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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873.

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Alt-Geltow.
I do not set my life at a pin's fee;
By heaven, I'll make a ghost of him that hinders me:
I say, away!

Hamlet.

Etwa tausend Schritt hinter Baumgartenbrück, und zwar land-
einwärts, liegt Alt-Geltow.

Wenn es auch bezweifelt werden mag, daß die "alte
Boomgarde," die dem heutigen Baumgartenbrück den Namen
gab, wenigstens so weit das Sprachliche in Betracht kommt,
bis in die slavische Zeit hinauf zu verfolgen ist, so haben wir
dagegen in Alt-Geltow ein unbestritten wendisches Dorf. Die
ältesten Urkunden thun seiner bereits Erwähnung und es nimmt
seinen Platz ein unter den sieben alten Wendendörfern der
Insel Potsdam: Bornim, Bornstädt, Eiche, Golm, Grube,
Nedelitz und Gelte. Diese letztere Schreibweise (ursprünglich
Geliti) ist die richtigere; Geltow indeß ist der übliche Name
geworden.

Die Geschichte des Dorfes geht weit zurück; aber die schon
erwähnten Urkunden, von denen die älteste aus dem Jahre 933
stammt, sind dürftigen Inhalts und lassen uns, von kleinen
Streitigkeiten abgesehen, nur das eine erkennen, daß erst die
Familie Hellings v. Gelt, dann die Gröbens, dann die
Hakes ihren Besitz hier hatten. 1660 gingen Dorf und Haide
an den großen Kurfürsten über und gehörten seitdem zu den
vielen Besitzungen des kurfürstlichen, beziehungsweise Königlichen
Hauses in der Umgegend von Potsdam. 1842 wurde die
Haide zur Erweiterung des Wildparks benutzt.

Alt-Geltow.
I do not set my life at a pin’s fee;
By heaven, I’ll make a ghost of him that hinders me:
I say, away!

Hamlet.

Etwa tauſend Schritt hinter Baumgartenbrück, und zwar land-
einwärts, liegt Alt-Geltow.

Wenn es auch bezweifelt werden mag, daß die „alte
Boomgarde,“ die dem heutigen Baumgartenbrück den Namen
gab, wenigſtens ſo weit das Sprachliche in Betracht kommt,
bis in die ſlaviſche Zeit hinauf zu verfolgen iſt, ſo haben wir
dagegen in Alt-Geltow ein unbeſtritten wendiſches Dorf. Die
älteſten Urkunden thun ſeiner bereits Erwähnung und es nimmt
ſeinen Platz ein unter den ſieben alten Wendendörfern der
Inſel Potsdam: Bornim, Bornſtädt, Eiche, Golm, Grube,
Nedelitz und Gelte. Dieſe letztere Schreibweiſe (urſprünglich
Geliti) iſt die richtigere; Geltow indeß iſt der übliche Name
geworden.

Die Geſchichte des Dorfes geht weit zurück; aber die ſchon
erwähnten Urkunden, von denen die älteſte aus dem Jahre 933
ſtammt, ſind dürftigen Inhalts und laſſen uns, von kleinen
Streitigkeiten abgeſehen, nur das eine erkennen, daß erſt die
Familie Hellings v. Gelt, dann die Gröbens, dann die
Hakes ihren Beſitz hier hatten. 1660 gingen Dorf und Haide
an den großen Kurfürſten über und gehörten ſeitdem zu den
vielen Beſitzungen des kurfürſtlichen, beziehungsweiſe Königlichen
Hauſes in der Umgegend von Potsdam. 1842 wurde die
Haide zur Erweiterung des Wildparks benutzt.

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[[197]/0215] Alt-Geltow. I do not set my life at a pin’s fee; By heaven, I’ll make a ghost of him that hinders me: I say, away! Hamlet. Etwa tauſend Schritt hinter Baumgartenbrück, und zwar land- einwärts, liegt Alt-Geltow. Wenn es auch bezweifelt werden mag, daß die „alte Boomgarde,“ die dem heutigen Baumgartenbrück den Namen gab, wenigſtens ſo weit das Sprachliche in Betracht kommt, bis in die ſlaviſche Zeit hinauf zu verfolgen iſt, ſo haben wir dagegen in Alt-Geltow ein unbeſtritten wendiſches Dorf. Die älteſten Urkunden thun ſeiner bereits Erwähnung und es nimmt ſeinen Platz ein unter den ſieben alten Wendendörfern der Inſel Potsdam: Bornim, Bornſtädt, Eiche, Golm, Grube, Nedelitz und Gelte. Dieſe letztere Schreibweiſe (urſprünglich Geliti) iſt die richtigere; Geltow indeß iſt der übliche Name geworden. Die Geſchichte des Dorfes geht weit zurück; aber die ſchon erwähnten Urkunden, von denen die älteſte aus dem Jahre 933 ſtammt, ſind dürftigen Inhalts und laſſen uns, von kleinen Streitigkeiten abgeſehen, nur das eine erkennen, daß erſt die Familie Hellings v. Gelt, dann die Gröbens, dann die Hakes ihren Beſitz hier hatten. 1660 gingen Dorf und Haide an den großen Kurfürſten über und gehörten ſeitdem zu den vielen Beſitzungen des kurfürſtlichen, beziehungsweiſe Königlichen Hauſes in der Umgegend von Potsdam. 1842 wurde die Haide zur Erweiterung des Wildparks benutzt.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873, S. [197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/215>, abgerufen am 23.11.2024.