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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Da kam ein Pfeil, aus unsren Reihn,
Verräthrisch durch die Lüfte,
Und bohrte tief in Douglas Herz
Durch Rippe sich und Hüfte.
Er sank vom Roß, ein stiller Mann,
Graf Percy sah ihn enden,
Und fasste dann des Todten Hand
Mit seinen beiden Händen.
"O Douglas", rief er, -- "solchen Siegs
Des hat mein Herz nicht Labe,
Hin gäb' ich für Dein Leben jetzt
Mein Land und meine Habe."
Er sprach es kaum, da kam's wie Sturm,
Durch Freund und Feind gestoben,
Den Leib zum Stoß weit vorgebeugt,
Und hoch den Schild gehoben: --
Da kam ein Pfeil, aus unſren Reihn,
Verräthriſch durch die Lüfte,
Und bohrte tief in Douglas Herz
Durch Rippe ſich und Hüfte.
Er ſank vom Roß, ein ſtiller Mann,
Graf Percy ſah ihn enden,
Und faſſte dann des Todten Hand
Mit ſeinen beiden Händen.
„O Douglas“, rief er, — „ſolchen Siegs
Des hat mein Herz nicht Labe,
Hin gäb’ ich für Dein Leben jetzt
Mein Land und meine Habe.“
Er ſprach es kaum, da kam’s wie Sturm,
Durch Freund und Feind geſtoben,
Den Leib zum Stoß weit vorgebeugt,
Und hoch den Schild gehoben: —
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[172/0186] Da kam ein Pfeil, aus unſren Reihn, Verräthriſch durch die Lüfte, Und bohrte tief in Douglas Herz Durch Rippe ſich und Hüfte. Er ſank vom Roß, ein ſtiller Mann, Graf Percy ſah ihn enden, Und faſſte dann des Todten Hand Mit ſeinen beiden Händen. „O Douglas“, rief er, — „ſolchen Siegs Des hat mein Herz nicht Labe, Hin gäb’ ich für Dein Leben jetzt Mein Land und meine Habe.“ Er ſprach es kaum, da kam’s wie Sturm, Durch Freund und Feind geſtoben, Den Leib zum Stoß weit vorgebeugt, Und hoch den Schild gehoben: —

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/186>, abgerufen am 09.05.2024.