Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 4: Spreeland. Berlin, 1882.stimmt zu Tage tretende Verschiedenheit der Steine hat denn auch zu Unter den verschiedenen Grabsteinen und Denkmälern, die die Diese Gedenktafel giebt zuvörderst die Namen seiner Eltern Gürge Bertram von Hake. Geb. 1641; Leutnant im Otto Sigismund v. H. Geboren 1643; Kaiserlicher Ca- Heino Friedrich v. H. Geboren 1644; gestorben im Zipser Adolph Heinrich v. H. Geboren 1652; Leutnant im Christoph Ehrenreich v. H. Geboren 1656; Capitain im Die einfachen Angaben dieser Gedenktafel zeigen deutlich den Der mehrerwähnte Ernst Ludwig v. Hake scheint übrigens ſtimmt zu Tage tretende Verſchiedenheit der Steine hat denn auch zu Unter den verſchiedenen Grabſteinen und Denkmälern, die die Dieſe Gedenktafel giebt zuvörderſt die Namen ſeiner Eltern Gürge Bertram von Hake. Geb. 1641; Leutnant im Otto Sigismund v. H. Geboren 1643; Kaiſerlicher Ca- Heino Friedrich v. H. Geboren 1644; geſtorben im Zipſer Adolph Heinrich v. H. Geboren 1652; Leutnant im Chriſtoph Ehrenreich v. H. Geboren 1656; Capitain im Die einfachen Angaben dieſer Gedenktafel zeigen deutlich den Der mehrerwähnte Ernſt Ludwig v. Hake ſcheint übrigens <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0304" n="288"/> ſtimmt zu Tage tretende Verſchiedenheit der Steine hat denn auch zu<lb/> der Sage geführt, daß zwei Schweſtern die Kirche gebaut und<lb/> helle und dunkle Ziegel genommen hätten, um ihren Antheil<lb/> unterſcheiden zu können.</p><lb/> <p>Unter den verſchiedenen Grabſteinen und Denkmälern, die die<lb/> Kirche beſitzt, iſt vorzugsweis einer Gedenktafel zu erwähnen,<lb/> die <hi rendition="#g">Ernſt Ludwig von Hake</hi>, obengenannter Oberſter in Frie-<lb/> drichs <hi rendition="#aq">III.</hi> Leibgarde zu Fuß, im Jahre 1696 zu ehrendem Ge-<lb/> dächtniß ſeiner Eltern und Geſchwiſter hat errichten laſſen.</p><lb/> <p>Dieſe Gedenktafel giebt zuvörderſt die Namen ſeiner <hi rendition="#g">Eltern</hi><lb/> — Otto von Hake † 1682 und Anna Maria von Pfuhlin<lb/> † 1682 — und demnächſt die ſeiner 14 Geſchwiſter: 9 Brüder<lb/> und 5 Schweſtern. Aus der langen Reihe von Namen und Daten<lb/> mögen hier folgende ſtehn:</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Gürge Bertram von Hake</hi>. Geb. 1641; Leutnant im<lb/> K. K. hochlöblichen ſpaniſchen Regiment zu Fuß; gefallen am<lb/> 20. Juni 1662 bei Erſtürmung von Serimvar durch die Türken.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Otto Sigismund</hi> v. H. Geboren 1643; Kaiſerlicher Ca-<lb/> pitain-Leutnant im Götzſchen Dragoner-Regiment, gefallen 1664<lb/> im Paſſe Kirment in Ungarn.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Heino Friedrich</hi> v. H. Geboren 1644; geſtorben im Zipſer<lb/> Land 1667, war Leutnant im ſpaniſchen Regiment zu Fuß.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Adolph Heinrich</hi> v. H. Geboren 1652; Leutnant im<lb/> Terzky’ſchen Regiment zu Fuß, geſtorben zu Zwoll in Holland.