Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.Forster's Reise um die Welt 1775. April Nachdem unser Schifsvolk gut erfrischt, und ganz gesund, das Schif Wir liefen durch die nördliche Ausfahrt zwischen dem vesten Lande und -- -- -- escape who can Cumberland. Am *) Herr D. Sparrmann. kam im Monath Julius 1776 nach Schweden, indem er bey- nah ein Jahr auf einer gefährlichen und mühsamen Reise ins innere von Afrika zuge- bracht, und selbst weiter gekommen war, als D. Thunberg. *) Ich mag die schreckliche Geschichte dieses unglücklichen Monarchen, die seinen unmensch-
lichen Henkern ewige Schande macht, nicht wiederhohlen. Man findet sie vollständig und mit Gefühl beschrieben, in einem wenig bekannten Buche, genannt A Voyage to the East Indies in 1747. and 1748. containg an account of St. Helena, Java, Bata- via, the Dutch Government &c. Forſter’s Reiſe um die Welt 1775. April Nachdem unſer Schifsvolk gut erfriſcht, und ganz geſund, das Schif Wir liefen durch die noͤrdliche Ausfahrt zwiſchen dem veſten Lande und — — — eſcape who can Cumberland. Am *) Herr D. Sparrmann. kam im Monath Julius 1776 nach Schweden, indem er bey- nah ein Jahr auf einer gefaͤhrlichen und muͤhſamen Reiſe ins innere von Afrika zuge- bracht, und ſelbſt weiter gekommen war, als D. Thunberg. *) Ich mag die ſchreckliche Geſchichte dieſes ungluͤcklichen Monarchen, die ſeinen unmenſch-
lichen Henkern ewige Schande macht, nicht wiederhohlen. Man findet ſie vollſtaͤndig und mit Gefuͤhl beſchrieben, in einem wenig bekannten Buche, genannt A Voyage to the Eaſt Indies in 1747. and 1748. containg an account of St. Helena, Java, Bata- via, the Dutch Government &c. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0450" n="432"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><persName>Forſter’s</persName> Reiſe um die Welt</hi> </fw><lb/> <note place="left">1775.<lb/> April</note> <p>Nachdem unſer Schifsvolk gut erfriſcht, und ganz geſund, das Schif<lb/> ſelbſt aber ausgebeſſert und nenbemahlt worden, ſo nahmen wir Lebensmittel zur<lb/> Ruͤckreiſe an Bord, und machten uns fertig mit dem erſten guten Winde abzu-<lb/> gehen. Am 27ten April, des Morgens, kamen wir ans Schif, nachdem wir<lb/> von allen unſern Freunden Abſchied genommen, beſonders aber von <hi rendition="#fr">D. <persName>Sparr-<lb/> mann</persName></hi>, der die Gefahren und das Elend der Reiſe mit uns ausgeſtanden, und<lb/> deſſen Herz ihn bey allen, die ihn kannten, beliebt gemacht hatte. <note place="foot" n="*)">Herr D. <persName>Sparrmann</persName>. kam im Monath Julius 1776 nach <placeName>Schweden</placeName>, indem er bey-<lb/> nah ein Jahr auf einer gefaͤhrlichen und muͤhſamen Reiſe ins innere von <placeName>Afrika</placeName> zuge-<lb/> bracht, und ſelbſt weiter gekommen war, als D. <persName>Thunberg</persName>.</note> Um<lb/> Mittag gieng der <hi rendition="#fr">Dutton</hi>, ein Schif der Engliſchen Compagnie, von Capitain<lb/><hi rendition="#fr"><choice><sic>Rien</sic><corr><persName>Rice</persName></corr></choice></hi> commandirt, unter Seegel, und wir folgten dem Beyſpiel, nachdem wir<lb/> die Veſtung begruͤßt hatten. Die Spaniſche Fregatte <hi rendition="#fr">Juno</hi>, gruͤßte uns mit<lb/> neun Canonen, und unſre langſamen Conſtabel erwiederten dieſe unerwartete<lb/> Hoͤflichkeit eine volle Viertel-Stunde nachher. Ein daͤniſches Schif, Capi-<lb/> tain <hi rendition="#fr"><persName>Hanſen</persName></hi>, gruͤßte darauf mit eilf Schuͤßen. Beyde Schiffe giengen eben-<lb/> falls unter Segel, und ließen uns bald weit zuruͤck.