Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Anderes Buch. Für Blumen wollen wir ein kleines Bändlein winden/Und unsern lieben Freund darmit anheute binden/ Wenn aller Blumen-Volck wird seyn gegangen ein/ Alsdenn wird unser Band noch frisch im Leben seyn. Vor einen andern. HErr/ ich sol billich euch vor andern heute binden/Und einen Mäyen-Krantz in euer Haare winden/ Der ihr vor langer Zeit durch eurer Günste-Band Euch mich so hart verknüpft/ dz diese schwache Hand Sich niemahls lösen wird. Was aber werd ich finden/ Darmit ich/ Edler/ Euch wol billich solte binden? Kein Mittel ist nicht hier/ als nur ein treuer Sinn/ Mit dem ich längst vorhin gantz euer eigen bin. Doch werdet ihr für That den guten Willen nähmen; Pflegt doch der Jupiter den Mann nicht zu beschämen/ Der Milch für Weyrauch gibt. So weiß ich auch gewiß/ Daß Jhr von mir mehr nicht erheischt/ als eben diß. So lang' ich werde seyn in eure Diener Reye/ So lange wil ich seyn bedacht auff neue Treue/ Und nicht bedacht nur seyn. Auch weisen in der That/ Daß diß mein Hertze sey/ wie sichs erkläret hat. Auff deß Fürstl. Holst. Raths/ und Gesandtens an den Groß-Fürsten in der Moßkow und König in Persien/ etc. seinen Geburts-Tag. Chor C v
Anderes Buch. Fuͤr Blumen wollen wir ein kleines Baͤndlein winden/Und unſern lieben Freund darmit anheute binden/ Wenn aller Blumen-Volck wird ſeyn gegangen ein/ Alsdenn wird unſer Band noch friſch im Leben ſeyn. Vor einen andern. HErr/ ich ſol billich euch vor andern heute binden/Und einen Maͤyen-Krantz in euer Haare winden/ Der ihr vor langer Zeit durch eurer Guͤnſte-Band Euch mich ſo hart verknuͤpft/ dz dieſe ſchwache Hand Sich niemahls loͤſen wird. Was aber werd ich finden/ Darmit ich/ Edler/ Euch wol billich ſolte binden? Kein Mittel iſt nicht hier/ als nur ein treuer Sinn/ Mit dem ich laͤngſt vorhin gantz euer eigen bin. Doch werdet ihr fuͤr That den guten Willen naͤhmen; Pflegt doch der Jupiter den Mann nicht zu beſchaͤmen/ Der Milch fuͤr Weyrauch gibt. So weiß ich auch gewiß/ Daß Jhr von mir mehr nicht erheiſcht/ als eben diß. So lang’ ich werde ſeyn in eure Diener Reye/ So lange wil ich ſeyn bedacht auff neue Treue/ Und nicht bedacht nur ſeyn. Auch weiſen in der That/ Daß diß mein Hertze ſey/ wie ſichs erklaͤret hat. Auff deß Fuͤrſtl. Holſt. Raths/ und Geſandtens an den Groß-Fuͤrſten in der Moßkow und Koͤnig in Perſien/ etc. ſeinen Geburts-Tag. Chor C v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0061" n="41"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Anderes Buch.</hi> </fw><lb/> <l>Fuͤr Blumen wollen wir ein kleines Baͤndlein winden/</l><lb/> <l><hi rendition="#aq">U</hi>nd unſern lieben Freund darmit anheute binden/</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Wenn aller Blumen-Volck wird ſeyn gegangen ein/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Alsdenn wird unſer Band noch friſch im Leben ſeyn.</hi> </l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Vor einen andern.