übereinstimmt, oder ihnen widerspricht. Alle dogmatische, alle geistliche Erziehung hat mehr oder weniger diese Tendenz, und ihr nachtheiliger Einfluß, der allerdings hier durch viele andere Umstände gemildert wird, äußert sich doch wirklich noch kenntlich genug in der Denkart und den Handlungen der Engländer. Es ist ihnen freilich eben nicht anzusehen, daß sich alle nach dem Geläute des Tom richten müssen, so wenig es den jungen Edelleuten einen Adelstolz einflößt, daß sie bei den Mahl- zeiten an einem eigenen Tische sitzen, und durch allerlei kleine Vorrechte, wie z. B. den Gebrauch der kollegialischen Bibliothe- ken, vor den Bürgerlichen ausgezeichnet werden. Unstreitig ist ihre Anzahl zu un- bedeutend, als daß sie unter sich bleiben, und die große Masse der Studirenden ganz entbehren könnten; daher müssen sie ihre
III. Theil. P
übereinstimmt, oder ihnen widerspricht. Alle dogmatische, alle geistliche Erziehung hat mehr oder weniger diese Tendenz, und ihr nachtheiliger Einfluß, der allerdings hier durch viele andere Umstände gemildert wird, äußert sich doch wirklich noch kenntlich genug in der Denkart und den Handlungen der Engländer. Es ist ihnen freilich eben nicht anzusehen, daß sich alle nach dem Geläute des Tom richten müssen, so wenig es den jungen Edelleuten einen Adelstolz einflößt, daß sie bei den Mahl- zeiten an einem eigenen Tische sitzen, und durch allerlei kleine Vorrechte, wie z. B. den Gebrauch der kollegialischen Bibliothe- ken, vor den Bürgerlichen ausgezeichnet werden. Unstreitig ist ihre Anzahl zu un- bedeutend, als daß sie unter sich bleiben, und die große Masse der Studirenden ganz entbehren könnten; daher müssen sie ihre
III. Theil. P
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übereinstimmt, oder ihnen widerspricht.
Alle dogmatische, alle geistliche Erziehung
hat mehr oder weniger diese Tendenz, und
ihr nachtheiliger Einfluß, der allerdings
hier durch viele andere Umstände gemildert
wird, äußert sich doch wirklich noch
kenntlich genug in der Denkart und den
Handlungen der Engländer. Es ist ihnen
freilich eben nicht anzusehen, daß sich alle
nach dem Geläute des Tom richten müssen,
so wenig es den jungen Edelleuten einen
Adelstolz einflößt, daß sie bei den Mahl-
zeiten an einem eigenen Tische sitzen, und
durch allerlei kleine Vorrechte, wie z. B.
den Gebrauch der kollegialischen Bibliothe-
ken, vor den Bürgerlichen ausgezeichnet
werden. Unstreitig ist ihre Anzahl zu un-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 225. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/248>, abgerufen am 25.11.2024.
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