Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Der Oden denck' an dich/ und auch an mich/und an jenen lieben Morgen/ da dein Leid und meine Pein erst soll recht bethauret seyn. XJ. Auff deß Wolgebohrnen Fräuleins Fräulein Agnesen von Schönburg/ etc. Beysetzung. ES ist ja zu beklagen/ auff eins in zweyen Tagen/ sind zwey Geschwister hinn. Zwey junge Stammes sprossen sind nun auff eins verschossen/ diß schmertzet unsren Sinn. ümm was wir gestern weinten und nicht zu trösten scheinten das machte Held August, Heut' ursachst du/ du liebe/ das wir so sehen trübe/ und schlagen an die Brust. Er war der Helden Hertze/ du aller schönen Kertze/ so ie gewesen seyn. Dich preist man unter deinen. Jhn rühmt man unter seinen/ weil keins nicht war gemein'. O Nymfe
Der Oden denck’ an dich/ und auch an mich/und an jenen lieben Morgen/ da dein Leid und meine Pein erſt ſoll recht bethauret ſeyn. XJ. Auff deß Wolgebohrnen Fraͤuleins Fraͤulein Agneſen von Schoͤnburg/ ꝛc. Beyſetzung. ES iſt ja zu beklagen/ auff eins in zweyen Tagen/ ſind zwey Geſchwiſter hinn. Zwey junge Stammes ſproſſen ſind nun auff eins verſchoſſen/ diß ſchmertzet unſren Sinn. uͤmm was wir geſtern weinten und nicht zu troͤſten ſcheinten das machte Held Auguſt, Heut’ urſachſt du/ du liebe/ das wir ſo ſehen truͤbe/ und ſchlagen an die Bruſt. Er war der Helden Hertze/ du aller ſchoͤnen Kertze/ ſo ie geweſen ſeyn. Dich preiſt man unter deinen. Jhn ruͤhmt man unter ſeinen/ weil keins nicht war gemein’. O Nymfe
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Der Oden
denck’ an dich/ und auch an mich/
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da dein Leid und meine Pein
erſt ſoll recht bethauret ſeyn.
XJ.
Auff deß Wolgebohrnen
Fraͤuleins
Fraͤulein Agneſen
von Schoͤnburg/ ꝛc.
Beyſetzung.
ES iſt ja zu beklagen/
auff eins in zweyen Tagen/
ſind zwey Geſchwiſter hinn.
Zwey junge Stammes ſproſſen
ſind nun auff eins verſchoſſen/
diß ſchmertzet unſren Sinn.
uͤmm was wir geſtern weinten
und nicht zu troͤſten ſcheinten
das machte Held Auguſt,
Heut’ urſachſt du/ du liebe/
das wir ſo ſehen truͤbe/
und ſchlagen an die Bruſt.
Er war der Helden Hertze/
du aller ſchoͤnen Kertze/
ſo ie geweſen ſeyn.
Dich preiſt man unter deinen.
Jhn ruͤhmt man unter ſeinen/
weil keins nicht war gemein’.
O Nymfe
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