Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.Cromwell's letzte Nacht. Mir sagt's nicht nur des Arztes ernste Miene, Selbst fühl' ich's, meine Stunden sind gezählt. Der tolle Traum, der mich vom Lager schreckte,
Er war nicht Ausgeburt des heißen Hirns, Auch Stimme nicht des mahnenden Gewissens, Er war ein Ruf aus einer andren Welt Zum Hintritt vor den Richter mich zu rüsten. Cromwell’s letzte Nacht. Mir ſagt’s nicht nur des Arztes ernſte Miene, Selbſt fühl’ ich’s, meine Stunden ſind gezählt. Der tolle Traum, der mich vom Lager ſchreckte,
Er war nicht Ausgeburt des heißen Hirns, Auch Stimme nicht des mahnenden Gewiſſens, Er war ein Ruf aus einer andren Welt Zum Hintritt vor den Richter mich zu rüſten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0124" n="110"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Cromwell’s letzte Nacht.</hi> </head><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Mir ſagt’s nicht nur des Arztes ernſte Miene,</l><lb/> <l>Selbſt fühl’ ich’s, meine Stunden ſind gezählt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l>Der tolle Traum, der mich vom Lager ſchreckte,</l><lb/> <l>Er war nicht Ausgeburt des heißen Hirns,</l><lb/> <l>Auch Stimme nicht des mahnenden Gewiſſens,</l><lb/> <l>Er war ein Ruf aus einer andren Welt</l><lb/> <l>Zum Hintritt vor den Richter mich zu rüſten.</l> </lg><lb/> <l> </l> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0124]
Cromwell’s letzte Nacht.
Mir ſagt’s nicht nur des Arztes ernſte Miene,
Selbſt fühl’ ich’s, meine Stunden ſind gezählt.
Der tolle Traum, der mich vom Lager ſchreckte,
Er war nicht Ausgeburt des heißen Hirns,
Auch Stimme nicht des mahnenden Gewiſſens,
Er war ein Ruf aus einer andren Welt
Zum Hintritt vor den Richter mich zu rüſten.
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