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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873.

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büsche, durch die Haselhorst den Berlinern in den Rücken
fallen.

Der Schönicke führte seine Sache, da er die Kähne dort
richtig vorfand, so gut aus, daß er sich schon Nachmittags um
3 Uhr an Ort und Stelle befand, ohne daß die Berliner etwas
davon ahnten. Nachmittags um 2 Uhr fing die Anordnung zur
Feldbataille an. Es wurden zwei Schlachtordnungen formirt;
die erste hatte auf ihrem rechten Flügel die Bürger von Berlin,
auf dem linken Flügel standen die Cöllnischen, zum Hinterhalt
waren die übrigen Berliner aufgestellt. In der Mitte hielt der
Kurfürst mit einem kleinen Theile seiner Trabanten; auf der
einen Seite hatten sie die Festung und den Graben, auf dem
linken Flügel die Spree, hinter sich aber den Wald.

Diese nun, welche so gut postirt waren, glaubten schon
den Sieg in Händen zu haben und triumphirten laut, forderten
dabei immer die Spandower auf, heraus zu kommen. Die
Spandower hingegen erkannten ihre Schwäche und das Unvor-
theilhafte ihrer Lage, doch munterten sie sich einander auf und
erwarteten nur die Zeit, von der sie glaubten, daß ihr ange-
ordneter Hinterhalt angekommen sein könnte. Sie zogen nun
getrost, in kleinere Haufen getheilt, dem Feinde entgegen und
der Streit begann. Man hielt sich wacker hüben und drüben.
Der Sieg schien nicht zu wissen, wohin er sich neigen solle.
Dennoch würden die Spandower schließlich überwunden worden
sein, wenn nicht Gottfried Schönicke mit seinen leichten
Truppen angekommen wäre. Dieser kam plötzlich von der
Haselhorst den Berlinern in den Rücken, der Hinterhalt
derselben war bald in die Flucht geschlagen und nun ging's über
die Hauptarmee los. Diese sah ihre Gefahr, hielt sich mit
Erbitterung noch eine Weile, aber die "Staakenschen" unter
Gottfried Schönicke gaben auch hier den Ausschlag und trieben
endlich die vereinte Berlin-Cöllnische Armee in die Flucht.

Der Streit war so heftig geworden, daß selbst das Pferd
des Kurfürsten von einem Spieße getroffen wurde. Die Nacht
brach herein und der Kurfürst ließ nun durch Herolde das Ende

büſche, durch die Haſelhorſt den Berlinern in den Rücken
fallen.

Der Schönicke führte ſeine Sache, da er die Kähne dort
richtig vorfand, ſo gut aus, daß er ſich ſchon Nachmittags um
3 Uhr an Ort und Stelle befand, ohne daß die Berliner etwas
davon ahnten. Nachmittags um 2 Uhr fing die Anordnung zur
Feldbataille an. Es wurden zwei Schlachtordnungen formirt;
die erſte hatte auf ihrem rechten Flügel die Bürger von Berlin,
auf dem linken Flügel ſtanden die Cöllniſchen, zum Hinterhalt
waren die übrigen Berliner aufgeſtellt. In der Mitte hielt der
Kurfürſt mit einem kleinen Theile ſeiner Trabanten; auf der
einen Seite hatten ſie die Feſtung und den Graben, auf dem
linken Flügel die Spree, hinter ſich aber den Wald.

Dieſe nun, welche ſo gut poſtirt waren, glaubten ſchon
den Sieg in Händen zu haben und triumphirten laut, forderten
dabei immer die Spandower auf, heraus zu kommen. Die
Spandower hingegen erkannten ihre Schwäche und das Unvor-
theilhafte ihrer Lage, doch munterten ſie ſich einander auf und
erwarteten nur die Zeit, von der ſie glaubten, daß ihr ange-
ordneter Hinterhalt angekommen ſein könnte. Sie zogen nun
getroſt, in kleinere Haufen getheilt, dem Feinde entgegen und
der Streit begann. Man hielt ſich wacker hüben und drüben.
Der Sieg ſchien nicht zu wiſſen, wohin er ſich neigen ſolle.
Dennoch würden die Spandower ſchließlich überwunden worden
ſein, wenn nicht Gottfried Schönicke mit ſeinen leichten
Truppen angekommen wäre. Dieſer kam plötzlich von der
Haſelhorſt den Berlinern in den Rücken, der Hinterhalt
derſelben war bald in die Flucht geſchlagen und nun ging’s über
die Hauptarmee los. Dieſe ſah ihre Gefahr, hielt ſich mit
Erbitterung noch eine Weile, aber die „Staakenſchen“ unter
Gottfried Schönicke gaben auch hier den Ausſchlag und trieben
endlich die vereinte Berlin-Cöllniſche Armee in die Flucht.

Der Streit war ſo heftig geworden, daß ſelbſt das Pferd
des Kurfürſten von einem Spieße getroffen wurde. Die Nacht
brach herein und der Kurfürſt ließ nun durch Herolde das Ende

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[135/0153] büſche, durch die Haſelhorſt den Berlinern in den Rücken fallen. Der Schönicke führte ſeine Sache, da er die Kähne dort richtig vorfand, ſo gut aus, daß er ſich ſchon Nachmittags um 3 Uhr an Ort und Stelle befand, ohne daß die Berliner etwas davon ahnten. Nachmittags um 2 Uhr fing die Anordnung zur Feldbataille an. Es wurden zwei Schlachtordnungen formirt; die erſte hatte auf ihrem rechten Flügel die Bürger von Berlin, auf dem linken Flügel ſtanden die Cöllniſchen, zum Hinterhalt waren die übrigen Berliner aufgeſtellt. In der Mitte hielt der Kurfürſt mit einem kleinen Theile ſeiner Trabanten; auf der einen Seite hatten ſie die Feſtung und den Graben, auf dem linken Flügel die Spree, hinter ſich aber den Wald. Dieſe nun, welche ſo gut poſtirt waren, glaubten ſchon den Sieg in Händen zu haben und triumphirten laut, forderten dabei immer die Spandower auf, heraus zu kommen. Die Spandower hingegen erkannten ihre Schwäche und das Unvor- theilhafte ihrer Lage, doch munterten ſie ſich einander auf und erwarteten nur die Zeit, von der ſie glaubten, daß ihr ange- ordneter Hinterhalt angekommen ſein könnte. Sie zogen nun getroſt, in kleinere Haufen getheilt, dem Feinde entgegen und der Streit begann. Man hielt ſich wacker hüben und drüben. Der Sieg ſchien nicht zu wiſſen, wohin er ſich neigen ſolle. Dennoch würden die Spandower ſchließlich überwunden worden ſein, wenn nicht Gottfried Schönicke mit ſeinen leichten Truppen angekommen wäre. Dieſer kam plötzlich von der Haſelhorſt den Berlinern in den Rücken, der Hinterhalt derſelben war bald in die Flucht geſchlagen und nun ging’s über die Hauptarmee los. Dieſe ſah ihre Gefahr, hielt ſich mit Erbitterung noch eine Weile, aber die „Staakenſchen“ unter Gottfried Schönicke gaben auch hier den Ausſchlag und trieben endlich die vereinte Berlin-Cöllniſche Armee in die Flucht. Der Streit war ſo heftig geworden, daß ſelbſt das Pferd des Kurfürſten von einem Spieße getroffen wurde. Die Nacht brach herein und der Kurfürſt ließ nun durch Herolde das Ende

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/153>, abgerufen am 30.11.2024.