Forster, Georg: Johann Reinhold Forster's [...] Reise um die Welt. Bd. 1. Berlin, 1778.Forster's Reise um die Welt 1772. August. Am folgenden Tage bath Capitain Cook den General-Gouverneur und Da nicht viel frische Lebensmittel in Porto Praya zu bekommen waren; Da den Matrosen alles willkommen ist, was Zeitvertreib schaft, so kauf- Katzen *) Eben diese Art findet sich im glücklichen Arabien. S. Forskals Fauna Arabica. So
auch in Abyßinien. S. die vortreflichen und schätzbaren Zeichnungen des Herrn James Bruce. Forſter’s Reiſe um die Welt 1772. Auguſt. Am folgenden Tage bath Capitain Cook den General-Gouverneur und Da nicht viel friſche Lebensmittel in Porto Praya zu bekommen waren; Da den Matroſen alles willkommen iſt, was Zeitvertreib ſchaft, ſo kauf- Katzen *) Eben dieſe Art findet ſich im gluͤcklichen Arabien. S. Forskals Fauna Arabica. So
auch in Abyßinien. S. die vortreflichen und ſchaͤtzbaren Zeichnungen des Herrn James Bruce. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0077" n="32"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><persName>Forſter’s</persName> Reiſe um die Welt</hi> </fw><lb/> <note place="left">1772.<lb/> Auguſt.</note> <p>Am folgenden Tage bath Capitain <hi rendition="#fr"><persName>Cook</persName></hi> den General-Gouverneur und<lb/> den Commendanten zum Mittag-Eſſen und wir blieben am Boord um Dolmet-<lb/> ſcher-Stelle zu vertreten. Der Capitain ſandte ſein eignes Boot, um ſie vom<lb/> Lande abzuholen, allein, es kam ohne die erwarteten Gaͤſte zuruͤck, und der<lb/> Gouverneur ließ ſein Auſſenbleiben damit entſchuldigen, daß ihm an Boord<lb/> eines Schiffes immer uͤbel werde. Der Commendant verſprach zu kommen; da<lb/> er aber vergeſſen hatte den Gouverneur ſogleich auf der Stelle um Urlaub zu bit-<lb/> ten, ſo war letzterer unterdeſſen zu ſeiner <hi rendition="#fr">Sieſta</hi> oder Mittagsruhe gegangen,<lb/> und niemand wagte es, ihn darinn zu ſtoͤhren.</p><lb/> <p>Da nicht viel friſche Lebensmittel in <hi rendition="#fr"><placeName>Porto Praya</placeName></hi> zu bekommen waren;<lb/> ſo mogten wir uns auch nicht laͤnger dort auf halten. Etliche Tonnen halb ſalzi-<lb/> ges Waſſer, ein einziger abgehungerter Ochſe, einige langbeinige Ziegen, die,<lb/> beylaͤufig geſagt, gerad emporſtehende Hoͤrner und niederhaͤngende Ohren hat-<lb/> ten, etliche magere Schweine, Truthuͤhner, Huͤhner, nebſt ein paar hundert un-<lb/> reifen Orangen und ſchlechten Piſangfruͤchten war alles was wir erlangen konn-<lb/> ten. Auf unſern botaniſchen Spatziergaͤngen hatten wir am vorigen Tage ei-<lb/> nige tropiſche Pflanzen, aber mehrentheils von bekannten Arten gefunden, unter<lb/> den Inſecten, Fiſchen und Voͤgeln hingegen, gab es einige neue. Zu den letzte-<lb/> ren gehoͤrte vorzuͤglich eine Gattung Perlhuͤhner (<hi rendition="#aq">Guinea hens</hi>) die ſelten fliegen,<lb/> aber deſto ſchneller laufen, und wenn ſie alt ſind, ein ſehr hartes, trocknes Fleiſch<lb/> haben. Wachteln und rothbeinigte Rebhuͤhner ſollen, nach dem Bericht der<lb/> Einwohner, auch gemein ſeyn; der merkwuͤrdigſte Vogel aber, den wir hier fan-<lb/> nden, war eine Art von Eisvogel <note place="foot" n="*)">Eben dieſe Art findet ſich im gluͤcklichen <placeName>Arabien</placeName>. S. <hi rendition="#fr"><persName>Forskals</persName></hi> <hi rendition="#aq">Fauna Arabica.