Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.ken Bevölkerung dieses fruchtbaren, schönen Um der Sicherheit willen versahen wir ken Bevölkerung dieses fruchtbaren, schönen Um der Sicherheit willen versahen wir <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0434" n="422"/> ken Bevölkerung dieses fruchtbaren, schönen<lb/> Landes, welches sich jedoch hier immer<lb/> mehr bis zur vollkommnen Ebene verflächt.<lb/> An einigen Stellen sahen wir die Äcker und<lb/> Wiesen mit Gräben umzogen; Saatland und<lb/> Kleeäcker und Ölsaamen wechselten mit den<lb/> bereits zur Sommersaat gepflügten Feldern<lb/> ab. Alles, was romantisch ist, mangelt die¬<lb/> ser Gegend; dafür zeigen sich aber Über¬<lb/> fluſs und Kultur eines leichten, fruchtbaren,<lb/> mit Sand gemischten Bodens.</p><lb/> <p>Um der Sicherheit willen versahen wir<lb/> uns hier mit der Kokarde von Brabant, die<lb/> wir vielleicht noch länger hätten entbehren<lb/> können; denn so kindisch froh noch alles<lb/> in Brabant mit der neuen Puppe der Unab¬<lb/> hängigkeit spielt, so ist gleichwohl die erste<lb/> Wuth des Aufruhrs verraucht, und man<lb/> dürfte es leicht dem durchreisenden Frem¬<lb/> den verzeihen, daſs er nicht das patriotische<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [422/0434]
ken Bevölkerung dieses fruchtbaren, schönen
Landes, welches sich jedoch hier immer
mehr bis zur vollkommnen Ebene verflächt.
An einigen Stellen sahen wir die Äcker und
Wiesen mit Gräben umzogen; Saatland und
Kleeäcker und Ölsaamen wechselten mit den
bereits zur Sommersaat gepflügten Feldern
ab. Alles, was romantisch ist, mangelt die¬
ser Gegend; dafür zeigen sich aber Über¬
fluſs und Kultur eines leichten, fruchtbaren,
mit Sand gemischten Bodens.
Um der Sicherheit willen versahen wir
uns hier mit der Kokarde von Brabant, die
wir vielleicht noch länger hätten entbehren
können; denn so kindisch froh noch alles
in Brabant mit der neuen Puppe der Unab¬
hängigkeit spielt, so ist gleichwohl die erste
Wuth des Aufruhrs verraucht, und man
dürfte es leicht dem durchreisenden Frem¬
den verzeihen, daſs er nicht das patriotische
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