Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.solche Länder, die Niederlagen ertragen können. Das "Herr v. Bülow," unterbrach hier Schach, "möge "Doch, Herr v. Schach. Oder glauben Sie "Ich hoffe, ja." "Und ich fürchte, nein." Wir haben die ,pro¬ ſolche Länder, die Niederlagen ertragen können. Das „Herr v. Bülow,“ unterbrach hier Schach, „möge „Doch, Herr v. Schach. Oder glauben Sie „Ich hoffe, ja.“ „Und ich fürchte, nein.“ Wir haben die ,pro¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0085" n="73"/> ſolche Länder, die Niederlagen ertragen können. Das<lb/> können wir <hi rendition="#g">nicht</hi>. Iſt die Armee hin, ſo iſt alles<lb/> hin. Und wie ſchnell eine Armee hin ſein kann, das<lb/> hat uns Auſterlitz gezeigt. Ein Hauch kann uns töten,<lb/> gerad auch <hi rendition="#g">uns</hi>. ,Er blies, und die Armada zerſtob<lb/> in alle vier Winde.' <hi rendition="#aq">Afflavit Deus et dissipati<lb/> sunt</hi>.“</p><lb/> <p>„Herr v. Bülow,“ unterbrach hier Schach, „möge<lb/> mir eine Bemerkung verzeihn. Er wird doch, denk<lb/> ich, in dem Höllenbrodem, der jetzt über die Welt<lb/> weht, nicht den Odem Gottes erkennen wollen, nicht<lb/><hi rendition="#g">den</hi>, der die Armada zerblies.“</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Doch</hi>, Herr v. Schach. Oder glauben Sie<lb/> wirklich, daß der Odem Gottes im Spezialdienſte des<lb/> Proteſtantismus, oder gar Preußens und ſeiner Armee<lb/> ſteht?“</p><lb/> <p>„Ich hoffe, ja.“</p><lb/> <p>„Und ich fürchte, <hi rendition="#g">nein</hi>.“ Wir haben die ,pro¬<lb/> preſte Armee‘, das iſt alles. Aber mit der ,Propre¬<lb/> tät‘ gewinnt man keine Schlachten. Erinnern ſich<lb/> Königliche Hoheit der Worte des großen Königs, als<lb/> General Lehwald ihm ſeine dreimal geſchlagenen Re¬<lb/> gimenter in Parade vorführte? ,Propre Leute‘ hieß<lb/> es. ,Da ſeh' Er meine. Sehen aus wie die Gras¬<lb/> deibel, <hi rendition="#g">aber beißen</hi>.‘ Ich fürchte, wir haben jetzt<lb/> zu viel Lehwaldſche Regimenter und zu wenig alten¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [73/0085]
ſolche Länder, die Niederlagen ertragen können. Das
können wir nicht. Iſt die Armee hin, ſo iſt alles
hin. Und wie ſchnell eine Armee hin ſein kann, das
hat uns Auſterlitz gezeigt. Ein Hauch kann uns töten,
gerad auch uns. ,Er blies, und die Armada zerſtob
in alle vier Winde.' Afflavit Deus et dissipati
sunt.“
„Herr v. Bülow,“ unterbrach hier Schach, „möge
mir eine Bemerkung verzeihn. Er wird doch, denk
ich, in dem Höllenbrodem, der jetzt über die Welt
weht, nicht den Odem Gottes erkennen wollen, nicht
den, der die Armada zerblies.“
„Doch, Herr v. Schach. Oder glauben Sie
wirklich, daß der Odem Gottes im Spezialdienſte des
Proteſtantismus, oder gar Preußens und ſeiner Armee
ſteht?“
„Ich hoffe, ja.“
„Und ich fürchte, nein.“ Wir haben die ,pro¬
preſte Armee‘, das iſt alles. Aber mit der ,Propre¬
tät‘ gewinnt man keine Schlachten. Erinnern ſich
Königliche Hoheit der Worte des großen Königs, als
General Lehwald ihm ſeine dreimal geſchlagenen Re¬
gimenter in Parade vorführte? ,Propre Leute‘ hieß
es. ,Da ſeh' Er meine. Sehen aus wie die Gras¬
deibel, aber beißen.‘ Ich fürchte, wir haben jetzt
zu viel Lehwaldſche Regimenter und zu wenig alten¬
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