leicht erträumen: Hunger und Kälte werden dereinst gewaltiger und unaufhaltsamer, als vor Zeiten der Fanatismus und der Ehrgeiz, wirken, um die Völker von Europa in hellen Haufen über jene barbarischen Welttheile hinzuströmen. Wir werden uns in die Wälder des Hämus, des Taurus und Ama¬ nus, ja wohl gar des Kaukasus und Emaus stürzen, die dortigen Barbaren bezwingen oder verdrängen, und die Fackel der Wis¬ senschaft wieder in jenen Kreis zurücktra¬ gen, in welchem sie zuerst dem Menschen in die Hand gegeben ward. Dünkt es Dich ein Frevel, dass ich mich so in die Zukunft hineinträume? Was kann ich dafür, dass meine Phantasie mir Wahrscheinlichkeiten vorrechnet und sich ein mögliches Bild dar¬ aus formt? Zwar besteht alles nun schon so lange in unserm Norden; so schöne Blü¬ then und in solcher Menge sind bei uns
leicht erträumen: Hunger und Kälte werden dereinst gewaltiger und unaufhaltsamer, als vor Zeiten der Fanatismus und der Ehrgeiz, wirken, um die Völker von Europa in hellen Haufen über jene barbarischen Welttheile hinzuströmen. Wir werden uns in die Wälder des Hämus, des Taurus und Ama¬ nus, ja wohl gar des Kaukasus und Emaus stürzen, die dortigen Barbaren bezwingen oder verdrängen, und die Fackel der Wis¬ senschaft wieder in jenen Kreis zurücktra¬ gen, in welchem sie zuerst dem Menschen in die Hand gegeben ward. Dünkt es Dich ein Frevel, daſs ich mich so in die Zukunft hineinträume? Was kann ich dafür, daſs meine Phantasie mir Wahrscheinlichkeiten vorrechnet und sich ein mögliches Bild dar¬ aus formt? Zwar besteht alles nun schon so lange in unserm Norden; so schöne Blü¬ then und in solcher Menge sind bei uns
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leicht erträumen: Hunger und Kälte werden
dereinst gewaltiger und unaufhaltsamer, als
vor Zeiten der Fanatismus und der Ehrgeiz,
wirken, um die Völker von Europa in hellen
Haufen über jene barbarischen Welttheile
hinzuströmen. Wir werden uns in die
Wälder des Hämus, des Taurus und Ama¬
nus, ja wohl gar des Kaukasus und Emaus
stürzen, die dortigen Barbaren bezwingen
oder verdrängen, und die Fackel der Wis¬
senschaft wieder in jenen Kreis zurücktra¬
gen, in welchem sie zuerst dem Menschen
in die Hand gegeben ward. Dünkt es Dich
ein Frevel, daſs ich mich so in die Zukunft
hineinträume? Was kann ich dafür, daſs
meine Phantasie mir Wahrscheinlichkeiten
vorrechnet und sich ein mögliches Bild dar¬
aus formt? Zwar besteht alles nun schon
so lange in unserm Norden; so schöne Blü¬
then und in solcher Menge sind bei uns
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 317. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/329>, abgerufen am 09.05.2024.
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