Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

Bild:
<< vorherige Seite
Der Sonnetten
Jm fall' er aber säumt/ so gebt ihm diß Konfeckt/
und fragt ihn/ ob auch ihm/ wie uns/ was fremdes schmeckt.
Geht/ eilt/ und bleibt allda. Man leichtet schon den Draggen/
Greifft frisch den Remen an; bringt alle Segel bey.
Der fromme Norden jagt die außgesteckten Flaggen/
daß er noch unser Gast auff diesen Abend sey.


XLVJ.
über die Pfirschen daselbst.
DEN langsamen Verdruß der siebend halben Wochen
streicht dieser Morgen hin. Habt wieder einen Muth
Jhr dapfern Zimbern ihr. Das räuberische Blut/
das nach der Thone heißt/ hat sich vor euch verkrochen.
Seht/ was euch vor ein Gruß allhier wird zugesprochen.
Schaut was die fremde Stadt/ was Astrachan doch thut.
Das nicht mehr öde Land empfängt euch durch sein Gut/
das es zu eurer Lust und Ehren hat gebrochen.
Seyd mehr froh/ als ihr seyd. Nicht Bachus nur alleine/
bewirbet sich ümm euch mit seinem braunen Weine.
Pomona schickt euch auch aus ihren Gärten diß.
Reist sicher/ wie ihr thut. Auch Kaspis kömmt geschwommen/
und heisset euer Schiff mit sanffter Fluht willkommen.
Die Götter machen selbst euch eures Glücks gewiß.


über
Der Sonnetten
Jm fall’ er aber ſaͤumt/ ſo gebt ihm diß Konfeckt/
und fragt ihn/ ob auch ihm/ wie uns/ was fremdes ſchmeckt.
Geht/ eilt/ und bleibt allda. Man leichtet ſchon den Draggẽ/
Greifft friſch den Remen an; bringt alle Segel bey.
Der fromme Norden jagt die außgeſteckten Flaggen/
daß er noch unſer Gaſt auff dieſen Abend ſey.


XLVJ.
uͤber die Pfirſchen daſelbſt.
DEN langſamen Verdruß der ſiebend halben Wochen
ſtreicht dieſer Morgen hin. Habt wieder einen Muth
Jhr dapfern Zimbern ihr. Das raͤuberiſche Blut/
das nach der Thone heißt/ hat ſich vor euch verkrochen.
Seht/ was euch vor ein Gruß allhier wird zugeſprochen.
Schaut was die fremde Stadt/ was Aſtrachan doch thut.
Das nicht mehr oͤde Land empfaͤngt euch durch ſein Gut/
das es zu eurer Luſt und Ehren hat gebrochen.
Seyd mehr froh/ als ihr ſeyd. Nicht Bachus nur alleine/
bewirbet ſich uͤm̃ euch mit ſeinem braunen Weine.
Pomona ſchickt euch auch aus ihren Gaͤrten diß.
Reiſt ſicher/ wie ihr thut. Auch Kaſpis koͤm̃t geſchwom̃en/
und heiſſet euer Schiff mit ſanffter Fluht willkommen.
Die Goͤtter machen ſelbſt euch eures Gluͤcks gewiß.


