Tücher, die schon im Garn gefärbt sind, lie¬ fern. Vigogne- oder Vikundtücher werden insbesondere zu Monjoie fabricirt. Der Han¬ del mit einfarbigen Tüchern scheint indessen ungleich sicherer zu seyn, indem diese Fa¬ brikate nicht, wie jene andern, dem Eigen¬ sinne der Mode unterworfen, sondern auf ein dauerndes Bedürfniss berechnet sind.
Wenn man in Aachen auf wirklich vor¬ handene Verordnungen hielte, so dürften daselbst keine andere Tücher, als bloss von spanischer Wolle gewebt werden. In Vaals bestehen wirklich Kette und Einschlag aus spanischer Wolle, nicht bloss der Einschlag, wie in andern deutschen Fabriken.
Diesen ersten Stoff also bezieht der hie¬ sige Tuchfabrikant unmittelbar aus Spanien. Die feinste Wolle erhält man aus Bilbao wegen der Nähe der vortreflichen Weiden von Asturien und Leon; die gröbere kommt
von
Tücher, die schon im Garn gefärbt sind, lie¬ fern. Vigogne- oder Vikuñtücher werden insbesondere zu Monjoie fabricirt. Der Han¬ del mit einfarbigen Tüchern scheint indessen ungleich sicherer zu seyn, indem diese Fa¬ brikate nicht, wie jene andern, dem Eigen¬ sinne der Mode unterworfen, sondern auf ein dauerndes Bedürfniſs berechnet sind.
Wenn man in Aachen auf wirklich vor¬ handene Verordnungen hielte, so dürften daselbst keine andere Tücher, als bloſs von spanischer Wolle gewebt werden. In Vaals bestehen wirklich Kette und Einschlag aus spanischer Wolle, nicht bloſs der Einschlag, wie in andern deutschen Fabriken.
Diesen ersten Stoff also bezieht der hie¬ sige Tuchfabrikant unmittelbar aus Spanien. Die feinste Wolle erhält man aus Bilbao wegen der Nähe der vortreflichen Weiden von Asturien und Leon; die gröbere kommt
von
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0300"n="288"/>
Tücher, die schon im Garn gefärbt sind, lie¬<lb/>
fern. Vigogne- oder Vikuñtücher werden<lb/>
insbesondere zu Monjoie fabricirt. Der Han¬<lb/>
del mit einfarbigen Tüchern scheint indessen<lb/>
ungleich sicherer zu seyn, indem diese Fa¬<lb/>
brikate nicht, wie jene andern, dem Eigen¬<lb/>
sinne der Mode unterworfen, sondern auf<lb/>
ein dauerndes Bedürfniſs berechnet sind.</p><lb/><p>Wenn man in Aachen auf wirklich vor¬<lb/>
handene Verordnungen hielte, so dürften<lb/>
daselbst keine andere Tücher, als bloſs von<lb/>
spanischer Wolle gewebt werden. In Vaals<lb/>
bestehen wirklich Kette und Einschlag aus<lb/>
spanischer Wolle, nicht bloſs der Einschlag,<lb/>
wie in andern deutschen Fabriken.</p><lb/><p>Diesen ersten Stoff also bezieht der hie¬<lb/>
sige Tuchfabrikant unmittelbar aus Spanien.<lb/>
Die feinste Wolle erhält man aus Bilbao<lb/>
wegen der Nähe der vortreflichen Weiden<lb/>
von Asturien und Leon; die gröbere kommt<lb/><fwplace="bottom"type="catch">von<lb/></fw></p></div></div></body></text></TEI>
[288/0300]
Tücher, die schon im Garn gefärbt sind, lie¬
fern. Vigogne- oder Vikuñtücher werden
insbesondere zu Monjoie fabricirt. Der Han¬
del mit einfarbigen Tüchern scheint indessen
ungleich sicherer zu seyn, indem diese Fa¬
brikate nicht, wie jene andern, dem Eigen¬
sinne der Mode unterworfen, sondern auf
ein dauerndes Bedürfniſs berechnet sind.
Wenn man in Aachen auf wirklich vor¬
handene Verordnungen hielte, so dürften
daselbst keine andere Tücher, als bloſs von
spanischer Wolle gewebt werden. In Vaals
bestehen wirklich Kette und Einschlag aus
spanischer Wolle, nicht bloſs der Einschlag,
wie in andern deutschen Fabriken.
Diesen ersten Stoff also bezieht der hie¬
sige Tuchfabrikant unmittelbar aus Spanien.
Die feinste Wolle erhält man aus Bilbao
wegen der Nähe der vortreflichen Weiden
von Asturien und Leon; die gröbere kommt
von
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 288. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/300>, abgerufen am 09.05.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.