</hi> </head><lb/> <l><hi rendition="#in">H</hi>Err/ ich ſol billich euch vor andern heute binden/</l><lb/> <l><hi rendition="#aq">U</hi>nd einen Maͤyen-<hi rendition="#fr">K</hi>rantz in euer Haare winden/</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Der ihr vor langer <hi rendition="#fr">Z</hi>eit durch eurer Guͤnſte-Band</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Euch mich ſo hart verknuͤpft/ dz dieſe ſchwache Hand</hi> </l><lb/> <l>Sich niemahls loͤſen wird. Was aber werd ich finden/</l><lb/> <l>Darmit ich/ Edler/ Euch wol billich ſolte binden?</l><lb/> <l> <hi rendition="#et"><hi rendition="#fr">K</hi>ein Mittel iſt nicht hier/ als nur ein treuer Sinn/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Mit dem ich laͤngſt vorhin gantz euer eigen bin.</hi> </l><lb/> <l>Doch werdet ihr fuͤr <hi rendition="#fr">T</hi>hat den guten Willen naͤhmen;</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">P</hi>flegt doch der Jupiter den Mann nicht zu beſchaͤmen/</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Der Milch fuͤr Weyrauch gibt. So weiß ich auch gewiß/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Daß Jhr von mir mehr nicht erheiſcht/ als eben diß.</hi> </l><lb/> <l>So lang’ ich werde ſeyn in eure Diener Reye/</l><lb/> <l>So lange wil ich ſeyn bedacht auff neue <hi rendition="#fr">T</hi>reue/</l><lb/> <l> <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">U</hi>nd nicht bedacht nur ſeyn. Auch weiſen in der <hi rendition="#fr">T</hi>hat/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Daß diß mein Hertze ſey/ wie ſichs erklaͤret hat.</hi> </l> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <lg type="poem"> <head><hi rendition="#b">Auff deß Fuͤrſtl. Holſt. Raths/ und<lb/> Geſandtens an den Groß-Fuͤrſten in der</hi><lb/> Moßkow und Koͤnig in Perſien/ etc.<lb/> ſeinen Geburts-Tag.</head><lb/> <fw place="bottom" type="sig"> <hi rendition="#fr">C v</hi> </fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Chor</hi> </fw><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [41/0061]
Anderes Buch.
Fuͤr Blumen wollen wir ein kleines Baͤndlein winden/
Und unſern lieben Freund darmit anheute binden/
Wenn aller Blumen-Volck wird ſeyn gegangen ein/
Alsdenn wird unſer Band noch friſch im Leben ſeyn.
Vor einen andern.
HErr/ ich ſol billich euch vor andern heute binden/
Und einen Maͤyen-Krantz in euer Haare winden/
Der ihr vor langer Zeit durch eurer Guͤnſte-Band
Euch mich ſo hart verknuͤpft/ dz dieſe ſchwache Hand
Sich niemahls loͤſen wird. Was aber werd ich finden/
Darmit ich/ Edler/ Euch wol billich ſolte binden?
Kein Mittel iſt nicht hier/ als nur ein treuer Sinn/
Mit dem ich laͤngſt vorhin gantz euer eigen bin.
Doch werdet ihr fuͤr That den guten Willen naͤhmen;
Pflegt doch der Jupiter den Mann nicht zu beſchaͤmen/
Der Milch fuͤr Weyrauch gibt. So weiß ich auch gewiß/
Daß Jhr von mir mehr nicht erheiſcht/ als eben diß.
So lang’ ich werde ſeyn in eure Diener Reye/
So lange wil ich ſeyn bedacht auff neue Treue/
Und nicht bedacht nur ſeyn. Auch weiſen in der That/
Daß diß mein Hertze ſey/ wie ſichs erklaͤret hat.
Auff deß Fuͤrſtl. Holſt. Raths/ und
Geſandtens an den Groß-Fuͤrſten in der
Moßkow und Koͤnig in Perſien/ etc.
ſeinen Geburts-Tag.
Chor
C v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/61 |
Zitationshilfe: | Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 41. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/61>, abgerufen am 22.07.2024. |