Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben,
Vor dem das Beste selbst zerfällt,
Und wahre Dir den Rest von Glauben
An Gutes noch in dieser Welt.
Schau hin auf eines Weibes Züge,
Das lächelnd auf den Säugling blickt,
Und fühl's, es ist nicht alles Lüge,
Was uns das Leben bringt und schickt.
Und Herze, willst du ganz genesen,
Sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen
Ist nur der eigne Wiederschein.

Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben,
Vor dem das Beſte ſelbſt zerfällt,
Und wahre Dir den Reſt von Glauben
An Gutes noch in dieſer Welt.
Schau hin auf eines Weibes Züge,
Das lächelnd auf den Säugling blickt,
Und fühl’s, es iſt nicht alles Lüge,
Was uns das Leben bringt und ſchickt.
Und Herze, willſt du ganz geneſen,
Sei ſelber wahr, ſei ſelber rein!
Was wir in Welt und Menſchen leſen
Iſt nur der eigne Wiederſchein.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0058" n="44"/>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben,</l><lb/>
              <l>Vor dem das Be&#x017F;te &#x017F;elb&#x017F;t zerfällt,</l><lb/>
              <l>Und wahre Dir den Re&#x017F;t von Glauben</l><lb/>
              <l>An Gutes noch in die&#x017F;er Welt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="2">
              <l>Schau hin auf eines Weibes Züge,</l><lb/>
              <l>Das lächelnd auf den Säugling blickt,</l><lb/>
              <l>Und fühl&#x2019;s, es i&#x017F;t nicht alles Lüge,</l><lb/>
              <l>Was uns das Leben bringt und &#x017F;chickt.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="3">
              <l>Und Herze, will&#x017F;t du ganz gene&#x017F;en,</l><lb/>
              <l>Sei &#x017F;elber wahr, &#x017F;ei &#x017F;elber rein!</l><lb/>
              <l>Was wir in Welt und Men&#x017F;chen le&#x017F;en</l><lb/>
              <l>I&#x017F;t nur der eigne Wieder&#x017F;chein.</l>
            </lg>
          </lg><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[44/0058] Herz, laß dies Zweifeln, laß dies Klauben, Vor dem das Beſte ſelbſt zerfällt, Und wahre Dir den Reſt von Glauben An Gutes noch in dieſer Welt. Schau hin auf eines Weibes Züge, Das lächelnd auf den Säugling blickt, Und fühl’s, es iſt nicht alles Lüge, Was uns das Leben bringt und ſchickt. Und Herze, willſt du ganz geneſen, Sei ſelber wahr, ſei ſelber rein! Was wir in Welt und Menſchen leſen Iſt nur der eigne Wiederſchein.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/58
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/58>, abgerufen am 28.11.2024.