wird in Kurzem nicht mehr bedeutend seyn; denn man fängt an, auch diese Kostbarkeiten zu Gelde zu machen.
Was der Eigennutz nicht mehr vermochte, das hat die Geistlichkeit noch bewirken kön¬ nen; sie hat diesen Klötzen Leben und Be¬ wegung eingehaucht und sie bis zur Wuth und Tollkühnheit für das Hirngespinst ihrer Freiheit begeistert. Ein Hirngespinst nenn' ich es; nicht, dass ich vergessen könnte, im Empörer das Gefühl der beleidigten Mensch¬ heit zu ehren, sondern weil Josephs Allein¬ herrschaft menschlicher noch war, als die Oligarchie der Stände, und weil seit der Re¬ volution die Befreiung des Volkes unmög¬ licher als zuvor geworden ist. Wer die Räth¬ sel des Schicksals lösen mag, der sage mir nun, warum dieser furchtbare Gährungsstoff von unübertreflicher Wirksamkeit, warum die Religion, in den Händen der hiesigen Prie¬
wird in Kurzem nicht mehr bedeutend seyn; denn man fängt an, auch diese Kostbarkeiten zu Gelde zu machen.
Was der Eigennutz nicht mehr vermochte, das hat die Geistlichkeit noch bewirken kön¬ nen; sie hat diesen Klötzen Leben und Be¬ wegung eingehaucht und sie bis zur Wuth und Tollkühnheit für das Hirngespinst ihrer Freiheit begeistert. Ein Hirngespinst nenn’ ich es; nicht, daſs ich vergessen könnte, im Empörer das Gefühl der beleidigten Mensch¬ heit zu ehren, sondern weil Josephs Allein¬ herrschaft menschlicher noch war, als die Oligarchie der Stände, und weil seit der Re¬ volution die Befreiung des Volkes unmög¬ licher als zuvor geworden ist. Wer die Räth¬ sel des Schicksals lösen mag, der sage mir nun, warum dieser furchtbare Gährungsstoff von unübertreflicher Wirksamkeit, warum die Religion, in den Händen der hiesigen Prie¬
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wird in Kurzem nicht mehr bedeutend seyn;
denn man fängt an, auch diese Kostbarkeiten
zu Gelde zu machen.
Was der Eigennutz nicht mehr vermochte,
das hat die Geistlichkeit noch bewirken kön¬
nen; sie hat diesen Klötzen Leben und Be¬
wegung eingehaucht und sie bis zur Wuth
und Tollkühnheit für das Hirngespinst ihrer
Freiheit begeistert. Ein Hirngespinst nenn’
ich es; nicht, daſs ich vergessen könnte, im
Empörer das Gefühl der beleidigten Mensch¬
heit zu ehren, sondern weil Josephs Allein¬
herrschaft menschlicher noch war, als die
Oligarchie der Stände, und weil seit der Re¬
volution die Befreiung des Volkes unmög¬
licher als zuvor geworden ist. Wer die Räth¬
sel des Schicksals lösen mag, der sage mir
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/356>, abgerufen am 23.11.2024.
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