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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Poetischer Wälder


über
Herrn Martin Opitzen auff
Boberfeld sein Ableben.
SO zeuch auch du denn hin in dein Elyserfeld/
Du Pindar/ du Homer/ du Maro unsrer Zeiten/
und untermenge dich mit diesen grossen Leuten/
Die gantz in deinen Geist sich hatten hier verstellt.
Zeuch jenen Helden zu/ du jenen gleicher Held/
Der itzt nichts gleiches hat. Du Hertzog deutscher Seiten;
O Erbe durch dich selbst der steten Ewigkeiten;
O ewiglicher Schatz und auch Verlust der Welt.
Germanie ist tod/ die Herrliche/ die Freye/
Ein Grab verdecket sie und ihre gantze Treue.
Die Mutter die ist hin; Hier liegt nun auch ihr Sohn/
Jhr Recher/ und sein Arm. Last/ last nur alles bleiben
Jhr/ die ihr übrig seyd/ und macht euch nur darvon.
Die Welt hat warlich mehr nichts würdigs zu beschreiben.


An Deutschland
Nach vernehmung des Todesfalles

Herrn Opitzens.
BJß hieher/ und an uns/ hast du nur einen Preiß/
O grosses Vaterland/ daß man so weit der Erden
Gevier-
Poetiſcher Waͤlder


uͤber
Herꝛn Martin Opitzen auff
Boberfeld ſein Ableben.
SO zeuch auch du denn hin in dein Elyſerfeld/
Du Pindar/ du Homer/ du Maro unſrer Zeiten/
und untermenge dich mit dieſen groſſen Leuten/
Die gantz in deinen Geiſt ſich hatten hier verſtellt.
Zeuch jenen Helden zu/ du jenen gleicher Held/
Der itzt nichts gleiches hat. Du Hertzog deutſcher Seiten;
O Erbe durch dich ſelbſt der ſteten Ewigkeiten;
O ewiglicher Schatz und auch Verluſt der Welt.
Germanie iſt tod/ die Herꝛliche/ die Freye/
Ein Grab verdecket ſie und ihre gantze Treue.
Die Mutter die iſt hin; Hier liegt nun auch ihr Sohn/
Jhr Recher/ und ſein Arm. Laſt/ laſt nur alles bleiben
Jhr/ die ihr uͤbrig ſeyd/ und macht euch nur darvon.
Die Welt hat warlich mehr nichts wuͤrdigs zu beſchreiben.


An Deutſchland
Nach vernehmung des Todesfalles

Herꝛn Opitzens.
BJß hieher/ und an uns/ haſt du nur einen Preiß/
O groſſes Vaterland/ daß man ſo weit der Erden
Gevier-
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[188/0208] Poetiſcher Waͤlder uͤber Herꝛn Martin Opitzen auff Boberfeld ſein Ableben. SO zeuch auch du denn hin in dein Elyſerfeld/ Du Pindar/ du Homer/ du Maro unſrer Zeiten/ und untermenge dich mit dieſen groſſen Leuten/ Die gantz in deinen Geiſt ſich hatten hier verſtellt. Zeuch jenen Helden zu/ du jenen gleicher Held/ Der itzt nichts gleiches hat. Du Hertzog deutſcher Seiten; O Erbe durch dich ſelbſt der ſteten Ewigkeiten; O ewiglicher Schatz und auch Verluſt der Welt. Germanie iſt tod/ die Herꝛliche/ die Freye/ Ein Grab verdecket ſie und ihre gantze Treue. Die Mutter die iſt hin; Hier liegt nun auch ihr Sohn/ Jhr Recher/ und ſein Arm. Laſt/ laſt nur alles bleiben Jhr/ die ihr uͤbrig ſeyd/ und macht euch nur darvon. Die Welt hat warlich mehr nichts wuͤrdigs zu beſchreiben. An Deutſchland Nach vernehmung des Todesfalles Herꝛn Opitzens. BJß hieher/ und an uns/ haſt du nur einen Preiß/ O groſſes Vaterland/ daß man ſo weit der Erden Gevier-

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/208>, abgerufen am 25.11.2024.