Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.Umstände; aber gewiss ist es, dass das ge¬ Umstände; aber gewiſs ist es, daſs das ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0496" n="484"/> Umstände; aber gewiſs ist es, daſs das ge¬<lb/> meine Volk eher unter, als über der mitt¬<lb/> leren Statur gerechnet werden muſs. Be¬<lb/> sonders ist dies an dem andern Geschlechte<lb/> auffallend sichtbar, das überdies noch im<lb/> Verhältniſs des Körpers kurze Arme und<lb/> Beine hat. Ihre Gesichtszüge kann man<lb/> nicht eigentlich häſslich nennen; allein bei<lb/> einer ziemlich regelmäſsigen Bildung ist et¬<lb/> was Schlaffes und Grobfleischiges zugleich<lb/> bemerklich, welches das physiognostische<lb/> Urtheil von gutmüthiger Schwäche und un¬<lb/> interessanter Leere nach sich zieht. Jene<lb/> schönen vollwangigen Gesichter mit hoher<lb/> Stirne und schöngebogener Nase, mit Feuer<lb/> im groſsen Auge, starken Augenbraun und<lb/> scharfgeschnittenem weitem Munde, die uns<lb/> im Limburgischen und selbst noch in dem<lb/> an Lüttich gränzenden Tirlemont gefielen,<lb/> sahen wir hier nicht wieder. Es scheint,<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [484/0496]
Umstände; aber gewiſs ist es, daſs das ge¬
meine Volk eher unter, als über der mitt¬
leren Statur gerechnet werden muſs. Be¬
sonders ist dies an dem andern Geschlechte
auffallend sichtbar, das überdies noch im
Verhältniſs des Körpers kurze Arme und
Beine hat. Ihre Gesichtszüge kann man
nicht eigentlich häſslich nennen; allein bei
einer ziemlich regelmäſsigen Bildung ist et¬
was Schlaffes und Grobfleischiges zugleich
bemerklich, welches das physiognostische
Urtheil von gutmüthiger Schwäche und un¬
interessanter Leere nach sich zieht. Jene
schönen vollwangigen Gesichter mit hoher
Stirne und schöngebogener Nase, mit Feuer
im groſsen Auge, starken Augenbraun und
scharfgeschnittenem weitem Munde, die uns
im Limburgischen und selbst noch in dem
an Lüttich gränzenden Tirlemont gefielen,
sahen wir hier nicht wieder. Es scheint,
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