Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.Sei milde stets, und halte fern Von Hofart Deine Seele, Wir wandeln alle vor dem Herrn Des Wegs in Schuld und Fehle. Woll einen Spruch, woll ein Geheiß Dir in die Seele schärfen: "Es möge, wer sich schuldlos weiß, Den Stein auf Andre werfen." Die Tugend, die voll Stolz sich giebt, Ist eitles Selbsterheben; Wer alles Rechte wahrhaft liebt, Weiß Unrecht zu vergeben. 3
Sei milde ſtets, und halte fern Von Hofart Deine Seele, Wir wandeln alle vor dem Herrn Des Wegs in Schuld und Fehle. Woll einen Spruch, woll ein Geheiß Dir in die Seele ſchärfen: „Es möge, wer ſich ſchuldlos weiß, Den Stein auf Andre werfen.“ Die Tugend, die voll Stolz ſich giebt, Iſt eitles Selbſterheben; Wer alles Rechte wahrhaft liebt, Weiß Unrecht zu vergeben. 3
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Sei milde ſtets, und halte fern
Von Hofart Deine Seele,
Wir wandeln alle vor dem Herrn
Des Wegs in Schuld und Fehle.
Woll einen Spruch, woll ein Geheiß
Dir in die Seele ſchärfen:
„Es möge, wer ſich ſchuldlos weiß,
Den Stein auf Andre werfen.“
Die Tugend, die voll Stolz ſich giebt,
Iſt eitles Selbſterheben;
Wer alles Rechte wahrhaft liebt,
Weiß Unrecht zu vergeben.
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/63>, abgerufen am 22.07.2024. |