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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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uns nicht hinein denken und hinein ahnden
können; von dessen innerer Vollkommenheit
können wir uns auch kein Ideal abstrahi¬
ren, und dieses eben so wenig mit dem
Gefühl, das wir von der Schönheit seiner
Gestalt haben, in eine Harmonie bringen,
oder mit einer bestimmten Form bezeichnen.

Den Menschen können wir idealisiren;
darum bleibt er allerdings der höchste Ge¬
genstand der bildenden Kunst *). Wie nun
aber das Ideal gestaltet seyn müsste, das die
gesammte Gattung vorstellen sollte, ist dar¬
um noch nicht ausgemacht. Wenn wir
darin übereinstimmen, dass es über die in¬
dividuelle Natur hinausgehen und, was von
Vollkommenheiten in einzelnen Personen
durch das ganze Geschlecht zerstreuet ist,

*) S. meinen Aufsatz: die Kunst und das Zeitalter, in
dem neunten Heft der Thalia.
N 4

uns nicht hinein denken und hinein ahnden
können; von dessen innerer Vollkommenheit
können wir uns auch kein Ideal abstrahi¬
ren, und dieses eben so wenig mit dem
Gefühl, das wir von der Schönheit seiner
Gestalt haben, in eine Harmonie bringen,
oder mit einer bestimmten Form bezeichnen.

Den Menschen können wir idealisiren;
darum bleibt er allerdings der höchste Ge¬
genstand der bildenden Kunst *). Wie nun
aber das Ideal gestaltet seyn müſste, das die
gesammte Gattung vorstellen sollte, ist dar¬
um noch nicht ausgemacht. Wenn wir
darin übereinstimmen, daſs es über die in¬
dividuelle Natur hinausgehen und, was von
Vollkommenheiten in einzelnen Personen
durch das ganze Geschlecht zerstreuet ist,

*) S. meinen Aufsatz: die Kunst und das Zeitalter, in
dem neunten Heft der Thalia.
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[199/0211] uns nicht hinein denken und hinein ahnden können; von dessen innerer Vollkommenheit können wir uns auch kein Ideal abstrahi¬ ren, und dieses eben so wenig mit dem Gefühl, das wir von der Schönheit seiner Gestalt haben, in eine Harmonie bringen, oder mit einer bestimmten Form bezeichnen. Den Menschen können wir idealisiren; darum bleibt er allerdings der höchste Ge¬ genstand der bildenden Kunst *). Wie nun aber das Ideal gestaltet seyn müſste, das die gesammte Gattung vorstellen sollte, ist dar¬ um noch nicht ausgemacht. Wenn wir darin übereinstimmen, daſs es über die in¬ dividuelle Natur hinausgehen und, was von Vollkommenheiten in einzelnen Personen durch das ganze Geschlecht zerstreuet ist, *) S. meinen Aufsatz: die Kunst und das Zeitalter, in dem neunten Heft der Thalia. N 4

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/211>, abgerufen am 24.11.2024.