Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.Effi Briest aber das weiß ich, Johanna, daß Sie in dengnäd'gen Herrn verliebt sind." Johanna schlug eine krampfhafte Lache auf. "Ja, lachen Sie nur. Ich seh' es schon lange. Johanna lag daran, Frieden zu schließen. "Kann schon sein." "Ich will jetzt nur die Briefe forttragen und 28 *
Effi Brieſt aber das weiß ich, Johanna, daß Sie in dengnäd'gen Herrn verliebt ſind.“ Johanna ſchlug eine krampfhafte Lache auf. „Ja, lachen Sie nur. Ich ſeh' es ſchon lange. Johanna lag daran, Frieden zu ſchließen. „Kann ſchon ſein.“ „Ich will jetzt nur die Briefe forttragen und 28 *
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Effi Brieſt
aber das weiß ich, Johanna, daß Sie in den
gnäd'gen Herrn verliebt ſind.“
Johanna ſchlug eine krampfhafte Lache auf.
„Ja, lachen Sie nur. Ich ſeh' es ſchon lange.
Sie haben ſo 'was. Und ein Glück, daß unſer
gnäd'ger Herr keine Augen dafür hat … Die arme
Frau, die arme Frau.“
Johanna lag daran, Frieden zu ſchließen.
‚Laſſen Sie's gut ſein, Roswitha. Sie haben
wieder Ihren Koller; aber ich weiß ſchon, den
haben alle vom Lande.“
„Kann ſchon ſein.“
„Ich will jetzt nur die Briefe forttragen und
unten ſehen, ob der Portier vielleicht ſchon die andere
Zeitung hat. Ich habe doch recht verſtanden, daß
er Lene danach geſchickt hat? Und es muß auch mehr
darin ſtehen; das hier iſt ja ſo gut wie gar nichts.“
28 *
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. 435. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/444>, abgerufen am 16.07.2024. |