schlechterdings zu keiner andern Absicht, als zum Leiden erhalten wird, anstatt es durch ein Todesurtheil auf einmal zu en¬ den? Die fromme Täuschung, die man sich zu machen pflegt, als ob ein Delin¬ quent während seiner lebenslänglichen Ge¬ fangenschaft Zeit gewönne, in sich zu ge¬ hen, eine sittliche Besserung anzufangen, sich durch seine Reue mit Gott zu versöh¬ nen und für ein künftiges Leben zu bereiten, würde schnell verschwinden, wenn man sich die Mühe gäbe, die Erfahrung um Rath zu fragen, ob dergleichen Bekehrungen die gewöhnlichen Folgen der ewigen Marter sind? Die finsteren, modernden Gewölbe der Gefängnisse, und die Ruderbänke der Galeeren würden, wie ich fürchte, hierüber schauderhafte Wahrheiten verrathen, wenn man auch nicht, durch richtiges Nachden¬ ken geleitet, schon im voraus überzeugt
schlechterdings zu keiner andern Absicht, als zum Leiden erhalten wird, anstatt es durch ein Todesurtheil auf einmal zu en¬ den? Die fromme Täuschung, die man sich zu machen pflegt, als ob ein Delin¬ quent während seiner lebenslänglichen Ge¬ fangenschaft Zeit gewönne, in sich zu ge¬ hen, eine sittliche Besserung anzufangen, sich durch seine Reue mit Gott zu versöh¬ nen und für ein künftiges Leben zu bereiten, würde schnell verschwinden, wenn man sich die Mühe gäbe, die Erfahrung um Rath zu fragen, ob dergleichen Bekehrungen die gewöhnlichen Folgen der ewigen Marter sind? Die finsteren, modernden Gewölbe der Gefängnisse, und die Ruderbänke der Galeeren würden, wie ich fürchte, hierüber schauderhafte Wahrheiten verrathen, wenn man auch nicht, durch richtiges Nachden¬ ken geleitet, schon im voraus überzeugt
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schlechterdings zu keiner andern Absicht,
als zum Leiden erhalten wird, anstatt es
durch ein Todesurtheil auf einmal zu en¬
den? Die fromme Täuschung, die man
sich zu machen pflegt, als ob ein Delin¬
quent während seiner lebenslänglichen Ge¬
fangenschaft Zeit gewönne, in sich zu ge¬
hen, eine sittliche Besserung anzufangen,
sich durch seine Reue mit Gott zu versöh¬
nen und für ein künftiges Leben zu bereiten,
würde schnell verschwinden, wenn man
sich die Mühe gäbe, die Erfahrung um
Rath zu fragen, ob dergleichen Bekehrungen
die gewöhnlichen Folgen der ewigen Marter
sind? Die finsteren, modernden Gewölbe
der Gefängnisse, und die Ruderbänke der
Galeeren würden, wie ich fürchte, hierüber
schauderhafte Wahrheiten verrathen, wenn
man auch nicht, durch richtiges Nachden¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/36>, abgerufen am 21.11.2024.
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