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Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780.

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in den Jahren 1772 bis 1775.
Lande, durchsucht hatten. Capt. Furneaux war ebenfalls bey seiner Rückreise über1775.
Februar.

den ganzen Raum geseegelt, wo die Carten den Meerbusen S. Sebastian angeben,
er war zwischen unsern beyden Entdeckungen Georgien und Sandwich Land hindurch
gefahren, und endlich in der Breite von 54°. Südwärts über den Meridian von
Cap Circoncision gekommen, ohne Land zu sehen. Es ist also äußerst wahrscheinlich,
daß M. des Loziers Bouvet nichts anders als ein großes Eisfeld, mit darauf
liegenden ungeheuren Eismassen gesehn, dergleichen wir nach unserer Abreise
vom Vorgebürge der guten Hofnung am 14ten December 1772 erblickten *).
Damals waren einige unsrer Officiers fest der Meynung, daß sie Land gesehn,
indem das Eis in der Ferne würklich viel ähnliches damit hatte, und sie auf dieselbe
Art wie den Französischen Capitain täuschte. Cap. Cook wollte es außer Zweifel
stellen, ob in der Gegend jenes Eises, Land läge oder nicht; und lief daher am
23sten, ohne einige Hinderniß, darüber weg, ja sogar ohne ein einziges Eis-
Eiland auf dem Fleck zu sehn, woselbst vor zwey Jahren und zween Monathen
unermeßliche schwimmende Massen die See bedeckten. Nachdem wir nunmehr
gewiß versichert waren, daß kein beträchtliches Land in diesem Theil des Welt-Meeres
belegen sey, steuerten wir nordwärts, um so geschwind als möglich das Vorgebürge
der guten Hofnung
zu Gesicht zu bekommen. Starke Nordwest Winde nöthigtenMärz.
uns einen großen östlichen Umweg zu nehmen, bis wir am ersten März in gerader
Linie unsern Curs auf das Cap richten konnten. Capt. Cook war bey diesem
Winde schon auf den Gedanken gefallen, die Französischen Entdeckungen des
Herrn Kerguelen, unterm Meridian der Mauritius Insel zu berichtigen; allein
da unser Vorrath von Lebensmitteln jetzt sehr geringe war, und wir in Zeit von
zween Monathen, welche wir zu dieser Untersuchung hätten anwenden müssen,
sehr leicht bey so vielen Mühseeligkeiten hätten kränklich werden können, so hielt
ers am rathsamsten, nicht länger die See zu halten. Der Wind veränderte sich
bald wieder, und blies von Zeit zu Zeit noch immer aus Nord-West. Diese
häufigen Abwechselungen machten das See-Volk unzufrieden und ungeduldig,
indem ihre Erwartung eines bessern Schicksals jetzt am höchsten stand. Nie
waren die Wolken so genau untersucht worden, um die Vorzeichen eines guten

*) S. den ersten Band dieses Werks. S. 73.

in den Jahren 1772 bis 1775.
Lande, durchſucht hatten. Capt. Furneaux war ebenfalls bey ſeiner Ruͤckreiſe uͤber1775.
Februar.

den ganzen Raum geſeegelt, wo die Carten den Meerbuſen S. Sebaſtian angeben,
er war zwiſchen unſern beyden Entdeckungen Georgien und Sandwich Land hindurch
gefahren, und endlich in der Breite von 54°. Suͤdwaͤrts uͤber den Meridian von
Cap Circonciſion gekommen, ohne Land zu ſehen. Es iſt alſo aͤußerſt wahrſcheinlich,
daß M. des Loziers Bouvet nichts anders als ein großes Eisfeld, mit darauf
liegenden ungeheuren Eismaſſen geſehn, dergleichen wir nach unſerer Abreiſe
vom Vorgebuͤrge der guten Hofnung am 14ten December 1772 erblickten *).
Damals waren einige unſrer Officiers feſt der Meynung, daß ſie Land geſehn,
indem das Eis in der Ferne wuͤrklich viel aͤhnliches damit hatte, und ſie auf dieſelbe
Art wie den Franzoͤſiſchen Capitain taͤuſchte. Cap. Cook wollte es außer Zweifel
ſtellen, ob in der Gegend jenes Eiſes, Land laͤge oder nicht; und lief daher am
23ſten, ohne einige Hinderniß, daruͤber weg, ja ſogar ohne ein einziges Eis-
Eiland auf dem Fleck zu ſehn, woſelbſt vor zwey Jahren und zween Monathen
unermeßliche ſchwimmende Maſſen die See bedeckten. Nachdem wir nunmehr
gewiß verſichert waren, daß kein betraͤchtliches Land in dieſem Theil des Welt-Meeres
belegen ſey, ſteuerten wir nordwaͤrts, um ſo geſchwind als moͤglich das Vorgebuͤrge
der guten Hofnung
zu Geſicht zu bekommen. Starke Nordweſt Winde noͤthigtenMaͤrz.
uns einen großen oͤſtlichen Umweg zu nehmen, bis wir am erſten Maͤrz in gerader
Linie unſern Curs auf das Cap richten konnten. Capt. Cook war bey dieſem
Winde ſchon auf den Gedanken gefallen, die Franzoͤſiſchen Entdeckungen des
Herrn Kerguelen, unterm Meridian der Mauritius Inſel zu berichtigen; allein
da unſer Vorrath von Lebensmitteln jetzt ſehr geringe war, und wir in Zeit von
zween Monathen, welche wir zu dieſer Unterſuchung haͤtten anwenden muͤſſen,
ſehr leicht bey ſo vielen Muͤhſeeligkeiten haͤtten kraͤnklich werden koͤnnen, ſo hielt
ers am rathſamſten, nicht laͤnger die See zu halten. Der Wind veraͤnderte ſich
bald wieder, und blies von Zeit zu Zeit noch immer aus Nord-Weſt. Dieſe
haͤufigen Abwechſelungen machten das See-Volk unzufrieden und ungeduldig,
indem ihre Erwartung eines beſſern Schickſals jetzt am hoͤchſten ſtand. Nie
waren die Wolken ſo genau unterſucht worden, um die Vorzeichen eines guten

