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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.

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SO wilst Du, grosser Mann/ nun abermahl
ediren
Das, was man sonsten nennt das rechte
Jäger-Buch,
Zwar zeigt das Erst're schon, was Jägern will ge-
bühren,
Wie man zum Jagen braucht ein Jagd-Zeug,
Netz und Tuch;
Allein man lese diß, wie es der Fleiß vermehret,
Wer ist, der nicht hieraus zum Jagen tüchtig
wird?
Hier kriegt ein ieder Lust, die Mißvergnügen störet,
Wann ihn nun dieses Buch selbst in den Wald
hin führt,
Da wird er innen gleich/ wie man das Wild muß jagen/
Und keine Müh muß ihn vom Jagen halten ab,
Fängt er gleich nicht allzeit/ so muß er nicht verzagen/
Nur hier gedultig seyn, er wird erlang'n die
Gab,
So man von Jagen hat, wer wohl gejagt im Leben,
Denn der erlangt auch diß, was er hier nicht
gehofft;
Diß zeigt das Jäger-Buch/ wornach die Jäger
streben,
Daß sie das Wild erjagen unverhofft und offt.
Drum lieber Jäger liß mit Fleiß in diesem Buche,
Sieh' nicht den Titul an, liß nur das Buch mit
Fleiß,
Wilst
SO wilſt Du, groſſer Mann/ nun abermahl
ediren
Das, was man ſonſten nennt das rechte
Jaͤger-Buch,
Zwar zeigt das Erſt’re ſchon, was Jaͤgern will ge-
buͤhren,
Wie man zum Jagen braucht ein Jagd-Zeug,
Netz und Tuch;
Allein man leſe diß, wie es der Fleiß vermehret,
Wer iſt, der nicht hieraus zum Jagen tuͤchtig
wird?
Hier kriegt ein ieder Luſt, die Mißvergnuͤgen ſtoͤret,
Wann ihn nun dieſes Buch ſelbſt in den Wald
hin fuͤhrt,
Da wird er iñen gleich/ wie man das Wild muß jagen/
Und keine Muͤh muß ihn vom Jagen halten ab,
Faͤngt er gleich nicht allzeit/ ſo muß er nicht verzagen/
Nur hier gedultig ſeyn, er wird erlang’n die
Gab,
So man von Jagen hat, wer wohl gejagt im Leben,
Denn der erlangt auch diß, was er hier nicht
gehofft;
Diß zeigt das Jaͤger-Buch/ wornach die Jaͤger
ſtreben,
Daß ſie das Wild erjagen unverhofft und offt.
Drum lieber Jaͤger liß mit Fleiß in dieſem Buche,
Sieh’ nicht den Titul an, liß nur das Buch mit
Fleiß,
Wilſt
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[[504]/0672] SO wilſt Du, groſſer Mann/ nun abermahl ediren Das, was man ſonſten nennt das rechte Jaͤger-Buch, Zwar zeigt das Erſt’re ſchon, was Jaͤgern will ge- buͤhren, Wie man zum Jagen braucht ein Jagd-Zeug, Netz und Tuch; Allein man leſe diß, wie es der Fleiß vermehret, Wer iſt, der nicht hieraus zum Jagen tuͤchtig wird? Hier kriegt ein ieder Luſt, die Mißvergnuͤgen ſtoͤret, Wann ihn nun dieſes Buch ſelbſt in den Wald hin fuͤhrt, Da wird er iñen gleich/ wie man das Wild muß jagen/ Und keine Muͤh muß ihn vom Jagen halten ab, Faͤngt er gleich nicht allzeit/ ſo muß er nicht verzagen/ Nur hier gedultig ſeyn, er wird erlang’n die Gab, So man von Jagen hat, wer wohl gejagt im Leben, Denn der erlangt auch diß, was er hier nicht gehofft; Diß zeigt das Jaͤger-Buch/ wornach die Jaͤger ſtreben, Daß ſie das Wild erjagen unverhofft und offt. Drum lieber Jaͤger liß mit Fleiß in dieſem Buche, Sieh’ nicht den Titul an, liß nur das Buch mit Fleiß, Wilſt

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, S. [504]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger02_1724/672>, abgerufen am 04.06.2024.