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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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seines gewohnten Fleisses nicht stören. Das
kleine Städtchen Ath und das noch kleinere
Leuze, durch welche wir kamen, handeln
mit Leinwand und Wollenzeugen von ihrer
eigenen Arbeit. Leinwand ist auch das
Hauptprodukt des Städtchens Enghien, wo
der Herzog von Aremberg, wie er uns selbst
erzählte, von jeder Elle Leinwand, die dort
verkauft wird, eine Abgabe erhebt, die in
einem halben gigot, das ist, dem Sechzehn¬
theil eines sol, besteht. Diese Abgabe ist
für jährliche funfzehnhundert Gulden ver¬
pachtet, wobei der Pächter wahrscheinlich
noch eben so viel wie der Herzog gewinnt.
Nach dieser Berechnung würden aus Enghien
allein 960,000 Ellen Leinwand verkauft, wel¬
ches wirklich übertrieben zu seyn scheint.
Die Flandrische Leinwand, sowohl die grobe
als die feine (toile au lait) wird wenig oder
gar nicht kalandert; sie ist fester und dich¬

seines gewohnten Fleiſses nicht stören. Das
kleine Städtchen Ath und das noch kleinere
Leuze, durch welche wir kamen, handeln
mit Leinwand und Wollenzeugen von ihrer
eigenen Arbeit. Leinwand ist auch das
Hauptprodukt des Städtchens Enghien, wo
der Herzog von Aremberg, wie er uns selbst
erzählte, von jeder Elle Leinwand, die dort
verkauft wird, eine Abgabe erhebt, die in
einem halben gigot, das ist, dem Sechzehn¬
theil eines sol, besteht. Diese Abgabe ist
für jährliche funfzehnhundert Gulden ver¬
pachtet, wobei der Pächter wahrscheinlich
noch eben so viel wie der Herzog gewinnt.
Nach dieser Berechnung würden aus Enghien
allein 960‚000 Ellen Leinwand verkauft, wel¬
ches wirklich übertrieben zu seyn scheint.
Die Flandrische Leinwand, sowohl die grobe
als die feine (toile au lait) wird wenig oder
gar nicht kalandert; sie ist fester und dich¬

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[204/0210] seines gewohnten Fleiſses nicht stören. Das kleine Städtchen Ath und das noch kleinere Leuze, durch welche wir kamen, handeln mit Leinwand und Wollenzeugen von ihrer eigenen Arbeit. Leinwand ist auch das Hauptprodukt des Städtchens Enghien, wo der Herzog von Aremberg, wie er uns selbst erzählte, von jeder Elle Leinwand, die dort verkauft wird, eine Abgabe erhebt, die in einem halben gigot, das ist, dem Sechzehn¬ theil eines sol, besteht. Diese Abgabe ist für jährliche funfzehnhundert Gulden ver¬ pachtet, wobei der Pächter wahrscheinlich noch eben so viel wie der Herzog gewinnt. Nach dieser Berechnung würden aus Enghien allein 960‚000 Ellen Leinwand verkauft, wel¬ ches wirklich übertrieben zu seyn scheint. Die Flandrische Leinwand, sowohl die grobe als die feine (toile au lait) wird wenig oder gar nicht kalandert; sie ist fester und dich¬

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 204. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/210>, abgerufen am 24.11.2024.