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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.

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Effi Briest
beruhigen und ging in größter Erregung auf und ab.
Aber als ich ihm alles gesagt hatte, sagte er gerade
so wie wir: ,Sie haben recht, es muß sein!'"

Der Kaffee kam. Man nahm eine Cigarre, und
Wüllersdorf war wieder darauf aus, das Gespräch
auf mehr gleichgültige Dinge zu lenken.

"Ich wundere mich, daß keiner von den Kessinern
sich einfindet, Sie zu begrüßen. Ich weiß doch, daß
Sie sehr beliebt gewesen sind. Und nun gar Ihr
Freund Gieshübler ..."

Innstetten lächelte. "Da verkennen Sie die
Leute hier an der Küste; halb sind es Philister und
halb Pfiffici, nicht sehr nach meinem Geschmack; aber
eine Tugend haben sie, sie sind alle sehr manierlich.
Und nun gar mein alter Gieshübler. Natürlich weiß
jeder, um was sich's handelt, aber eben deshalb hütet
man sich, den Neugierigen zu spielen."

In diesem Augenblicke wurde von links her ein
zurückgeschlagener Chaisewagen sichtbar, der, weil es
noch vor der bestimmten Zeit war, langsam herankam.

"Ist das unser?" fragte Innstetten.

"Mutmaßlich."

Und gleich danach hielt der Wagen vor dem
Hotel, und Innstetten und Wüllersdorf erhoben sich.

Wüllersdorf trat an den Kutscher heran und
sagte: "Nach der Mole."

Effi Brieſt
beruhigen und ging in größter Erregung auf und ab.
Aber als ich ihm alles geſagt hatte, ſagte er gerade
ſo wie wir: ‚Sie haben recht, es muß ſein!‘“

Der Kaffee kam. Man nahm eine Cigarre, und
Wüllersdorf war wieder darauf aus, das Geſpräch
auf mehr gleichgültige Dinge zu lenken.

„Ich wundere mich, daß keiner von den Keſſinern
ſich einfindet, Sie zu begrüßen. Ich weiß doch, daß
Sie ſehr beliebt geweſen ſind. Und nun gar Ihr
Freund Gieshübler …“

Innſtetten lächelte. „Da verkennen Sie die
Leute hier an der Küſte; halb ſind es Philiſter und
halb Pfiffici, nicht ſehr nach meinem Geſchmack; aber
eine Tugend haben ſie, ſie ſind alle ſehr manierlich.
Und nun gar mein alter Gieshübler. Natürlich weiß
jeder, um was ſich's handelt, aber eben deshalb hütet
man ſich, den Neugierigen zu ſpielen.“

In dieſem Augenblicke wurde von links her ein
zurückgeſchlagener Chaiſewagen ſichtbar, der, weil es
noch vor der beſtimmten Zeit war, langſam herankam.

„Iſt das unſer?“ fragte Innſtetten.

„Mutmaßlich.“

Und gleich danach hielt der Wagen vor dem
Hotel, und Innſtetten und Wüllersdorf erhoben ſich.

Wüllersdorf trat an den Kutſcher heran und
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[420/0429] Effi Brieſt beruhigen und ging in größter Erregung auf und ab. Aber als ich ihm alles geſagt hatte, ſagte er gerade ſo wie wir: ‚Sie haben recht, es muß ſein!‘“ Der Kaffee kam. Man nahm eine Cigarre, und Wüllersdorf war wieder darauf aus, das Geſpräch auf mehr gleichgültige Dinge zu lenken. „Ich wundere mich, daß keiner von den Keſſinern ſich einfindet, Sie zu begrüßen. Ich weiß doch, daß Sie ſehr beliebt geweſen ſind. Und nun gar Ihr Freund Gieshübler …“ Innſtetten lächelte. „Da verkennen Sie die Leute hier an der Küſte; halb ſind es Philiſter und halb Pfiffici, nicht ſehr nach meinem Geſchmack; aber eine Tugend haben ſie, ſie ſind alle ſehr manierlich. Und nun gar mein alter Gieshübler. Natürlich weiß jeder, um was ſich's handelt, aber eben deshalb hütet man ſich, den Neugierigen zu ſpielen.“ In dieſem Augenblicke wurde von links her ein zurückgeſchlagener Chaiſewagen ſichtbar, der, weil es noch vor der beſtimmten Zeit war, langſam herankam. „Iſt das unſer?“ fragte Innſtetten. „Mutmaßlich.“ Und gleich danach hielt der Wagen vor dem Hotel, und Innſtetten und Wüllersdorf erhoben ſich. Wüllersdorf trat an den Kutſcher heran und ſagte: „Nach der Mole.“

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. 420. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/429>, abgerufen am 22.11.2024.