uͤber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0610" n="590"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Sonnetten</hi> </fw><lb/>
          <l>Jm fall&#x2019; er aber &#x017F;a&#x0364;umt/ &#x017F;o gebt ihm diß Konfeckt/</l><lb/>
          <l>und fragt ihn/ ob auch ihm/ wie uns/ was fremdes &#x017F;chmeckt.</l><lb/>
          <l>Geht/ eilt/ und bleibt allda. Man leichtet &#x017F;chon den Dragge&#x0303;/</l><lb/>
          <l>Greifft fri&#x017F;ch den Remen an; bringt alle Segel bey.</l><lb/>
          <l>Der fromme Norden jagt die außge&#x017F;teckten Flaggen/</l><lb/>
          <l>daß er noch un&#x017F;er Ga&#x017F;t auff die&#x017F;en Abend &#x017F;ey.</l>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b">XLVJ.<lb/>
u&#x0364;ber die Pfir&#x017F;chen da&#x017F;elb&#x017F;t.</hi> </head><lb/>
          <l><hi rendition="#in">D</hi>EN lang&#x017F;amen Verdruß der &#x017F;iebend halben Wochen</l><lb/>
          <l>&#x017F;treicht die&#x017F;er Morgen hin. Habt wieder einen Muth</l><lb/>
          <l>Jhr dapfern Zimbern ihr. Das ra&#x0364;uberi&#x017F;che Blut/</l><lb/>
          <l>das nach der Thone heißt/ hat &#x017F;ich vor euch verkrochen.</l><lb/>
          <l>Seht/ was euch vor ein Gruß allhier wird zuge&#x017F;prochen.</l><lb/>
          <l>Schaut was die fremde Stadt/ was A&#x017F;trachan doch thut.</l><lb/>
          <l>Das nicht mehr o&#x0364;de Land empfa&#x0364;ngt euch durch &#x017F;ein Gut/</l><lb/>
          <l>das es zu eurer Lu&#x017F;t und Ehren hat gebrochen.</l><lb/>
          <l>Seyd mehr froh/ als ihr &#x017F;eyd. Nicht Bachus nur alleine/</l><lb/>
          <l>bewirbet &#x017F;ich u&#x0364;m&#x0303; euch mit &#x017F;einem braunen Weine.</l><lb/>
          <l>Pomona &#x017F;chickt euch auch aus ihren Ga&#x0364;rten diß.</l><lb/>
          <l>Rei&#x017F;t &#x017F;icher/ wie ihr thut. Auch Ka&#x017F;pis ko&#x0364;m&#x0303;t ge&#x017F;chwom&#x0303;en/</l><lb/>
          <l>und hei&#x017F;&#x017F;et euer Schiff mit &#x017F;anffter Fluht willkommen.</l><lb/>
          <l>Die Go&#x0364;tter machen &#x017F;elb&#x017F;t euch eures Glu&#x0364;cks gewiß.</l><lb/>
          <dateline> <hi rendition="#et">Den xiij. Sept: m. dc. xxxvj. lxx. Wu&#x0364;r&#x017F;te<lb/>
von der Stadt.</hi> </dateline>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">u&#x0364;ber</hi> </fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[590/0610] Der Sonnetten Jm fall’ er aber ſaͤumt/ ſo gebt ihm diß Konfeckt/ und fragt ihn/ ob auch ihm/ wie uns/ was fremdes ſchmeckt. Geht/ eilt/ und bleibt allda. Man leichtet ſchon den Draggẽ/ Greifft friſch den Remen an; bringt alle Segel bey. Der fromme Norden jagt die außgeſteckten Flaggen/ daß er noch unſer Gaſt auff dieſen Abend ſey. XLVJ. uͤber die Pfirſchen daſelbſt. DEN langſamen Verdruß der ſiebend halben Wochen ſtreicht dieſer Morgen hin. Habt wieder einen Muth Jhr dapfern Zimbern ihr. Das raͤuberiſche Blut/ das nach der Thone heißt/ hat ſich vor euch verkrochen. Seht/ was euch vor ein Gruß allhier wird zugeſprochen. Schaut was die fremde Stadt/ was Aſtrachan doch thut. Das nicht mehr oͤde Land empfaͤngt euch durch ſein Gut/ das es zu eurer Luſt und Ehren hat gebrochen. Seyd mehr froh/ als ihr ſeyd. Nicht Bachus nur alleine/ bewirbet ſich uͤm̃ euch mit ſeinem braunen Weine. Pomona ſchickt euch auch aus ihren Gaͤrten diß. Reiſt ſicher/ wie ihr thut. Auch Kaſpis koͤm̃t geſchwom̃en/ und heiſſet euer Schiff mit ſanffter Fluht willkommen. Die Goͤtter machen ſelbſt euch eures Gluͤcks gewiß. Den xiij. Sept: m. dc. xxxvj. lxx. Wuͤrſte von der Stadt. uͤber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/610
Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/610>, abgerufen am 24.08.2024.