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Chriſtoph Ehrenreich</hi> v. H. Geboren 1656; Capitain im<lb/> brandenburgiſchen Leibregiment Dragoner, gefallen 1686 bei Be-<lb/> ſtürmung und Eroberung der Feſtung Ofen.</p><lb/> <p>Die einfachen Angaben dieſer Gedenktafel zeigen deutlich den<lb/> Geiſt, der damals in der Familie lebendig war. Die Mark ge-<lb/> hörte noch zum „Reich“ und die Kämpfe Habsburgs waren noch<lb/> die Kämpfe Brandenburgs. Vier der Otto v. Hakeſchen Söhne<lb/> dienten in öſtreichiſchen Regimentern, zwei fielen im Türkenkrieg,<lb/> zwei erlagen der Krankheit. Der fünfte und jüngſte war Capitain<lb/> in einem <hi rendition="#g">brandenburgiſchen</hi> Regiment, focht aber, in dem<lb/> vom General v. Schöning kommandirten Contingent, für dieſelbe<lb/> Sache und fiel im Kampfe gegen den Erbfeind.</p><lb/> <p>Der mehrerwähnte Ernſt Ludwig v. Hake ſcheint übrigens<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [288/0304]
ſtimmt zu Tage tretende Verſchiedenheit der Steine hat denn auch zu
der Sage geführt, daß zwei Schweſtern die Kirche gebaut und
helle und dunkle Ziegel genommen hätten, um ihren Antheil
unterſcheiden zu können.
Unter den verſchiedenen Grabſteinen und Denkmälern, die die
Kirche beſitzt, iſt vorzugsweis einer Gedenktafel zu erwähnen,
die Ernſt Ludwig von Hake, obengenannter Oberſter in Frie-
drichs III. Leibgarde zu Fuß, im Jahre 1696 zu ehrendem Ge-
dächtniß ſeiner Eltern und Geſchwiſter hat errichten laſſen.
Dieſe Gedenktafel giebt zuvörderſt die Namen ſeiner Eltern
— Otto von Hake † 1682 und Anna Maria von Pfuhlin
† 1682 — und demnächſt die ſeiner 14 Geſchwiſter: 9 Brüder
und 5 Schweſtern. Aus der langen Reihe von Namen und Daten
mögen hier folgende ſtehn:
Gürge Bertram von Hake. Geb. 1641; Leutnant im
K. K. hochlöblichen ſpaniſchen Regiment zu Fuß; gefallen am
20. Juni 1662 bei Erſtürmung von Serimvar durch die Türken.
Otto Sigismund v. H. Geboren 1643; Kaiſerlicher Ca-
pitain-Leutnant im Götzſchen Dragoner-Regiment, gefallen 1664
im Paſſe Kirment in Ungarn.
Heino Friedrich v. H. Geboren 1644; geſtorben im Zipſer
Land 1667, war Leutnant im ſpaniſchen Regiment zu Fuß.
Adolph Heinrich v. H. Geboren 1652; Leutnant im
Terzky’ſchen Regiment zu Fuß, geſtorben zu Zwoll in Holland.
Chriſtoph Ehrenreich v. H. Geboren 1656; Capitain im
brandenburgiſchen Leibregiment Dragoner, gefallen 1686 bei Be-
ſtürmung und Eroberung der Feſtung Ofen.
Die einfachen Angaben dieſer Gedenktafel zeigen deutlich den
Geiſt, der damals in der Familie lebendig war. Die Mark ge-
hörte noch zum „Reich“ und die Kämpfe Habsburgs waren noch
die Kämpfe Brandenburgs. Vier der Otto v. Hakeſchen Söhne
dienten in öſtreichiſchen Regimentern, zwei fielen im Türkenkrieg,
zwei erlagen der Krankheit. Der fünfte und jüngſte war Capitain
in einem brandenburgiſchen Regiment, focht aber, in dem
vom General v. Schöning kommandirten Contingent, für dieſelbe
Sache und fiel im Kampfe gegen den Erbfeind.
Der mehrerwähnte Ernſt Ludwig v. Hake ſcheint übrigens
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