Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden Gantz keine von der Blumen-schaar/die kaum so lange tauren können die dienen euren grünen Sinnen. Seyd frisch am Geist'/ und auch am Leibe. Seyd glückhafft allzeit/ wie ihr seyd. Das man in künfftig von euch schreibe/ der Mann erfuhre gantz kein Leid. Und was wir sonst mehr gutes dencken/ das wird euch unser Himmel schencken. XXXVJ. Auf eines seiner Liebsten Nahmens- Gedächtnüß. GEbt euch/ Liebste/ nur zu frieden/ ob ich leiblich von euch bin/ dennoch sind wir ungeschieden. Euch bewohnet stets mein Sinn. Und ich trag' in gleichem Schmertzen euer Hertz in meinem Hertzen. Gott der helff' uns frisch zusammen. Mittels dessen thut/ wie ich. Duppelt eurer Liebe Flammen allzeit mehr und mehr auff mich. Daß sich eure reiche Funcken in mein Meer der Thränen duncken. Denckt und braucht der süßen Stunden/ die sich heute geben euch. Sey hiermit von dem gebunden/ der nur ist an wünschen reich. Biß daß einsten seine Gaben That und Nachdruck werden haben. Auf
Der Oden Gantz keine von der Blumen-ſchaar/die kaum ſo lange tauren koͤnnen die dienen euren gruͤnen Sinnen. Seyd friſch am Geiſt’/ und auch am Leibe. Seyd gluͤckhafft allzeit/ wie ihr ſeyd. Das man in kuͤnfftig von euch ſchreibe/ der Mann erfuhre gantz kein Leid. Und was wir ſonſt mehr gutes dencken/ das wird euch unſer Himmel ſchencken. XXXVJ. Auf eines ſeiner Liebſten Nahmens- Gedaͤchtnuͤß. GEbt euch/ Liebſte/ nur zu frieden/ ob ich leiblich von euch bin/ dennoch ſind wir ungeſchieden. Euch bewohnet ſtets mein Sinn. Und ich trag’ in gleichem Schmertzen euer Hertz in meinem Hertzen. Gott der helff’ uns friſch zuſammen. Mittels deſſen thut/ wie ich. Duppelt eurer Liebe Flammen allzeit mehr und mehr auff mich. Daß ſich eure reiche Funcken in mein Meer der Thraͤnen duncken. Denckt und braucht der ſuͤßen Stunden/ die ſich heute geben euch. Sey hiermit von dem gebunden/ der nur iſt an wuͤnſchen reich. Biß daß einſten ſeine Gaben That und Nachdruck werden haben. Auf
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Der Oden
Gantz keine von der Blumen-ſchaar/
die kaum ſo lange tauren koͤnnen
die dienen euren gruͤnen Sinnen.
Seyd friſch am Geiſt’/ und auch am Leibe.
Seyd gluͤckhafft allzeit/ wie ihr ſeyd.
Das man in kuͤnfftig von euch ſchreibe/
der Mann erfuhre gantz kein Leid.
Und was wir ſonſt mehr gutes dencken/
das wird euch unſer Himmel ſchencken.
XXXVJ.
Auf eines ſeiner Liebſten Nahmens-
Gedaͤchtnuͤß.
GEbt euch/ Liebſte/ nur zu frieden/
ob ich leiblich von euch bin/
dennoch ſind wir ungeſchieden.
Euch bewohnet ſtets mein Sinn.
Und ich trag’ in gleichem Schmertzen
euer Hertz in meinem Hertzen.
Gott der helff’ uns friſch zuſammen.
Mittels deſſen thut/ wie ich.
Duppelt eurer Liebe Flammen
allzeit mehr und mehr auff mich.
Daß ſich eure reiche Funcken
in mein Meer der Thraͤnen duncken.
Denckt und braucht der ſuͤßen Stunden/
die ſich heute geben euch.
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der nur iſt an wuͤnſchen reich.
Biß daß einſten ſeine Gaben
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