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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863.

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Hügelwänden sich plötzlich ein trichterförmiger See einklemmt, der
weder Zu- noch Abfluß, wohl aber eine bedeutende Tiefe hat, da liegt
immer Grund vor, einen "Erdfall" zu vermuthen. Erzählt aber
gar die Sage von untergegangenen Dörfern und Städten, so ist
es gut, dem Volksmund zu glauben und die Zweifel zu Haus zu
lassen. Ob die Glocken dann Abends unten klingen oder nicht, --
der ist nicht beneidenswerth, der sie schlechterdings nicht zu hören
vermag.



Hügelwänden ſich plötzlich ein trichterförmiger See einklemmt, der
weder Zu- noch Abfluß, wohl aber eine bedeutende Tiefe hat, da liegt
immer Grund vor, einen „Erdfall“ zu vermuthen. Erzählt aber
gar die Sage von untergegangenen Dörfern und Städten, ſo iſt
es gut, dem Volksmund zu glauben und die Zweifel zu Haus zu
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[184/0196] Hügelwänden ſich plötzlich ein trichterförmiger See einklemmt, der weder Zu- noch Abfluß, wohl aber eine bedeutende Tiefe hat, da liegt immer Grund vor, einen „Erdfall“ zu vermuthen. Erzählt aber gar die Sage von untergegangenen Dörfern und Städten, ſo iſt es gut, dem Volksmund zu glauben und die Zweifel zu Haus zu laſſen. Ob die Glocken dann Abends unten klingen oder nicht, — der iſt nicht beneidenswerth, der ſie ſchlechterdings nicht zu hören vermag.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg02_1863/196>, abgerufen am 27.11.2024.