Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Drittes Buch. durch den dicken Dannen-Wald.Alle die gesamten Feinde wurden Freunde/ und der Todte lebte bald. Mir ists leide/ sprach Zythere/ daß ich höre/ daß der Fremde ward verletzt. Er ist würdig meiner Gnade/ dieser Schade/ soll ihm reichlich seyn ersetzt. Bey den güldnen Karitinnen ward sie innen einer menschlichen Gestalt. Diese/ sprach sie/ soll ihn hertzen/ für die Schmertzen. für die schimpfliche Gewalt. Erato lieff mit Melposen/ und brach Rosen/ für das neu-vermählte Paar. Und die andern schrien aus Freuden; Wol sey beyden! daß die Lufft voll thönens war. Seyd erfreut ihr Hochzeit-Gäste/ auff das beste/ Pafos und Olymp sind eins. Unser Bräutgam hat die Beute. Schont auff heute keiner Kost und keines Weins. Die gestirnten Lüffte schertzen. Tausend Kertzen/ Tausend lichter Fackeln stehn. Diß sind Hymens güldne Boten. Die
Drittes Buch. durch den dicken Dannen-Wald.Alle die geſamten Feinde wurden Freunde/ und der Todte lebte bald. Mir iſts leide/ ſprach Zythere/ daß ich hoͤre/ daß der Fremde ward verletzt. Er iſt wuͤrdig meiner Gnade/ dieſer Schade/ ſoll ihm reichlich ſeyn erſetzt. Bey den guͤldnen Karitinnen ward ſie innen einer menſchlichen Geſtalt. Dieſe/ ſprach ſie/ ſoll ihn hertzen/ fuͤr die Schmertzen. fuͤr die ſchimpfliche Gewalt. Erato lieff mit Melpoſen/ und brach Roſen/ fuͤr das neu-vermaͤhlte Paar. Und die andern ſchrien aus Freuden; Wol ſey beyden! daß die Lufft voll thoͤnens war. Seyd erfreut ihr Hochzeit-Gaͤſte/ auff das beſte/ Pafos und Olymp ſind eins. Unſer Braͤutgam hat die Beute. Schont auff heute keiner Koſt und keines Weins. Die geſtirnten Luͤffte ſchertzen. Tauſend Kertzen/ Tauſend lichter Fackeln ſtehn. Diß ſind Hymens guͤldne Boten. Die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="7"> <pb facs="#f0403" n="383"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Drittes Buch.</hi> </fw><lb/> <l> <hi rendition="#fr">durch den dicken Dannen-Wald.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Alle die geſamten Feinde</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">wurden Freunde/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">und der Todte lebte bald.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="8"> <l> <hi rendition="#fr">Mir iſts leide/ ſprach Zythere/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">daß ich hoͤre/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">daß der Fremde ward verletzt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Er iſt wuͤrdig meiner Gnade/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">dieſer Schade/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">ſoll ihm reichlich ſeyn erſetzt.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="9"> <l> <hi rendition="#fr">Bey den guͤldnen Karitinnen</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">ward ſie innen</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">einer menſchlichen Geſtalt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Dieſe/ ſprach ſie/ ſoll ihn hertzen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">fuͤr die Schmertzen.</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">fuͤr die ſchimpfliche Gewalt.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="10"> <l> <hi rendition="#fr">Erato lieff mit Melpoſen/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">und brach Roſen/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">fuͤr das neu-vermaͤhlte Paar.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">U</hi> <hi rendition="#fr">nd die andern ſchrien aus Freuden;</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Wol ſey beyden!</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">daß die Lufft voll thoͤnens war.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="11"> <l> <hi rendition="#fr">Seyd erfreut ihr Hochzeit-Gaͤſte/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">auff das beſte/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Pafos und Olymp ſind eins.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#aq">U</hi> <hi rendition="#fr">nſer Braͤutgam hat die Beute.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Schont auff heute</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">keiner Koſt und keines Weins.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="12"> <l> <hi rendition="#fr">Die geſtirnten Luͤffte ſchertzen.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">Tauſend Kertzen/</hi> </hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Tauſend lichter Fackeln ſtehn.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Diß ſind Hymens guͤldne Boten.</hi> </l><lb/> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Die</hi> </fw><lb/> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [383/0403]
Drittes Buch.
durch den dicken Dannen-Wald.
Alle die geſamten Feinde
wurden Freunde/
und der Todte lebte bald.
Mir iſts leide/ ſprach Zythere/
daß ich hoͤre/
daß der Fremde ward verletzt.
Er iſt wuͤrdig meiner Gnade/
dieſer Schade/
ſoll ihm reichlich ſeyn erſetzt.
Bey den guͤldnen Karitinnen
ward ſie innen
einer menſchlichen Geſtalt.
Dieſe/ ſprach ſie/ ſoll ihn hertzen/
fuͤr die Schmertzen.
fuͤr die ſchimpfliche Gewalt.
Erato lieff mit Melpoſen/
und brach Roſen/
fuͤr das neu-vermaͤhlte Paar.
Und die andern ſchrien aus Freuden;
Wol ſey beyden!
daß die Lufft voll thoͤnens war.
Seyd erfreut ihr Hochzeit-Gaͤſte/
auff das beſte/
Pafos und Olymp ſind eins.
Unſer Braͤutgam hat die Beute.
Schont auff heute
keiner Koſt und keines Weins.
Die geſtirnten Luͤffte ſchertzen.
Tauſend Kertzen/
Tauſend lichter Fackeln ſtehn.
Diß ſind Hymens guͤldne Boten.
Die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/403 |
Zitationshilfe: | Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/403>, abgerufen am 22.07.2024. |