die beynahe voͤllig ausgewachſen, eben ſo gut bey Leibe und ſo mun- ter waren, als die beyden Alten. Wenn die Einwohner noch eine Zeitlang fortfahren, dieſe Thiere ſo ſorgfaͤltig zu warten; ſo werden ſie ſolche bald koͤnnen wild gehen laſſen, und denn haben ſie, von der ſchnellen Vermehrung derſelben, einen neuen Artikel des Unterhalts zu gewarten, der ihnen ohne Zweifel ſehr will- kommen ſeyn wird. Der gaſtfreye Begleiter meines Vaters kam mit an Bord, ſchlief die Nacht bey uns, und gieng am folgenden Morgen, hoͤchſt vergnuͤgt uͤber einige Meſſer, Naͤgel und Corallen, die er zum Gegengeſchenk bekom- men hatte, wieder nach Hauſe. 1774. April. Des folgenden Morgens, den 24ſten, fand ich mich, durch den verbo- tenen Apfel den ich den Tag vorher genoſſen hatte, ganz außerordentlich erquickt, und Capitain Cook, der noch immer einige Zeichen ſeiner Gallenkrankheit an ſich warnahm, hatte gleiche Wuͤrkung von dieſer herrlichen Frucht geſpuͤrt. Wir fuhren alſo fort, uns nach unſerm Appetit, von Zeit zu Zeit, damit zu la- ben und empfohlen ſie allen aͤhnlichen Patienten. Unſere Beſſerung wurde da- durch uͤber alle Erwartung beſchleunigt, und in wenig Tagen war die ganze F 2

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise02_1780/55>, abgerufen am 25.11.2024.