Knaben von funfzehn Jahren. Der einzige Mensch, der einen Begrif von seiner Pflicht zu haben schien, und folglich der einzige, der diese todte Masse noch ein wenig zu beleben vermochte, war der Regimentstambour.
Tournai hat einige schöne Plätze und Gebäude, aber nicht über 24,000 Einwohner, bei einem Umfange, der eine ungleich grössere Volksmenge verspricht. Die vor¬ theilhafte Lage der Stadt an der schifbaren Schelde hat ihren Handel dennoch nicht empor bringen können; dagegen gedeihen hier die Priester, Mönche und Nonnen von allen Benennungen und Farben, und geben das bekannte gute Beispiel ihrer nützlichen Thätigkeit. Auch wimmelte hier alles von Bettlern, bis Joseph der Zweite ihr einträg¬ liches und dem Staate so vortheilhaftes Ge¬ werbe verbot. Verhältnissmässig ist indess mehr Leben auf den Strassen von Tournai,
als
Knaben von funfzehn Jahren. Der einzige Mensch, der einen Begrif von seiner Pflicht zu haben schien, und folglich der einzige, der diese todte Masse noch ein wenig zu beleben vermochte, war der Regimentstambour.
Tournai hat einige schöne Plätze und Gebäude, aber nicht über 24,000 Einwohner, bei einem Umfange, der eine ungleich gröſsere Volksmenge verspricht. Die vor¬ theilhafte Lage der Stadt an der schifbaren Schelde hat ihren Handel dennoch nicht empor bringen können; dagegen gedeihen hier die Priester, Mönche und Nonnen von allen Benennungen und Farben, und geben das bekannte gute Beispiel ihrer nützlichen Thätigkeit. Auch wimmelte hier alles von Bettlern, bis Joseph der Zweite ihr einträg¬ liches und dem Staate so vortheilhaftes Ge¬ werbe verbot. Verhältniſsmäſsig ist indeſs mehr Leben auf den Straſsen von Tournai,
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Knaben von funfzehn Jahren. Der einzige
Mensch, der einen Begrif von seiner Pflicht
zu haben schien, und folglich der einzige, der
diese todte Masse noch ein wenig zu beleben
vermochte, war der Regimentstambour.
Tournai hat einige schöne Plätze und
Gebäude, aber nicht über 24,000 Einwohner,
bei einem Umfange, der eine ungleich
gröſsere Volksmenge verspricht. Die vor¬
theilhafte Lage der Stadt an der schifbaren
Schelde hat ihren Handel dennoch nicht
empor bringen können; dagegen gedeihen
hier die Priester, Mönche und Nonnen von
allen Benennungen und Farben, und geben
das bekannte gute Beispiel ihrer nützlichen
Thätigkeit. Auch wimmelte hier alles von
Bettlern, bis Joseph der Zweite ihr einträg¬
liches und dem Staate so vortheilhaftes Ge¬
werbe verbot. Verhältniſsmäſsig ist indeſs
mehr Leben auf den Straſsen von Tournai,
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/214>, abgerufen am 24.11.2024.
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