*) S. den erſten Band dieſes Werks. S. 73.
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[423/0441] in den Jahren 1772 bis 1775. Lande, durchſucht hatten. Capt. Furneaux war ebenfalls bey ſeiner Ruͤckreiſe uͤber den ganzen Raum geſeegelt, wo die Carten den Meerbuſen S. Sebaſtian angeben, er war zwiſchen unſern beyden Entdeckungen Georgien und Sandwich Land hindurch gefahren, und endlich in der Breite von 54°. Suͤdwaͤrts uͤber den Meridian von Cap Circonciſion gekommen, ohne Land zu ſehen. Es iſt alſo aͤußerſt wahrſcheinlich, daß M. des Loziers Bouvet nichts anders als ein großes Eisfeld, mit darauf liegenden ungeheuren Eismaſſen geſehn, dergleichen wir nach unſerer Abreiſe vom Vorgebuͤrge der guten Hofnung am 14ten December 1772 erblickten *). Damals waren einige unſrer Officiers feſt der Meynung, daß ſie Land geſehn, indem das Eis in der Ferne wuͤrklich viel aͤhnliches damit hatte, und ſie auf dieſelbe Art wie den Franzoͤſiſchen Capitain taͤuſchte. Cap. Cook wollte es außer Zweifel ſtellen, ob in der Gegend jenes Eiſes, Land laͤge oder nicht; und lief daher am 23ſten, ohne einige Hinderniß, daruͤber weg, ja ſogar ohne ein einziges Eis- Eiland auf dem Fleck zu ſehn, woſelbſt vor zwey Jahren und zween Monathen unermeßliche ſchwimmende Maſſen die See bedeckten. Nachdem wir nunmehr gewiß verſichert waren, daß kein betraͤchtliches Land in dieſem Theil des Welt-Meeres belegen ſey, ſteuerten wir nordwaͤrts, um ſo geſchwind als moͤglich das Vorgebuͤrge der guten Hofnung zu Geſicht zu bekommen. Starke Nordweſt Winde noͤthigten uns einen großen oͤſtlichen Umweg zu nehmen, bis wir am erſten Maͤrz in gerader Linie unſern Curs auf das Cap richten konnten. Capt. Cook war bey dieſem Winde ſchon auf den Gedanken gefallen, die Franzoͤſiſchen Entdeckungen des Herrn Kerguelen, unterm Meridian der Mauritius Inſel zu berichtigen; allein da unſer Vorrath von Lebensmitteln jetzt ſehr geringe war, und wir in Zeit von zween Monathen, welche wir zu dieſer Unterſuchung haͤtten anwenden muͤſſen, ſehr leicht bey ſo vielen Muͤhſeeligkeiten haͤtten kraͤnklich werden koͤnnen, ſo hielt ers am rathſamſten, nicht laͤnger die See zu halten. Der Wind veraͤnderte ſich bald wieder, und blies von Zeit zu Zeit noch immer aus Nord-Weſt. Dieſe haͤufigen Abwechſelungen machten das See-Volk unzufrieden und ungeduldig, indem ihre Erwartung eines beſſern Schickſals jetzt am hoͤchſten ſtand. Nie waren die Wolken ſo genau unterſucht worden, um die Vorzeichen eines guten 1775. Februar. Maͤrz. *) S. den erſten Band dieſes Werks. S. 73.

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 2. Berlin, 1780, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_reise02_1780/441>, abgerufen am 28.11.2024.