Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Poetischer Wälder Auff Herrn Christian Schimlers sein WJE häßlich sahst du doch/ du nun so reine Seele!Christi Sanguine Lotus sum. Du warest ümm und an ein arger Wüst und Koth. ümm so viel desto mehr erbärmlicher/ als todt/ Je mehr du lebtest stets. Ach! daß ichs noch er- zähle. Dir halff kein waschen nicht/ kein Balsam/ Salb' und Oehle. Biß dein Erlöser kam und halff dir aus der Noht. Er goß sein Blut auff dich/ das Jhm so weiß nnd roht mit reichem Strome floß aus seiner Seiten Höle. Gesegne dir dein Bad/ der dich so sauber machte/ Selbst Meister und selbst Bad. Jn dem ich diß betrachte/ beschau' ich mich in mir/ und werde himlisch gantz/ noch auff der Erden hier. Jhr Englischen Gesichter/ verzeiht mirs/ eure Zier hat weit nicht solchen Glantz; So viel sie theurer ist/ so viel ist meine lichter. Den j. Herbstmonats-tag zu Astrachan in der Tarterey. An Hertzogen Friederichs zu Schleß- SChau/ edles Holstein auff, erfreu dich deiner Ehren/wig Holstein Fürstl: Durchleuchtigk: aus Astrachan geschrieben. und hilff dir deinen Ruhm/ auch selbst durch dich ver- mehren/ Jn dem dein Glück' und Preiß so hoch und schöne blüht/ daß gantz Europa nun auff dich alleine sieht; Nicht
Poetiſcher Waͤlder Auff Herꝛn Chriſtian Schimlers ſein WJE haͤßlich ſahſt du doch/ du nun ſo reine Seele!Chriſti Sanguine Lotus ſum. Du wareſt uͤm̃ und an ein arger Wuͤſt und Koth. uͤmm ſo viel deſto mehr erbaͤrmlicher/ als todt/ Je mehr du lebteſt ſtets. Ach! daß ichs noch er- zaͤhle. Dir halff kein waſchen nicht/ kein Balſam/ Salb’ und Oehle. Biß dein Erloͤſer kam und halff dir aus der Noht. Er goß ſein Blut auff dich/ das Jhm ſo weiß nnd roht mit reichem Strome floß aus ſeiner Seiten Hoͤle. Geſegne dir dein Bad/ der dich ſo ſauber machte/ Selbſt Meiſter und ſelbſt Bad. Jn dem ich diß betrachte/ beſchau’ ich mich in mir/ und werde himliſch gantz/ noch auff der Erden hier. Jhr Engliſchen Geſichter/ verzeiht mirs/ eure Zier hat weit nicht ſolchen Glantz; So viel ſie theurer iſt/ ſo viel iſt meine lichter. Den j. Herbſtmonats-tag zu Aſtrachan in der Tarterey. An Hertzogen Friederichs zu Schleß- SChau/ edles Holſtein auff, erfreu dich deiner Ehren/wig Holſtein Fuͤrſtl: Durchleuchtigk: aus Aſtrachan geſchrieben. und hilff dir deinen Ruhm/ auch ſelbſt durch dich ver- mehren/ Jn dem dein Gluͤck’ und Preiß ſo hoch und ſchoͤne bluͤht/ daß gantz Europa nun auff dich alleine ſieht; Nicht
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Poetiſcher Waͤlder
Auff Herꝛn Chriſtian Schimlers ſein
Chriſti Sanguine Lotus ſum.
WJE haͤßlich ſahſt du doch/ du nun ſo reine Seele!
Du wareſt uͤm̃ und an ein arger Wuͤſt und Koth.
uͤmm ſo viel deſto mehr erbaͤrmlicher/ als todt/
Je mehr du lebteſt ſtets. Ach! daß ichs noch er-
zaͤhle.
Dir halff kein waſchen nicht/ kein Balſam/ Salb’ und
Oehle.
Biß dein Erloͤſer kam und halff dir aus der Noht.
Er goß ſein Blut auff dich/ das Jhm ſo weiß nnd roht
mit reichem Strome floß aus ſeiner Seiten Hoͤle.
Geſegne dir dein Bad/ der dich ſo ſauber machte/
Selbſt Meiſter und ſelbſt Bad. Jn dem ich diß betrachte/
beſchau’ ich mich in mir/ und werde himliſch gantz/
noch auff der Erden hier. Jhr Engliſchen Geſichter/
verzeiht mirs/ eure Zier hat weit nicht ſolchen Glantz;
So viel ſie theurer iſt/ ſo viel iſt meine lichter.
Den j. Herbſtmonats-tag zu Aſtrachan
in der Tarterey.
An Hertzogen Friederichs zu Schleß-
wig Holſtein Fuͤrſtl: Durchleuchtigk: aus
Aſtrachan geſchrieben.
SChau/ edles Holſtein auff, erfreu dich deiner Ehren/
und hilff dir deinen Ruhm/ auch ſelbſt durch dich ver-
mehren/
Jn dem dein Gluͤck’ und Preiß ſo hoch und ſchoͤne bluͤht/
daß gantz Europa nun auff dich alleine ſieht;
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