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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Vorrede.
aus anderer Geschickligkeit vermercken/ befleis-
sigen sich/ alles was ihnen fürkomt/ Sie selbst
nicht gethan auch nicht thun können/ schlechter
dings mit dem Momo zu tadeln/ und aus an-
geborner oder angewohnter Ab- und Mißgunst
zu verkleinern/ ja wol gar zu lästern.

Ob nun wol zuweilen statliche Ingenia und
Sinnreiche Geister hierdurch verursachet wer-
den/ Jhre zu Papier gebrachte herrliche Gedan-
cken lieber bey sich liegen und ersterben zu las-
sen/ als dergleichen unzeitige verkehrte Urthel
darüber zu erwarten/ so pflegen sich dennoch die
jenigen daran nicht zu kehren/ die das von Gott
ihnen verliehene Pfund zu vergraben/ für ein
Gewissens-werck halten/ zumahl/ wenn Sie
befinden/ daß ihre Arbeit von Kunst- und Ehr-
liebenden/ insonderheit aber von denen aesti-
miret,
geliebet und gelobet wird/ welche in
Republica literaria
das Regiment führen/
und denen gebühret/ wieder die Lästermäuler
dergleichen herrliche Ingenia zu schützen/ auch
daß Sie Jhre monumenta der Posteritet
nicht mißgönnen mügen/ anzufrischen.

Vnter dieser Zahl findet sich auch der Wey-
landt Ehrenveste und Hochgelahrte Paulus
Flemingius, Philos. & Medicinae Doctor.

Dann

Vorrede.
aus anderer Geſchickligkeit vermercken/ befleiſ-
ſigen ſich/ alles was ihnen fuͤrkomt/ Sie ſelbſt
nicht gethan auch nicht thun koͤñen/ ſchlechter
dings mit dem Momo zu tadeln/ und aus an-
geborner oder angewohnter Ab- und Mißgunſt
zu verkleinern/ ja wol gar zu laͤſtern.

Ob nun wol zuweilen ſtatliche Ingenia und
Sinnreiche Geiſter hierdurch verurſachet wer-
den/ Jhre zu Papier gebrachte herꝛliche Gedan-
cken lieber bey ſich liegen und erſterben zu laſ-
ſen/ als dergleichen unzeitige verkehrte Urthel
daruͤber zu erwarten/ ſo pflegen ſich deñoch die
jenigen daran nicht zu kehren/ die das von Gott
ihnen verliehene Pfund zu vergraben/ fuͤr ein
Gewiſſens-werck halten/ zumahl/ wenn Sie
befinden/ daß ihre Arbeit von Kunſt- und Ehr-
liebenden/ inſonderheit aber von denen æſti-
miret,
geliebet und gelobet wird/ welche in
Republicâ literariâ
das Regiment fuͤhren/
und denen gebuͤhret/ wieder die Laͤſtermaͤuler
dergleichen herꝛliche Ingenia zu ſchuͤtzen/ auch
daß Sie Jhre monumenta der Poſteritet
nicht mißgoͤnnen muͤgen/ anzufriſchen.

Vnter dieſer Zahl findet ſich auch der Wey-
landt Ehrenveſte und Hochgelahrte Paulus
Flemingius, Philoſ. & Medicinæ Doctor.

Dann
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[0016] Vorrede. aus anderer Geſchickligkeit vermercken/ befleiſ- ſigen ſich/ alles was ihnen fuͤrkomt/ Sie ſelbſt nicht gethan auch nicht thun koͤñen/ ſchlechter dings mit dem Momo zu tadeln/ und aus an- geborner oder angewohnter Ab- und Mißgunſt zu verkleinern/ ja wol gar zu laͤſtern. Ob nun wol zuweilen ſtatliche Ingenia und Sinnreiche Geiſter hierdurch verurſachet wer- den/ Jhre zu Papier gebrachte herꝛliche Gedan- cken lieber bey ſich liegen und erſterben zu laſ- ſen/ als dergleichen unzeitige verkehrte Urthel daruͤber zu erwarten/ ſo pflegen ſich deñoch die jenigen daran nicht zu kehren/ die das von Gott ihnen verliehene Pfund zu vergraben/ fuͤr ein Gewiſſens-werck halten/ zumahl/ wenn Sie befinden/ daß ihre Arbeit von Kunſt- und Ehr- liebenden/ inſonderheit aber von denen æſti- miret, geliebet und gelobet wird/ welche in Republicâ literariâ das Regiment fuͤhren/ und denen gebuͤhret/ wieder die Laͤſtermaͤuler dergleichen herꝛliche Ingenia zu ſchuͤtzen/ auch daß Sie Jhre monumenta der Poſteritet nicht mißgoͤnnen muͤgen/ anzufriſchen. Vnter dieſer Zahl findet ſich auch der Wey- landt Ehrenveſte und Hochgelahrte Paulus Flemingius, Philoſ. & Medicinæ Doctor. Dann

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/16>, abgerufen am 20.04.2024.