Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.holen Sies!.. Er will nicht. Nun, so muß ich es "Ich habe zu der Schluck- und Verdauungskraft "Ah, Lombard! Den Lombard nehm ich nicht holen Sies!.. Er will nicht. Nun, ſo muß ich es „Ich habe zu der Schluck- und Verdauungskraft „Ah, Lombard! Den Lombard nehm ich nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0083" n="71"/> holen Sies!.. Er will nicht. Nun, ſo muß ich es<lb/> ſelber thun. <hi rendition="#aq">,Ah, ces Prussiens‘</hi> hieß es, <hi rendition="#aq">‚ils sont<lb/> encore plus stupides, que les Autrichiens‘</hi>. Da<lb/> haben Sie Kritik über unſere vielgeprieſene Klugheit,<lb/> noch dazu Kritik von einer allerberufenſten Seite her.<lb/> Und hätt ers damit getroffen, ſo müßten wir uns<lb/> ſchließlich zu dem Frieden noch beglückwünſchen, den<lb/> uns Haugwitz erſchachert hat. Ja, erſchachert. Er¬<lb/> ſchachert, indem er für ein Mitbringſel unſre Ehre<lb/> preisgab. Was ſollen wir mit Hannover? Es iſt der<lb/> Brocken, an dem der preußiſche Adler erſticken wird.“</p><lb/> <p>„Ich habe zu der Schluck- und Verdauungskraft<lb/> unſres preußiſchen Adlers ein beſſeres Vertrauen,“ er¬<lb/> widerte Bülow. „Gerade <hi rendition="#g">das</hi> kann er und verſteht<lb/> er von alten Zeiten her. Indeſſen <hi rendition="#g">darüber</hi> mag<lb/> ſich ſtreiten laſſen; worüber ſich aber <hi rendition="#g">nicht</hi> ſtreiten<lb/> läßt, das iſt der Friede, den uns Haugwitz gebracht<lb/> hat. Wir brauchen ihn wie das tägliche Brot und<lb/> mußten ihn haben, ſo lieb uns unſer Leben iſt. König¬<lb/> liche Hoheit haben freilich einen Haß gegen den armen<lb/> Haugwitz, der mich inſoweit überraſcht, als dieſer Lom¬<lb/> bard, der doch die Seele des Ganzen iſt, von jeher<lb/> Gnade vor Eurer Königl. Hoheit Augen gefunden hat.“</p><lb/> <p>„Ah, Lombard! Den Lombard nehm ich nicht<lb/> ernſthaft, und ſtell ihm außerdem noch in Rechnung,<lb/> daß er ein halber Franzoſe iſt. Dazu hat er eine<lb/> Form des Witzes, die mich entwaffnet. Sie wiſſen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [71/0083]
holen Sies!.. Er will nicht. Nun, ſo muß ich es
ſelber thun. ,Ah, ces Prussiens‘ hieß es, ‚ils sont
encore plus stupides, que les Autrichiens‘. Da
haben Sie Kritik über unſere vielgeprieſene Klugheit,
noch dazu Kritik von einer allerberufenſten Seite her.
Und hätt ers damit getroffen, ſo müßten wir uns
ſchließlich zu dem Frieden noch beglückwünſchen, den
uns Haugwitz erſchachert hat. Ja, erſchachert. Er¬
ſchachert, indem er für ein Mitbringſel unſre Ehre
preisgab. Was ſollen wir mit Hannover? Es iſt der
Brocken, an dem der preußiſche Adler erſticken wird.“
„Ich habe zu der Schluck- und Verdauungskraft
unſres preußiſchen Adlers ein beſſeres Vertrauen,“ er¬
widerte Bülow. „Gerade das kann er und verſteht
er von alten Zeiten her. Indeſſen darüber mag
ſich ſtreiten laſſen; worüber ſich aber nicht ſtreiten
läßt, das iſt der Friede, den uns Haugwitz gebracht
hat. Wir brauchen ihn wie das tägliche Brot und
mußten ihn haben, ſo lieb uns unſer Leben iſt. König¬
liche Hoheit haben freilich einen Haß gegen den armen
Haugwitz, der mich inſoweit überraſcht, als dieſer Lom¬
bard, der doch die Seele des Ganzen iſt, von jeher
Gnade vor Eurer Königl. Hoheit Augen gefunden hat.“
„Ah, Lombard! Den Lombard nehm ich nicht
ernſthaft, und ſtell ihm außerdem noch in Rechnung,
daß er ein halber Franzoſe iſt. Dazu hat er eine
Form des Witzes, die mich entwaffnet. Sie wiſſen
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