dem grossen Orangutang, wovon Camper bloss den Schedel besitzt, enthält das fürstliche Museum das vollständige Gerippe mit unge¬ heuer langen Armen, wie der bekanntere langarmige Affe, (Gibbon, Golok oder Lar.) Es wäre thöricht, in Ernst das Merkwür¬ digste aus einem Kabinet ausheben zu wol¬ len, wo dem Naturforscher alles merkwürdig ist, und wo man dem Nichtkenner mit leich¬ ter Mühe jedes einzelne Naturprodukt von einer wichtigen und interessanten Seite dar¬ stellen kann; es wäre unmöglich und ermü¬ dend zugleich, das lange Verzeichniss des ganzen Vorraths abzuschreiben. Genug, das Kabinet, wo man mit Vergnügen die Nas¬ hörner und Flusspferde neben dem kleinsten Spitzmäuschen und Kolibritchen bemerkt, und wo, des grossen, schon vorhandenen Reichthums ungeachtet, noch immer für neue Vermehrungen gesorgt wird, verdient in
II. Theil. D d
dem groſsen Orangutang, wovon Camper bloſs den Schedel besitzt, enthält das fürstliche Museum das vollständige Gerippe mit unge¬ heuer langen Armen, wie der bekanntere langarmige Affe, (Gibbon, Golok oder Lar.) Es wäre thöricht, in Ernst das Merkwür¬ digste aus einem Kabinet ausheben zu wol¬ len, wo dem Naturforscher alles merkwürdig ist, und wo man dem Nichtkenner mit leich¬ ter Mühe jedes einzelne Naturprodukt von einer wichtigen und interessanten Seite dar¬ stellen kann; es wäre unmöglich und ermü¬ dend zugleich, das lange Verzeichniſs des ganzen Vorraths abzuschreiben. Genug, das Kabinet, wo man mit Vergnügen die Nas¬ hörner und Fluſspferde neben dem kleinsten Spitzmäuschen und Kolibritchen bemerkt, und wo, des groſsen, schon vorhandenen Reichthums ungeachtet, noch immer für neue Vermehrungen gesorgt wird, verdient in
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dem groſsen Orangutang, wovon Camper bloſs
den Schedel besitzt, enthält das fürstliche
Museum das vollständige Gerippe mit unge¬
heuer langen Armen, wie der bekanntere
langarmige Affe, (Gibbon, Golok oder Lar.)
Es wäre thöricht, in Ernst das Merkwür¬
digste aus einem Kabinet ausheben zu wol¬
len, wo dem Naturforscher alles merkwürdig
ist, und wo man dem Nichtkenner mit leich¬
ter Mühe jedes einzelne Naturprodukt von
einer wichtigen und interessanten Seite dar¬
stellen kann; es wäre unmöglich und ermü¬
dend zugleich, das lange Verzeichniſs des
ganzen Vorraths abzuschreiben. Genug, das
Kabinet, wo man mit Vergnügen die Nas¬
hörner und Fluſspferde neben dem kleinsten
Spitzmäuschen und Kolibritchen bemerkt,
und wo, des groſsen, schon vorhandenen
Reichthums ungeachtet, noch immer für
neue Vermehrungen gesorgt wird, verdient in
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 417. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/423>, abgerufen am 24.11.2024.
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