von Begriffen liegt klar auf seiner Stirn ent¬ faltet. Wie heiter ist diese Stirn! Keine Begierde, keine stürmische Leidenschaft stört den heiligen Frieden dieser Seele, deren Kräfte doch im gegenwärtigen Augenblick so rege sind! Vom runden, festen Kinne bis zur braungelockten Scheitel, wie wun¬ derschön ist jeder Zug! und wie versinkt dennoch die Sinnenschönheit in hervorstra¬ lender, erhabener Seelenstärke!
Die Deutung dieser Umrisse, dieser Züge bleibt durch alle künftige Äonen unverän¬ dert dieselbe; je zarter der Sinn, je reicher der Verstand, je heiliger glühend die Phan¬ tasie: desto tiefer nur greifen sie in den un¬ ergründlichen Reichthum, den der Künstler seinem Werke schuf. Uns indessen kann es individueller in Anspruch nehmen; uns erinnert es an Geschichte und an tausend¬ fache Beziehungen, deren ununterbrochene
von Begriffen liegt klar auf seiner Stirn ent¬ faltet. Wie heiter ist diese Stirn! Keine Begierde, keine stürmische Leidenschaft stört den heiligen Frieden dieser Seele, deren Kräfte doch im gegenwärtigen Augenblick so rege sind! Vom runden, festen Kinne bis zur braungelockten Scheitel, wie wun¬ derschön ist jeder Zug! und wie versinkt dennoch die Sinnenschönheit in hervorstra¬ lender, erhabener Seelenstärke!
Die Deutung dieser Umrisse, dieser Züge bleibt durch alle künftige Äonen unverän¬ dert dieselbe; je zarter der Sinn, je reicher der Verstand, je heiliger glühend die Phan¬ tasie: desto tiefer nur greifen sie in den un¬ ergründlichen Reichthum, den der Künstler seinem Werke schuf. Uns indessen kann es individueller in Anspruch nehmen; uns erinnert es an Geschichte und an tausend¬ fache Beziehungen, deren ununterbrochene
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von Begriffen liegt klar auf seiner Stirn ent¬
faltet. Wie heiter ist diese Stirn! Keine
Begierde, keine stürmische Leidenschaft stört
den heiligen Frieden dieser Seele, deren
Kräfte doch im gegenwärtigen Augenblick
so rege sind! Vom runden, festen Kinne
bis zur braungelockten Scheitel, wie wun¬
derschön ist jeder Zug! und wie versinkt
dennoch die Sinnenschönheit in hervorstra¬
lender, erhabener Seelenstärke!
Die Deutung dieser Umrisse, dieser Züge
bleibt durch alle künftige Äonen unverän¬
dert dieselbe; je zarter der Sinn, je reicher
der Verstand, je heiliger glühend die Phan¬
tasie: desto tiefer nur greifen sie in den un¬
ergründlichen Reichthum, den der Künstler
seinem Werke schuf. Uns indessen kann
es individueller in Anspruch nehmen; uns
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/247>, abgerufen am 27.04.2024.
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