Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.Nicht Glückes-bar sind Deine Lenze, Du forderst nur des Glücks zu viel; Gieb Deinem Wunsche Maaß und Grenze, Und Dir entgegen kommt das Ziel. Wie dumpfes Unkraut laß vermodern, Was in Dir noch des Glaubens ist: Du hättest doppelt einzufodern Des Lebens Glück, weil Du es bist. Das Glück, kein Reiter wird's erjagen, Es ist nicht dort, es ist nicht hier; Lern' überwinden, lern' entsagen, Und ungeahnt erblüht es Dir. Nicht Glückes-bar ſind Deine Lenze, Du forderſt nur des Glücks zu viel; Gieb Deinem Wunſche Maaß und Grenze, Und Dir entgegen kommt das Ziel. Wie dumpfes Unkraut laß vermodern, Was in Dir noch des Glaubens iſt: Du hätteſt doppelt einzufodern Des Lebens Glück, weil Du es biſt. Das Glück, kein Reiter wird’s erjagen, Es iſt nicht dort, es iſt nicht hier; Lern’ überwinden, lern’ entſagen, Und ungeahnt erblüht es Dir. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0068" n="54"/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Nicht Glückes-bar ſind Deine Lenze,</l><lb/> <l>Du forderſt nur des Glücks zu viel;</l><lb/> <l>Gieb Deinem Wunſche Maaß und Grenze,</l><lb/> <l>Und Dir entgegen kommt das Ziel.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Wie dumpfes Unkraut laß vermodern,</l><lb/> <l>Was in Dir noch des Glaubens iſt:</l><lb/> <l>Du hätteſt doppelt einzufodern</l><lb/> <l>Des Lebens Glück, weil <hi rendition="#g">Du</hi> es biſt.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l>Das Glück, kein Reiter wird’s erjagen,</l><lb/> <l>Es iſt nicht dort, es iſt nicht hier;</l><lb/> <l>Lern’ überwinden, lern’ entſagen,</l><lb/> <l>Und ungeahnt erblüht es Dir.</l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [54/0068]
Nicht Glückes-bar ſind Deine Lenze,
Du forderſt nur des Glücks zu viel;
Gieb Deinem Wunſche Maaß und Grenze,
Und Dir entgegen kommt das Ziel.
Wie dumpfes Unkraut laß vermodern,
Was in Dir noch des Glaubens iſt:
Du hätteſt doppelt einzufodern
Des Lebens Glück, weil Du es biſt.
Das Glück, kein Reiter wird’s erjagen,
Es iſt nicht dort, es iſt nicht hier;
Lern’ überwinden, lern’ entſagen,
Und ungeahnt erblüht es Dir.
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/68>, abgerufen am 23.07.2024. |