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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Absonderliches Buch


Ann
Herrn Paul Flemingen/ als derselbte
seinen Nahmens-Tag in Leipzig

beginge.
m. dc. xxxj.
KAn ich denn ausser mir was festes auch wol
finden/
Wormit ich/ du mein Jch/ dich heute möge
binden?
Bind' ich das Hertze mir/ so darf ich gar kein Band:
Laß' ich dich dennso loß/ wo bliebe mir mein Pfand:
Doch wo man Pfand begehrt/ da giebt man zuver-
stehen/
daß man nicht trauen wil Magst ungebunden gehen.
Denn was mein Pfand soll seyn/ das hab' ich schon
bey mir:
Und was dein Band soll seyn'/ das hastu auch
bey dir.
So hab' ich Pfand bey mir/ du Band bey dir gefunden:
Jch bleibe dir verpfändt/ du aber mir verbunden.
Und weil noch in der Welt ist Sonn- und Mon-
denschein/
Soll unser Pfand und Band unauffgehoben seyn.
T.
Gloger.

Sonnet
Abſonderliches Buch


Ann
Herꝛn Paul Flemingen/ als derſelbte
ſeinen Nahmens-Tag in Leipzig

beginge.
m. dc. xxxj.
KAn ich denn auſſer mir was feſtes auch wol
finden/
Wormit ich/ du mein Jch/ dich heute moͤge
binden?
Bind’ ich das Hertze mir/ ſo darf ich gar kein Band:
Laß’ ich dich deñſo loß/ wo bliebe mir mein Pfand:
Doch wo man Pfand begehrt/ da giebt man zuver-
ſtehen/
daß man nicht trauen wil Magſt ungebunden gehen.
Denn was mein Pfand ſoll ſeyn/ das hab’ ich ſchon
bey mir:
Und was dein Band ſoll ſeyn’/ das haſtu auch
bey dir.
So hab’ ich Pfand bey mir/ du Band bey dir gefundẽ:
Jch bleibe dir verpfaͤndt/ du aber mir verbunden.
Und weil noch in der Welt iſt Sonn- und Mon-
denſchein/
Soll unſer Pfand und Band unauffgehoben ſeyn.
T.
Gloger.

Sonnet
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[236/0256] Abſonderliches Buch Ann Herꝛn Paul Flemingen/ als derſelbte ſeinen Nahmens-Tag in Leipzig beginge. m. dc. xxxj. KAn ich denn auſſer mir was feſtes auch wol finden/ Wormit ich/ du mein Jch/ dich heute moͤge binden? Bind’ ich das Hertze mir/ ſo darf ich gar kein Band: Laß’ ich dich deñſo loß/ wo bliebe mir mein Pfand: Doch wo man Pfand begehrt/ da giebt man zuver- ſtehen/ daß man nicht trauen wil Magſt ungebunden gehen. Denn was mein Pfand ſoll ſeyn/ das hab’ ich ſchon bey mir: Und was dein Band ſoll ſeyn’/ das haſtu auch bey dir. So hab’ ich Pfand bey mir/ du Band bey dir gefundẽ: Jch bleibe dir verpfaͤndt/ du aber mir verbunden. Und weil noch in der Welt iſt Sonn- und Mon- denſchein/ Soll unſer Pfand und Band unauffgehoben ſeyn. T. Gloger. Sonnet

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/256>, abgerufen am 22.11.2024.