</p><lb/> <p>Wir liefen durch die noͤrdliche Ausfahrt zwiſchen dem veſten Lande und<lb/><placeName>Robben-Eiland</placeName>, oder <placeName>Pinguin-Eiland</placeName>, wie es die Engliſchen See-Charten<lb/> nennen. Dies iſt ein unfruchtbarer Sandhuͤgel, woſelbſt viele Moͤrder und an-<lb/> dre Uebelthaͤter auf Befehl der Hollaͤndiſchen Oſtindiſchen Compagnie bewacht<lb/> werden. Darunter befinden ſich aber auch etliche ungluͤckliche Schlachtopfer die-<lb/> ſer grauſamen, ehrgeizigen Gewuͤrz-Kraͤmer. Wir duͤrfen nur den Koͤnig von<lb/><choice><sic>Madurn</sic><corr><placeName>Madure</placeName></corr></choice> anfuͤhren, der ſeines Reichs entſetzt, und zur ſchrecklichſten Verzwei-<lb/> flung getrieben, hier ſein Leben als gemeiner Sklave kuͤmmerlich zubringen<lb/> muß. <note place="foot" n="*)">Ich mag die ſchreckliche Geſchichte dieſes ungluͤcklichen Monarchen, die ſeinen unmenſch-<lb/> lichen Henkern ewige Schande macht, nicht wiederhohlen. Man findet ſie vollſtaͤndig<lb/> und mit Gefuͤhl beſchrieben, in einem wenig bekannten Buche, genannt <hi rendition="#aq">A Voyage to<lb/> the <placeName>Eaſt Indies</placeName> in 1747. and 1748. containg an account of <placeName>St. Helena</placeName>, <placeName>Java</placeName>, <placeName>Bata-<lb/> via</placeName>, the Dutch Government &c.</hi></note></p><lb/> <cit> <quote> <hi rendition="#et">— — — <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">eſcape who can<lb/> When man’s great foe aſſumes the ſhape of man.</hi></hi></hi> </quote><lb/> <bibl> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr"><persName>Cumberland</persName></hi>.</hi> </bibl> </cit><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Am</fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [432/0450]
Forſter’s Reiſe um die Welt
Nachdem unſer Schifsvolk gut erfriſcht, und ganz geſund, das Schif
ſelbſt aber ausgebeſſert und nenbemahlt worden, ſo nahmen wir Lebensmittel zur
Ruͤckreiſe an Bord, und machten uns fertig mit dem erſten guten Winde abzu-
gehen. Am 27ten April, des Morgens, kamen wir ans Schif, nachdem wir
von allen unſern Freunden Abſchied genommen, beſonders aber von D. Sparr-
mann, der die Gefahren und das Elend der Reiſe mit uns ausgeſtanden, und
deſſen Herz ihn bey allen, die ihn kannten, beliebt gemacht hatte. *) Um
Mittag gieng der Dutton, ein Schif der Engliſchen Compagnie, von Capitain
Rice commandirt, unter Seegel, und wir folgten dem Beyſpiel, nachdem wir
die Veſtung begruͤßt hatten. Die Spaniſche Fregatte Juno, gruͤßte uns mit
neun Canonen, und unſre langſamen Conſtabel erwiederten dieſe unerwartete
Hoͤflichkeit eine volle Viertel-Stunde nachher. Ein daͤniſches Schif, Capi-
tain Hanſen, gruͤßte darauf mit eilf Schuͤßen. Beyde Schiffe giengen eben-
falls unter Segel, und ließen uns bald weit zuruͤck.
Wir liefen durch die noͤrdliche Ausfahrt zwiſchen dem veſten Lande und
Robben-Eiland, oder Pinguin-Eiland, wie es die Engliſchen See-Charten
nennen. Dies iſt ein unfruchtbarer Sandhuͤgel, woſelbſt viele Moͤrder und an-
dre Uebelthaͤter auf Befehl der Hollaͤndiſchen Oſtindiſchen Compagnie bewacht
werden. Darunter befinden ſich aber auch etliche ungluͤckliche Schlachtopfer die-
ſer grauſamen, ehrgeizigen Gewuͤrz-Kraͤmer. Wir duͤrfen nur den Koͤnig von
Madure anfuͤhren, der ſeines Reichs entſetzt, und zur ſchrecklichſten Verzwei-
flung getrieben, hier ſein Leben als gemeiner Sklave kuͤmmerlich zubringen
muß. *)
— — — eſcape who can
When man’s great foe aſſumes the ſhape of man.
Cumberland.
Am
*) Herr D. Sparrmann. kam im Monath Julius 1776 nach Schweden, indem er bey-
nah ein Jahr auf einer gefaͤhrlichen und muͤhſamen Reiſe ins innere von Afrika zuge-
bracht, und ſelbſt weiter gekommen war, als D. Thunberg.
*) Ich mag die ſchreckliche Geſchichte dieſes ungluͤcklichen Monarchen, die ſeinen unmenſch-
lichen Henkern ewige Schande macht, nicht wiederhohlen. Man findet ſie vollſtaͤndig
und mit Gefuͤhl beſchrieben, in einem wenig bekannten Buche, genannt A Voyage to
the Eaſt Indies in 1747. and 1748. containg an account of St. Helena, Java, Bata-
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