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Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860.

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zudringlichen Begleiter bleiben. Vergeblich suchen wir uns durch wiederholte Einkäufe sicher zu stellen, vergeblich strecken wir beide Hände aus, um den jungen Hochländern ad oculos zu demonstriren, daß wir selbst einen Handel beginnen und durch Concurrenz sie gefährden könnten; alles scheitert und schließlich gewöhnen wir uns an den Lärm dieser nacktbeinigen Meute, als wären es junge Jagdhunde, die blaffend, heulend und winselnd an uns emporspringen.

Das Dorf oder "die große Stadt" bietet nichts, aber unmittelbar im Norden derselben nehmen die Sehenswürdigkeiten Iona's ihren Anfang und ziehen sich in ununterbrochener Reihenfolge eine Viertelmeile lang am Ufer hin. Man kann drei Gruppen von Kapell- und Klosterruinen deutlich unterscheiden, zwei Gruppen, die den linken und rechten Flügel der ganzen Linie bilden, und zwischen beiden ein Centrum. Dieses Centrum, das wenn auch nicht mit seiner Kapellruine (St. Orans-Chapel), so doch jedenfalls mit seinem Kirchhof in das vorige Jahrtausend zurück reicht, ist bei weitem das Wichtigste unter allen Sehenswürdigkeiten der Insel; was die beiden Flügel bieten, ist verhältnißmäßig unbedeutend. Ich spreche von ihnen zuerst.

Am linken Flügel, also dem Dorf zunächst, befinden sich die Ruinen eines Nonnenklosters, das frühestens gegen Ende des dreizehnten Jahrhunderts errichtet sein kann, da die Lehre Columbans keine Nonnenklöster gestattete. Die Gebäude selbst sind Feldsteinbauten, ohne

zudringlichen Begleiter bleiben. Vergeblich suchen wir uns durch wiederholte Einkäufe sicher zu stellen, vergeblich strecken wir beide Hände aus, um den jungen Hochländern ad oculos zu demonstriren, daß wir selbst einen Handel beginnen und durch Concurrenz sie gefährden könnten; alles scheitert und schließlich gewöhnen wir uns an den Lärm dieser nacktbeinigen Meute, als wären es junge Jagdhunde, die blaffend, heulend und winselnd an uns emporspringen.

Das Dorf oder „die große Stadt“ bietet nichts, aber unmittelbar im Norden derselben nehmen die Sehenswürdigkeiten Iona’s ihren Anfang und ziehen sich in ununterbrochener Reihenfolge eine Viertelmeile lang am Ufer hin. Man kann drei Gruppen von Kapell- und Klosterruinen deutlich unterscheiden, zwei Gruppen, die den linken und rechten Flügel der ganzen Linie bilden, und zwischen beiden ein Centrum. Dieses Centrum, das wenn auch nicht mit seiner Kapellruine (St. Orans-Chapel), so doch jedenfalls mit seinem Kirchhof in das vorige Jahrtausend zurück reicht, ist bei weitem das Wichtigste unter allen Sehenswürdigkeiten der Insel; was die beiden Flügel bieten, ist verhältnißmäßig unbedeutend. Ich spreche von ihnen zuerst.

Am linken Flügel, also dem Dorf zunächst, befinden sich die Ruinen eines Nonnenklosters, das frühestens gegen Ende des dreizehnten Jahrhunderts errichtet sein kann, da die Lehre Columbans keine Nonnenklöster gestattete. Die Gebäude selbst sind Feldsteinbauten, ohne

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[290/0304] zudringlichen Begleiter bleiben. Vergeblich suchen wir uns durch wiederholte Einkäufe sicher zu stellen, vergeblich strecken wir beide Hände aus, um den jungen Hochländern ad oculos zu demonstriren, daß wir selbst einen Handel beginnen und durch Concurrenz sie gefährden könnten; alles scheitert und schließlich gewöhnen wir uns an den Lärm dieser nacktbeinigen Meute, als wären es junge Jagdhunde, die blaffend, heulend und winselnd an uns emporspringen. Das Dorf oder „die große Stadt“ bietet nichts, aber unmittelbar im Norden derselben nehmen die Sehenswürdigkeiten Iona’s ihren Anfang und ziehen sich in ununterbrochener Reihenfolge eine Viertelmeile lang am Ufer hin. Man kann drei Gruppen von Kapell- und Klosterruinen deutlich unterscheiden, zwei Gruppen, die den linken und rechten Flügel der ganzen Linie bilden, und zwischen beiden ein Centrum. Dieses Centrum, das wenn auch nicht mit seiner Kapellruine (St. Orans-Chapel), so doch jedenfalls mit seinem Kirchhof in das vorige Jahrtausend zurück reicht, ist bei weitem das Wichtigste unter allen Sehenswürdigkeiten der Insel; was die beiden Flügel bieten, ist verhältnißmäßig unbedeutend. Ich spreche von ihnen zuerst. Am linken Flügel, also dem Dorf zunächst, befinden sich die Ruinen eines Nonnenklosters, das frühestens gegen Ende des dreizehnten Jahrhunderts errichtet sein kann, da die Lehre Columbans keine Nonnenklöster gestattete. Die Gebäude selbst sind Feldsteinbauten, ohne

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T15:22:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas, Linda Martin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T15:22:45Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Hrsg. von Maren Ermisch. Berlin 2017 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das reiseliterarische Werk, Bd. 2]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Der Text der Ausgabe wird hier ergänzt um das Kapitel „Lochleven-Castle“, das aus verlagstechnischen Gründen in der Erstausgabe fehlte (vgl. dazu die entsprechenden Informationen auf der Seite der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen). Die dazugehörigen Faksimiles, 0331 bis 0333, wurden von Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek übernommen.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

  • Bogensignaturen: nicht übernommen;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
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  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
  • Kolumnentitel: nicht übernommen;
  • Kustoden: keine Angabe;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: keine;
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;
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  • u/v bzw. U/V: keine Angabe;
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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_tweed_1860/304>, abgerufen am 22.11.2024.