Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.und so trat er denn an den Kutscher heran und "Zu Befehl, Herr Baron." " . . . Aber unterwegs müssen wir halten. Ich "Zu Befehl, Herr Baron." Botho war einigermaßen verwundert über die "Zu Befehl, Herr Baron. Baron Rienäcker Bei diesem Gespräche war Botho eingestiegen Rienäcker hatte den hübschen und herzerquicken¬ "Na, Rollkrug geht noch; Rollkrug geht noch und ſo trat er denn an den Kutſcher heran und „Zu Befehl, Herr Baron.“ „ . . . Aber unterwegs müſſen wir halten. Ich „Zu Befehl, Herr Baron.“ Botho war einigermaßen verwundert über die „Zu Befehl, Herr Baron. Baron Rienäcker Bei dieſem Geſpräche war Botho eingeſtiegen Rienäcker hatte den hübſchen und herzerquicken¬ „Na, Rollkrug geht noch; Rollkrug geht noch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0243" n="233"/> und ſo trat er denn an den Kutſcher heran und<lb/> ſagte: „Nach dem Rollkrug. Jakobi-Kirchhof.“</p><lb/> <p>„Zu Befehl, Herr Baron.“</p><lb/> <p>„ . . . Aber unterwegs müſſen wir halten. Ich<lb/> will nämlich noch einen Kranz kaufen.“</p><lb/> <p>„Zu Befehl, Herr Baron.“</p><lb/> <p>Botho war einigermaßen verwundert über die<lb/> mit ſo viel Promptheit wiederkehrende Titulatur<lb/> und ſagte deshalb: „Kennen Sie mich?“</p><lb/> <p>„Zu Befehl, Herr Baron. Baron Rienäcker<lb/> Landgrafenſtraße. Dicht bei'n Halteplatz. Hab' Ihnen<lb/> ſchon öfter gefahren.“</p><lb/> <p>Bei dieſem Geſpräche war Botho eingeſtiegen<lb/> gewillt, ſich's in der Plüſchecke nach Möglichkeit be¬<lb/> quem zu machen, er gab es aber bald wieder auf,<lb/> denn die Ecke war heiß wie ein Ofen.</p><lb/> <p>Rienäcker hatte den hübſchen und herzerquicken¬<lb/> den Zug aller märkiſchen Edelleute, mit Perſonen<lb/> aus dem Volke gern zu plaudern, lieber als mit<lb/> „Gebildeten“, und begann denn auch ohne Weiteres,<lb/> während ſie im Halbſchatten der jungen Kanal¬<lb/> bäume dahinfuhren: „Is das eine Hitze! Ihr Schimmel<lb/> wird ſich auch nicht gefreut haben, wenn er „Roll¬<lb/> krug“ gehört hat.“</p><lb/> <p>„Na, Rollkrug geht noch; Rollkrug geht noch<lb/> von wegen der Haide. Wenn er da durchkommt un<lb/> die Fichten riecht, freut er ſich immer. Er is näm¬<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [233/0243]
und ſo trat er denn an den Kutſcher heran und
ſagte: „Nach dem Rollkrug. Jakobi-Kirchhof.“
„Zu Befehl, Herr Baron.“
„ . . . Aber unterwegs müſſen wir halten. Ich
will nämlich noch einen Kranz kaufen.“
„Zu Befehl, Herr Baron.“
Botho war einigermaßen verwundert über die
mit ſo viel Promptheit wiederkehrende Titulatur
und ſagte deshalb: „Kennen Sie mich?“
„Zu Befehl, Herr Baron. Baron Rienäcker
Landgrafenſtraße. Dicht bei'n Halteplatz. Hab' Ihnen
ſchon öfter gefahren.“
Bei dieſem Geſpräche war Botho eingeſtiegen
gewillt, ſich's in der Plüſchecke nach Möglichkeit be¬
quem zu machen, er gab es aber bald wieder auf,
denn die Ecke war heiß wie ein Ofen.
Rienäcker hatte den hübſchen und herzerquicken¬
den Zug aller märkiſchen Edelleute, mit Perſonen
aus dem Volke gern zu plaudern, lieber als mit
„Gebildeten“, und begann denn auch ohne Weiteres,
während ſie im Halbſchatten der jungen Kanal¬
bäume dahinfuhren: „Is das eine Hitze! Ihr Schimmel
wird ſich auch nicht gefreut haben, wenn er „Roll¬
krug“ gehört hat.“
„Na, Rollkrug geht noch; Rollkrug geht noch
von wegen der Haide. Wenn er da durchkommt un
die Fichten riecht, freut er ſich immer. Er is näm¬
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