Soho, die kleine Manufakturstadt der Herren Bolton, Watt und Fothergill, liegt eine halbe Englische Meile von Birmingham in einer angenehmen Gegend, die durch Wasser und Hügel durchschnitten ist. Die Gebäude sind nicht prächtig, weniger schön als die Preußischen Seidenmanufakturen an der Oder bei Frankfurt, aber auch nicht so kleinlich als die Frankenthaler. Sie sind solid, geräumig, wohl erleuchtet, und ihrem Zwecke gemäß eingerichtet. An tausend Menschen werden hier beschäftigt, worunter viele Kinder, und zum Polieren auch Weiber sind. Der wöchentliche Ge- winn eines gemeinen Arbeiters ist im Durch- schnitt ungefähr vierzehn Schilling bis eine Guinee, folglich zwei- bis dreimal so groß als in Deutschland: ein Satz, dessen Noth- wendigkeit sich nach der hiesigen Wohl- feilheit des Geldes, und der Theurung der
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Soho, die kleine Manufakturstadt der Herren Bolton, Watt und Fothergill, liegt eine halbe Englische Meile von Birmingham in einer angenehmen Gegend, die durch Wasser und Hügel durchschnitten ist. Die Gebäude sind nicht prächtig, weniger schön als die Preußischen Seidenmanufakturen an der Oder bei Frankfurt, aber auch nicht so kleinlich als die Frankenthaler. Sie sind solid, geräumig, wohl erleuchtet, und ihrem Zwecke gemäß eingerichtet. An tausend Menschen werden hier beschäftigt, worunter viele Kinder, und zum Polieren auch Weiber sind. Der wöchentliche Ge- winn eines gemeinen Arbeiters ist im Durch- schnitt ungefähr vierzehn Schilling bis eine Guinee, folglich zwei- bis dreimal so groß als in Deutschland: ein Satz, dessen Noth- wendigkeit sich nach der hiesigen Wohl- feilheit des Geldes, und der Theurung der
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Soho, die kleine Manufakturstadt der
Herren Bolton, Watt und Fothergill, liegt
eine halbe Englische Meile von Birmingham
in einer angenehmen Gegend, die durch
Wasser und Hügel durchschnitten ist. Die
Gebäude sind nicht prächtig, weniger schön
als die Preußischen Seidenmanufakturen an
der Oder bei Frankfurt, aber auch nicht so
kleinlich als die Frankenthaler. Sie sind
solid, geräumig, wohl erleuchtet, und
ihrem Zwecke gemäß eingerichtet. An
tausend Menschen werden hier beschäftigt,
worunter viele Kinder, und zum Polieren
auch Weiber sind. Der wöchentliche Ge-
winn eines gemeinen Arbeiters ist im Durch-
schnitt ungefähr vierzehn Schilling bis eine
Guinee, folglich zwei- bis dreimal so groß
als in Deutschland: ein Satz, dessen Noth-
wendigkeit sich nach der hiesigen Wohl-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/156>, abgerufen am 23.11.2024.
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