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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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lich zu verschiedenenmalen in diesem rei¬
chen Tempel der Naturwissenschaft umher,
und zeigte uns auch die neu hinzu gekom¬
menen Stücke, die noch nicht an ihrem be¬
stimmten Orte aufgestellt waren, wie z. B.
das Skelet eines der grössten Krokodile aus
dem Nil, und auf dem Boden das Gerippe
des Camelopardalis der Alten oder der Gi¬
raffe der Neuern, dieses seltsamen Thieres,
das mehr einem Traum der Einbildungskraft,
als einem Glied in der Naturkette ähnlich
sieht, und von dessen Trab, wie man sagt,
der Springer im Schachspiel seinen Gang
entlehnt. Sein ungeheuer langer Hals, der
vorzüglich dazu beiträgt, ihm eine Höhe von
achtzehn Fuss zu geben, besteht doch nur,
wie bei allen vierfüssigen, säugenden Thie¬
ren, aus sieben Wirbeln; so streng beobach¬
tet die Natur selbst in ihren excentrischen
Gestalten das Gesetz der Analogie. Von

dem

lich zu verschiedenenmalen in diesem rei¬
chen Tempel der Naturwissenschaft umher,
und zeigte uns auch die neu hinzu gekom¬
menen Stücke, die noch nicht an ihrem be¬
stimmten Orte aufgestellt waren, wie z. B.
das Skelet eines der gröſsten Krokodile aus
dem Nil, und auf dem Boden das Gerippe
des Camelopardalis der Alten oder der Gi¬
raffe der Neuern, dieses seltsamen Thieres,
das mehr einem Traum der Einbildungskraft,
als einem Glied in der Naturkette ähnlich
sieht, und von dessen Trab, wie man sagt,
der Springer im Schachspiel seinen Gang
entlehnt. Sein ungeheuer langer Hals, der
vorzüglich dazu beiträgt, ihm eine Höhe von
achtzehn Fuſs zu geben, besteht doch nur,
wie bei allen vierfüſsigen, säugenden Thie¬
ren, aus sieben Wirbeln; so streng beobach¬
tet die Natur selbst in ihren excentrischen
Gestalten das Gesetz der Analogie. Von

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[416/0422] lich zu verschiedenenmalen in diesem rei¬ chen Tempel der Naturwissenschaft umher, und zeigte uns auch die neu hinzu gekom¬ menen Stücke, die noch nicht an ihrem be¬ stimmten Orte aufgestellt waren, wie z. B. das Skelet eines der gröſsten Krokodile aus dem Nil, und auf dem Boden das Gerippe des Camelopardalis der Alten oder der Gi¬ raffe der Neuern, dieses seltsamen Thieres, das mehr einem Traum der Einbildungskraft, als einem Glied in der Naturkette ähnlich sieht, und von dessen Trab, wie man sagt, der Springer im Schachspiel seinen Gang entlehnt. Sein ungeheuer langer Hals, der vorzüglich dazu beiträgt, ihm eine Höhe von achtzehn Fuſs zu geben, besteht doch nur, wie bei allen vierfüſsigen, säugenden Thie¬ ren, aus sieben Wirbeln; so streng beobach¬ tet die Natur selbst in ihren excentrischen Gestalten das Gesetz der Analogie. Von dem

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/422>, abgerufen am 24.11.2024.