scheint; es umschwebt sie sogar etwas we¬ niges von der Anmuth, die auf diesem Bo¬ den nicht gewachsen, sondern jenseits der Alpen her entlehnt ist. Allein das Schönste, was ich hier von van Dyks Arbeit bemer¬ ke, ist sein lieblicher Sebastian, in dessen Kopfe man eine idealisirte Aehnlichkeit mit dem Künstler selbst nicht verkennen wird. Der Augenblick dieser Composition ist gut gewählt. Eben bindet man ihn fest an den Baum, wo ihn die Pfeile seiner Widersacher treffen sollen; mithin ist keine widrige Em¬ pfindung früher rege, die den Eindruck stö¬ ren könnte, welchen der schöne, blühende Jüngling auf den Zuschauer macht. Die Nebenfiguren sind ihm gehörig untergeord¬ net, und die weissere Farbe seines zarten Leibes dient dazu, ihn noch mehr von ih¬ nen auszuzeichnen. Die Ausführung ist des Entwurfes werth, und meines Erachtens hat
scheint; es umschwebt sie sogar etwas we¬ niges von der Anmuth, die auf diesem Bo¬ den nicht gewachsen, sondern jenseits der Alpen her entlehnt ist. Allein das Schönste, was ich hier von van Dyks Arbeit bemer¬ ke, ist sein lieblicher Sebastian, in dessen Kopfe man eine idealisirte Aehnlichkeit mit dem Künstler selbst nicht verkennen wird. Der Augenblick dieser Composition ist gut gewählt. Eben bindet man ihn fest an den Baum, wo ihn die Pfeile seiner Widersacher treffen sollen; mithin ist keine widrige Em¬ pfindung früher rege, die den Eindruck stö¬ ren könnte, welchen der schöne, blühende Jüngling auf den Zuschauer macht. Die Nebenfiguren sind ihm gehörig untergeord¬ net, und die weiſsere Farbe seines zarten Leibes dient dazu, ihn noch mehr von ih¬ nen auszuzeichnen. Die Ausführung ist des Entwurfes werth, und meines Erachtens hat
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scheint; es umschwebt sie sogar etwas we¬
niges von der Anmuth, die auf diesem Bo¬
den nicht gewachsen, sondern jenseits der
Alpen her entlehnt ist. Allein das Schönste,
was ich hier von van Dyks Arbeit bemer¬
ke, ist sein lieblicher Sebastian, in dessen
Kopfe man eine idealisirte Aehnlichkeit mit
dem Künstler selbst nicht verkennen wird.
Der Augenblick dieser Composition ist gut
gewählt. Eben bindet man ihn fest an den
Baum, wo ihn die Pfeile seiner Widersacher
treffen sollen; mithin ist keine widrige Em¬
pfindung früher rege, die den Eindruck stö¬
ren könnte, welchen der schöne, blühende
Jüngling auf den Zuschauer macht. Die
Nebenfiguren sind ihm gehörig untergeord¬
net, und die weiſsere Farbe seines zarten
Leibes dient dazu, ihn noch mehr von ih¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 194. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/206>, abgerufen am 24.11.2024.
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