Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724.Des Fisch-Buchs 43. Capitel/ [Spaltenumbruch]
Jm Februario §. 2. Das den Fischen schädliche Schnee- Jm Martio. §. 3. Jm Fall die Sätzlinge von den §. 4. Die Teiche, so keine beständi- Jm April §. 5. An den Orten, da im Septem- §. 6. Jn die Streich-Teiche, welche Jm Majo §. 7. Krebse, wie auch Aale und Jm Junio §. 8. Mit rothen Käferlein, so hier- Jm Julio §. 9. Die Laub-Frösche, Heuschre- Jm Augusto §. 10. Die Angel-Schnuren kurtz geln
Des Fiſch-Buchs 43. Capitel/ [Spaltenumbruch]
Jm Februario §. 2. Das den Fiſchen ſchaͤdliche Schnee- Jm Martio. §. 3. Jm Fall die Saͤtzlinge von den §. 4. Die Teiche, ſo keine beſtaͤndi- Jm April §. 5. An den Orten, da im Septem- §. 6. Jn die Streich-Teiche, welche Jm Majo §. 7. Krebſe, wie auch Aale und Jm Junio §. 8. Mit rothen Kaͤferlein, ſo hier- Jm Julio §. 9. Die Laub-Froͤſche, Heuſchre- Jm Auguſto §. 10. Die Angel-Schnuren kurtz geln
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Des Fiſch-Buchs 43. Capitel/
Jm Februario
§. 2. Das den Fiſchen ſchaͤdliche Schnee-
Waſſer ableiten; Die behoͤrige Noth-
durfft zum Fiſchen herbeyſchaffen, und die
Fiſch-Gruben und Fiſch-Graͤben aus-
raͤumen. Den Anfang zum Lachſen-
Fang, wo einer iſt, machen, das waͤhret
biß Jacobi. Die Bircken, Neunaugen,
und Heringe fangen, und einmachen.
So es der Kaͤlte halber ſeyn kan, im er-
ſten Viertel die Teiche beſetzen. Dem Hecht,
ſo ietzund am beſten, im Mertzen aber,
da er leichet, nicht viel nutz iſt, nach-
trachten. Gegen dem Ende dieſes Mo-
nats den Anfang des Fiſchens auf ſtehen-
den Waſſern machen.
Jm Martio.
§. 3. Jm Fall die Saͤtzlinge von den
Karpffen den Winter uͤber nicht in Be-
haͤltern geweſen, auch im verwichenen
Monat mehr verſetzet worden, im erſten
Viertel dieſes Monats, oder wo das auch
nicht ſeyn kan, kurtz vor dem Voll-Mond
die Satz-Weyher fiſchen, den Satz und
die Bruth in die Teiche ſetzen, das uͤbrige
aber verkauffen. Dafern man fremde
Bruth hat, die Teiche im Fruͤhling ange-
zeigter maſſen beſetzen, ſo gewohnen ſie des
Sommers uͤber des Waſſers deſto leich-
ter. Jſt man aber mit eigener Bruth
verſorgt, ſo kan ſolches im Herbſt ge-
ſchehen.
§. 4. Die Teiche, ſo keine beſtaͤndi-
ge Qvelle haben, und allein vom Schnee-
und Regen-Waſſer gefuͤllet werden,
wenn Waſſer-Guͤſſe vom abgehenden
Schnee kommen, ſo hoch, als es die Daͤm-
me immer ertragen moͤgen, voll anlauf-
fen laſſen, daß ſie wohl nachdauren koͤn-
nen. Jm erſten Viertel oder vor dem
Vollſchein die Streich-Karpffen aus den
Teichen oder Behaͤltern fangen, und ver-
ſetzen. Je das dritte Jahr in der Faſten
die Teiche fiſchen. Jn der Leich-Zeit das
Fiſchen unterlaſſen, und verbiethen.
Die Fiſch-Faͤſſer ſauber auswaſchen, und
etwas Lufft laſſen, ſo man die Fiſche ver-
fuͤhren will.
Jm April
§. 5. An den Orten, da im Septem-
ber Faͤlle vom Geſtraͤuche, Stock und
Stein voraus gemacht worden, Fiſch-
Reuſen in die Fluͤſſe und Baͤche, ſo ſich in
Fiſch-reiche Fluͤſſe ergieſſen, einlegen.
Auſſer dieſem Fall an andern Weyhern
und Waſſern keine Reuſen oder Kraͤuter-
Buͤrden legen, weil dadurch viel Bruth
zerſtoͤhret und verdorben wird. Die Wey-
her, ſo ohne einflieſſende Qvellen ſich allein
von Waſſer-Guͤſſen erhalten, ſo hoch, als
es die Daͤmme erleiden moͤgen, anlauffen
laſſen, damit es ihnen zur heiſſen Som-
mers-Zeit am Waſſer nicht gebreche.
§. 6. Jn die Streich-Teiche, welche
umgeriſſen, und ob ſichs thun lieſſe, den
Winter uͤber ohne Waſſer gelaſſen wor-
den, Streich-Karpffen verſetzen, alſo, daß
3. Rognern zwey Milchner zugeſellet wer-
den. Denn die Beſetzung, ſo im vorigen
Monat hinterblieben, muß ietzt vollends
geſchehen, weil nun der Fiſchwachs ange-
het. Die Krebſe mit Eyern wieder in
das Waſſer werffen. Die Fiſch-Bruth
oder den Leich ſchonen, nichts wider die
Fiſch-Ordnungen fangen, rechte Garne
fuͤhren, und das Rohr- und Graß-maͤ-
hen unterlaſſen.
Jm Majo
§. 7. Krebſe, wie auch Aale und
Lachſe fangen, als die ietzung am beſten
ſeyn. Mit Kaͤfern, Krebſen, Regen-
Wuͤrmern, oder im Fenchel gekochten
Graupen angeln. Jetzund ſtreichen die
Noͤrflinge, die Pfrillen und Gruͤndlin-
ge, die Karpffen, Perſche, und Ka-
rauſchen.
Jm Junio
§. 8. Mit rothen Kaͤferlein, ſo hier-
zu am beſten ſind, angeln. Auf den Feld-
mann, der das Recht hat, die Waͤſſerung
auf ſeine Wieſen zu fuͤhren, ein Aufſe-
hen haben, daß er den Einlauf nicht zu tief
mache, und verzaͤune, und die Fiſche der
Fiſcherey zum Nachtheil nicht in die Graͤ-
ben hinein bringe. Nunmehro ſtreichen
die Karauſchen, Karpffen, Rothaugen,
Schleyen, und Weißfiſche in den Fluͤſſen.
Jm Julio
§. 9. Die Laub-Froͤſche, Heuſchre-
cken, geſottene Krebſe und Grillen an die
Angeln ankoͤdern. Sich nunmehr, in-
dem die Fiſche aufhoͤren zu ſtreichen, der
Netze und Fiſch-Garne bedienen.
Jm Auguſto
§. 10. Die Angel-Schnuren kurtz
bekielen, weil die Fiſche ietzo ſich aus der
Tieffe begeben. Mit Grillen und aus-
gezogenen Krebs-Schwaͤntzen das An-
geln
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