länder anzuführen, der seit vielen Jahren in London wohnt, und wo nicht die erste Stelle, doch unstreitig eine der ersten in diesem Fache behauptet. Der Elsasser Loutherbourg gehört in der That zu den genievollesten Künstlern, die es jemals wagten, die Natur im Großen zu kopiren. Er war mit allen zu diesem Fache erfor- derlichen Anlagen und Talenten, vor al- lem aber mit einer hohen komischen Laune begabt, welche seinen Werken auch den Beifall derer erwarb, die für die höhere Schönheit seiner Gemälde keinen Sinn zu haben schienen. Daß die äußerste Reitz- barkeit gegen jedes Mißverhältniß, ohne welche jenes schnelle Auffassen des Lä- cherlichen nicht gedacht werden kann, in Absicht seiner selbst plötzlich verschwin- den konnte, als er im Jahr 1788 ganz un- vermuthet die Rolle eines Wunderthäters
länder anzuführen, der seit vielen Jahren in London wohnt, und wo nicht die erste Stelle, doch unstreitig eine der ersten in diesem Fache behauptet. Der Elsasser Loutherbourg gehört in der That zu den genievollesten Künstlern, die es jemals wagten, die Natur im Großen zu kopiren. Er war mit allen zu diesem Fache erfor- derlichen Anlagen und Talenten, vor al- lem aber mit einer hohen komischen Laune begabt, welche seinen Werken auch den Beifall derer erwarb, die für die höhere Schönheit seiner Gemälde keinen Sinn zu haben schienen. Daß die äußerste Reitz- barkeit gegen jedes Mißverhältniß, ohne welche jenes schnelle Auffassen des Lä- cherlichen nicht gedacht werden kann, in Absicht seiner selbst plötzlich verschwin- den konnte, als er im Jahr 1788 ganz un- vermuthet die Rolle eines Wunderthäters
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[111/0402]
länder anzuführen, der seit vielen Jahren
in London wohnt, und wo nicht die erste
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diesem Fache behauptet. Der Elsasser
Loutherbourg gehört in der That zu den
genievollesten Künstlern, die es jemals
wagten, die Natur im Großen zu kopiren.
Er war mit allen zu diesem Fache erfor-
derlichen Anlagen und Talenten, vor al-
lem aber mit einer hohen komischen Laune
begabt, welche seinen Werken auch den
Beifall derer erwarb, die für die höhere
Schönheit seiner Gemälde keinen Sinn zu
haben schienen. Daß die äußerste Reitz-
barkeit gegen jedes Mißverhältniß, ohne
welche jenes schnelle Auffassen des Lä-
cherlichen nicht gedacht werden kann, in
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 111. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/402>, abgerufen am 22.11.2024.
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