</hi> So<lb/> auch in <placeName>Abyßinien</placeName>. S. die vortreflichen und ſchaͤtzbaren Zeichnungen des Herrn <hi rendition="#fr"><persName>James<lb/> Bruce</persName></hi>.</note> Er naͤhrt ſich von großen blauen und ro-<lb/> then Landkrabben, die ſich in Menge allhier auf halten und in dem trocknen, aus-<lb/> gedorrten Erdreich, runde und tiefe Loͤcher zu ihren Wohnungen machen.</p><lb/> <p>Da den Matroſen alles willkommen iſt, was Zeitvertreib ſchaft, ſo kauf-<lb/> ten die unſrigen hier ohngefaͤhr funfzehn bis zwanzig Affen, die S. Jago- oder<lb/> gruͤne Affen genannt werden (<hi rendition="#aq">Simia Sabæa.</hi>). Sie waren etwas kleiner als<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Katzen</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0077]
Forſter’s Reiſe um die Welt
Am folgenden Tage bath Capitain Cook den General-Gouverneur und
den Commendanten zum Mittag-Eſſen und wir blieben am Boord um Dolmet-
ſcher-Stelle zu vertreten. Der Capitain ſandte ſein eignes Boot, um ſie vom
Lande abzuholen, allein, es kam ohne die erwarteten Gaͤſte zuruͤck, und der
Gouverneur ließ ſein Auſſenbleiben damit entſchuldigen, daß ihm an Boord
eines Schiffes immer uͤbel werde. Der Commendant verſprach zu kommen; da
er aber vergeſſen hatte den Gouverneur ſogleich auf der Stelle um Urlaub zu bit-
ten, ſo war letzterer unterdeſſen zu ſeiner Sieſta oder Mittagsruhe gegangen,
und niemand wagte es, ihn darinn zu ſtoͤhren.
Da nicht viel friſche Lebensmittel in Porto Praya zu bekommen waren;
ſo mogten wir uns auch nicht laͤnger dort auf halten. Etliche Tonnen halb ſalzi-
ges Waſſer, ein einziger abgehungerter Ochſe, einige langbeinige Ziegen, die,
beylaͤufig geſagt, gerad emporſtehende Hoͤrner und niederhaͤngende Ohren hat-
ten, etliche magere Schweine, Truthuͤhner, Huͤhner, nebſt ein paar hundert un-
reifen Orangen und ſchlechten Piſangfruͤchten war alles was wir erlangen konn-
ten. Auf unſern botaniſchen Spatziergaͤngen hatten wir am vorigen Tage ei-
nige tropiſche Pflanzen, aber mehrentheils von bekannten Arten gefunden, unter
den Inſecten, Fiſchen und Voͤgeln hingegen, gab es einige neue. Zu den letzte-
ren gehoͤrte vorzuͤglich eine Gattung Perlhuͤhner (Guinea hens) die ſelten fliegen,
aber deſto ſchneller laufen, und wenn ſie alt ſind, ein ſehr hartes, trocknes Fleiſch
haben. Wachteln und rothbeinigte Rebhuͤhner ſollen, nach dem Bericht der
Einwohner, auch gemein ſeyn; der merkwuͤrdigſte Vogel aber, den wir hier fan-
nden, war eine Art von Eisvogel *) Er naͤhrt ſich von großen blauen und ro-
then Landkrabben, die ſich in Menge allhier auf halten und in dem trocknen, aus-
gedorrten Erdreich, runde und tiefe Loͤcher zu ihren Wohnungen machen.
Da den Matroſen alles willkommen iſt, was Zeitvertreib ſchaft, ſo kauf-
ten die unſrigen hier ohngefaͤhr funfzehn bis zwanzig Affen, die S. Jago- oder
gruͤne Affen genannt werden (Simia Sabæa.). Sie waren etwas kleiner als
Katzen
*) Eben dieſe Art findet ſich im gluͤcklichen Arabien. S. Forskals Fauna Arabica. So
auch in Abyßinien. S. die vortreflichen und ſchaͤtzbaren Zeichnungen des Herrn James
Bruce.
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