für die große Kaiserin von Rußland, die ihm sowohl die Wahl des Gegenstandes, als die Bestimmung seiner Belohnung ganz überließ, scheint einer so erhabenen Auf- forderung nicht angemessen zu seyn. Es ist indessen lehrreich, und hier, wo wir den Kunstgeschmack der Engländer schil- dern wollen, sogar zweckmäßig, den Kon- trast zwischen dem Urtheile der dortigen enthusiastischen Verehrer des Präsidenten, und dem Tadel eines fremden Kritikers herzusetzen. "Dreisteren Fluges," so hebt der Panegyrikus an, "schwang sich die "Phantasie des Künstlers empor, als sie je- "nen Knaben schuf, der mit Götterstärke "die junonischen Schlangen erwürgt. Seht "diese Umrisse, diese Proportionen! Ruft "nicht jede Faser euch entgegen: dieses "Kind ist Herkules! Hier eilt ein schönes "Weib herzu, von Angst und Entsetzen
für die große Kaiserin von Rußland, die ihm sowohl die Wahl des Gegenstandes, als die Bestimmung seiner Belohnung ganz überließ, scheint einer so erhabenen Auf- forderung nicht angemessen zu seyn. Es ist indessen lehrreich, und hier, wo wir den Kunstgeschmack der Engländer schil- dern wollen, sogar zweckmäßig, den Kon- trast zwischen dem Urtheile der dortigen enthusiastischen Verehrer des Präsidenten, und dem Tadel eines fremden Kritikers herzusetzen. „Dreisteren Fluges,“ so hebt der Panegyrikus an, „schwang sich die „Phantasie des Künstlers empor, als sie je- „nen Knaben schuf, der mit Götterstärke „die junonischen Schlangen erwürgt. Seht „diese Umrisse, diese Proportionen! Ruft „nicht jede Faser euch entgegen: dieses „Kind ist Herkules! Hier eilt ein schönes „Weib herzu, von Angst und Entsetzen
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für die große Kaiserin von Rußland, die
ihm sowohl die Wahl des Gegenstandes,
als die Bestimmung seiner Belohnung ganz
überließ, scheint einer so erhabenen Auf-
forderung nicht angemessen zu seyn. Es
ist indessen lehrreich, und hier, wo wir
den Kunstgeschmack der Engländer schil-
dern wollen, sogar zweckmäßig, den Kon-
trast zwischen dem Urtheile der dortigen
enthusiastischen Verehrer des Präsidenten,
und dem Tadel eines fremden Kritikers
herzusetzen. „Dreisteren Fluges,“ so hebt
der Panegyrikus an, „schwang sich die
„Phantasie des Künstlers empor, als sie je-
„nen Knaben schuf, der mit Götterstärke
„die junonischen Schlangen erwürgt. Seht
„diese Umrisse, diese Proportionen! Ruft
„nicht jede Faser euch entgegen: dieses
„Kind ist Herkules! Hier eilt ein schönes
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/362>, abgerufen am 22.11.2024.
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