Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.Vorältern endlich als unnütz abgeschaft Vorältern endlich als unnütz abgeschaft <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0212" n="206"/> Vorältern endlich als unnütz abgeschaft<lb/> werden, so muſs wenigstens das schöne<lb/> Schauspiel des Fleiſses und der emsigen Be¬<lb/> triebsamkeit uns für den angenehmen Ein¬<lb/> druck entschädigen, den der Anblick aller<lb/> groſsen durch Menschenhände ausgeführten<lb/> Werke uns gewährt. Lieber lasse man uns<lb/> die alten Bastionen und Gräben, als diese<lb/> öden Schutthaufen, welche die Ohnmacht<lb/> und das Phlegma der Nation so widrig be¬<lb/> zeichnen. Diese Eigenschaften drangen sich<lb/> uns indeſs in einer noch ungleich verächtli¬<lb/> cheren Gestalt auf, als wir in Erwartung<lb/> unseres Mittagsmahls einen Spatziergang in<lb/> der Stadt machten und auf dem groſsen<lb/> Markte die Freiwilligen exerciren sahen. Es<lb/> ist nicht möglich, das Lächerliche dieser gro¬<lb/> tesken Gruppe mit Worten zu schildern;<lb/> selbst <hi rendition="#i">Hogarths</hi> Talent hätte verzweifeln<lb/> müssen bei dieser trägen, charakterlosen Un¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [206/0212]
Vorältern endlich als unnütz abgeschaft
werden, so muſs wenigstens das schöne
Schauspiel des Fleiſses und der emsigen Be¬
triebsamkeit uns für den angenehmen Ein¬
druck entschädigen, den der Anblick aller
groſsen durch Menschenhände ausgeführten
Werke uns gewährt. Lieber lasse man uns
die alten Bastionen und Gräben, als diese
öden Schutthaufen, welche die Ohnmacht
und das Phlegma der Nation so widrig be¬
zeichnen. Diese Eigenschaften drangen sich
uns indeſs in einer noch ungleich verächtli¬
cheren Gestalt auf, als wir in Erwartung
unseres Mittagsmahls einen Spatziergang in
der Stadt machten und auf dem groſsen
Markte die Freiwilligen exerciren sahen. Es
ist nicht möglich, das Lächerliche dieser gro¬
tesken Gruppe mit Worten zu schildern;
selbst Hogarths Talent hätte verzweifeln
müssen bei dieser trägen, charakterlosen Un¬
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