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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Bald werd ich neu zu Freud und Frohsinn taugen;
Schon lern ich aus des Frühlings heitren Klängen,
Wie süßen Nektar, Lust am Leben saugen;
Schon lächl' ich wieder, statt den Kopf zu hängen,
Und zwischen mich und Deine lieben Augen,
Seh ich sich fürder keine Wolke drängen.
3.
Zur Geltung kommt das kläglichste Gelichter!
"Sei Bänkelsänger oder Farbenreiber,
Sei Dorfschulmeister oder Eseltreiber,
Sei was Du willst, gleichviel! nur sei kein Dichter."
Verlacht man auch solch Schwatzen geistesschlichter
Gevatterschaft, sammt ihrer alten Weiber,
's greift doch ins Herz, und einen müßgen Schreiber
Schilt man sich oft als eigner Splitterrichter.
Bald werd ich neu zu Freud und Frohſinn taugen;
Schon lern ich aus des Frühlings heitren Klängen,
Wie ſüßen Nektar, Luſt am Leben ſaugen;
Schon lächl’ ich wieder, ſtatt den Kopf zu hängen,
Und zwiſchen mich und Deine lieben Augen,
Seh ich ſich fürder keine Wolke drängen.
3.
Zur Geltung kommt das kläglichſte Gelichter!
„Sei Bänkelſänger oder Farbenreiber,
Sei Dorfſchulmeiſter oder Eſeltreiber,
Sei was Du willſt, gleichviel! nur ſei kein Dichter.“
Verlacht man auch ſolch Schwatzen geiſtesſchlichter
Gevatterſchaft, ſammt ihrer alten Weiber,
’s greift doch ins Herz, und einen müßgen Schreiber
Schilt man ſich oft als eigner Splitterrichter.
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[36/0050] Bald werd ich neu zu Freud und Frohſinn taugen; Schon lern ich aus des Frühlings heitren Klängen, Wie ſüßen Nektar, Luſt am Leben ſaugen; Schon lächl’ ich wieder, ſtatt den Kopf zu hängen, Und zwiſchen mich und Deine lieben Augen, Seh ich ſich fürder keine Wolke drängen. 3. Zur Geltung kommt das kläglichſte Gelichter! „Sei Bänkelſänger oder Farbenreiber, Sei Dorfſchulmeiſter oder Eſeltreiber, Sei was Du willſt, gleichviel! nur ſei kein Dichter.“ Verlacht man auch ſolch Schwatzen geiſtesſchlichter Gevatterſchaft, ſammt ihrer alten Weiber, ’s greift doch ins Herz, und einen müßgen Schreiber Schilt man ſich oft als eigner Splitterrichter.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/50>, abgerufen am 28.11.2024.